Bericht: FIFA bestätigt Transfersperre gegen den 1. FC Köln
Der 1. FC Köln hat versucht mit einem Gnadengesuch an die FIFA die Transfersperre aufzuheben. Das berichtet der Kicker. Allerdings habe die FIFA den Gesuch abgeblockt, sodass die Kölner weiterhin erst ab Januar 2025 neue Spieler registrieren darf.
Köln bringt zwei Argumente an
Der Verein habe zwei Argumente gegenüber dem Weltverband geliefert. Zum Beispiel führten sie als Argument auf, dass der Verein mit dem Abstieg und dem entsprechenden finanziellen Schaden bereits genug bestraft seien. Die erste Transfersperre für den Sommer 2023 wurde kurzfristig erst im Mai des vergangenen Jahres aufgrund des laufenden Verfahrens aufgehoben. "Die jetzige Transferperiode ist gefühlt bereits die dritte, in der wir gesperrt sind. Dadurch sind uns seinerzeit mehrere ablösefreie Transfers kaputtgegangen, was letztlich eine Mitursache für den Abstieg war", erklärt Sportgeschäftsführer Christian Keller.
Beim zweiten Argument führten sie einen anderen Fall als Beispiel auf. Dabei geht es um ein Verfahren gegen den 39-jährigen Lass Diarra, der unter anderem bei Chelsea, Arsenal und Real Madrid unter Vertrag stand. 2014 hatte dieser seinen Vertrag bei Lokomotive Moskau laut CAS ohne triftigen Grund aufgelöst. Der Fall wird aktuell vor dem Europäischen Gerichtshof behandelt. EuGH-Generalanwalt Maciej Szpunar hat sich nun klar pro Diarra geäußert.
Fifa befürchte Fall einer Präjudiz
"Folgt der EuGH dem Schlussantrag des Generalanwalts, was der Regelfall ist, wäre das Urteil gegen uns auf Basis eines nicht mehr rechtswirksamen Paragraphen des FIFA-Transferreglements gefallen", sagt Keller im Hinblick auf die Transfersperre. "Die FIFA sieht hier aber das Problem der Präjudiz, solange der EuGH noch kein Urteil gefällt hat. Ich kann das nachvollziehen. Dennoch ist es extrem bitter für uns, weil wir gegebenenfalls auf Basis eines europarechtswidrigen Regelwerks verurteilt worden sind", führt er weiter aus. Das Urteil würde für die Kölner also zu spät kommen.
Beide Argumente reichten der FIFA also nicht aus, weswegen der Sportgeschäftsführer weiterhin mit den Schwierigkeiten der Sperre auch vor Beginn der Zweitligasaison arbeiten muss. "Wir wussten, dass die Erfolgsaussichten gering sind, wollten aber dennoch nichts unversucht lassen. Insofern waren wir von der Ablehnung des Gnadengesuchs nicht überrascht", sah er aber selber wenig Erfolgschancen beim Gnadengesuch. Für den Absteiger beginnt die Saison somit ohne Neuzugänge am ersten Spieltag mit dem Heimspiel gegen den Hamburger SV.