Vom Abstieg erholt? Darmstadt will wieder "direkt parat sein"

Der SV Darmstadt 98 ist einem Bundesliga-Negativrekord gerade noch entkommen. Nun wollen die Lilien im Unterhaus wieder an erfolgreicheren Zeiten anknüpfen. Cheftrainer Torsten Lieberknecht bittet seine Mannschaft am Sonntag (13 Uhr) zum Auftakt gegen Fortuna Düsseldorf. Die Zuversicht, dass am Böllenfalltor wieder etwas aufgebaut werden kann, war groß.

"Darauf bereiten wir uns vor"

Seit 1995 rechnet die Bundesliga im Drei-Punkte-System. Mit gerade einmal 17 Zählern am Ende der vergangenen Saison entging der SV Darmstadt 98 dabei einem Negativrekord - den der FC Schalke 04 seit vier Jahren mit nur 16 Punkten hält. Hinter den Lilien liegt somit ein Jahr zum Vergessen, gab es doch lediglich drei Siege und acht Unentschieden in einer kompletten Saison. Zuhause gelang ein katastrophaler Schnitt von 0,35 Punkten pro Partie. Und gerade am Böllenfalltor will Cheftrainer Torsten Lieberknecht jetzt wieder zu alter Stärke finden: "Wir wollen wieder zuhause am Bölle eine Mannschaft sein, die mehr Heimstärke zeigt. Darauf bereiten wir uns vor."

Am Sonntag empfängt der Bundesliga-Absteiger den Beinahe-Aufsteiger. In einem dramatischen Finale verspielte Fortuna Düsseldorf einen 3:0-Vorsprung in der Relegation. "Sie haben also die letzte Saison ordentlich verarbeitet und verspüren eine Lust, wieder anzugreifen", war sich Lieberknecht jedoch sicher - was angesichts von Testspielergebnissen wie einem 3:0-Sieg gegen Galatasaray Istanbul deutlich wurde. Aber der SVD-Coach freute sich auf die Partie: "Düsseldorf ist bekanntermaßen immer ein Brett. Aber ich bin froh, dass wir sofort am ersten Spieltag gegen Fortuna Düsseldorf spielen, weil es direkt eine Herausforderung ist."

Darmstadt wieder im oberen Drittel?

Die Lilien wollen sich wieder von ihrer besten Seite präsentieren. "Ich habe das Gefühl, dass innerhalb der Mannschaft wieder etwas am Zusammenwachsen ist", blickte Lieberknecht voller Zuversicht voraus. Abgesehen von Alexander Brunst (Reha) und Fabian Holland (Kreuzbandriss) stehen dafür alle Spieler zur Verfügung. "Nervosität und Anspannung sind da, aber auch Vorfreude, dass es wieder losgeht. Schließlich arbeiten wir alle darauf hin, endlich wieder loszulegen", gab der Cheftrainer vor - mahnte aber auch zur Vorsicht: "Dennoch sucht jede Mannschaft, die im Profibereich zuhause ist, im ersten Spiel erstmal ihren Rhythmus. Wir wollen uns aber nicht lange eingewöhnen, sondern direkt parat sein."

Von 2019 bis 2022 schloss Darmstadt die 2. Bundesliga regelmäßig auf einem einstelligen Tabellenplatz ab, dann gelang dem etablierten Zweitligisten der Aufstieg. Nach dem verkorksten Erstliga-Jahr sollen die Lilien wieder an diese Zeiten anknüpfen. "Wir spielen bundesweit medial in vielen Bereichen überhaupt keine Rolle. Doch wir sind ambitioniert und sportlich dafür verantwortlich, dass wir größere Präsenz bekommen", erklärte Lieberknecht. Das Grundgerüst für diese Aufgabe sah der Cheftrainer natürlich in seiner Mannschaft: "Die Neuzugänge haben eine hohe soziale Kompetenz mitgebracht, sich in die Mannschaft einzufügen. Wir wollen nun Identifikation stiften, in dem wir zeigen, dass alle Jungs ihr Herz auf dem Platz lassen."

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