"Nicht schon wieder": Ache erlegt Münster in der 86. Minute
Schön war es nicht, da war man sich einig, was der 1. FC Kaiserslautern beim Aufsteiger aus Münster auf den Rasen zauberte. Aber sei es drum, das Tor in der 86. Minute und die damit einhergehenden drei Punkte zählen trotzdem und katapultieren den FCK vorerst auf Rang vier in der Tabelle.
Hanslik zufrieden mit "dreckigem Auswärtssieg"
Zwei Hauptdarsteller hatte der Sieg der Roten Teufel: Torwart Julian Krahl und – na klar – Torschütze Ragnar Ache. In einem – gelinde gesagt – wenig attraktiven Fußballspiel war es Ache, der einmal mehr den Unterschied zu Gunsten der Pfälzer machte. "Zerfahren" war der Begriff, den Trainer Markus Anfang immer wieder bemühte, um das Spiel zu beschreiben. Das sahen zweifellos auch die Zuschauer im Preußenstadion so – bis zur 86. Minute. Bis sich der zur Halbzeit eingewechselte Ache nach einer Ecke des ebenfalls ins Spiel gekommenen Klement hochschraubte und zum Sieg einköpfte. Oder wie Daniel Hanslik es nicht ohne schelmisches Grinsen formulierte: "Dreckiger Auswärtssieg!"
Der Vorbereiter selbst war nach dem Spiel voll des Lobens für die Lauterer Lebensversicherung: "Hintenraus haben wir durch eine Standardsituation das Spiel für uns entschieden und nehmen das gerne mit. Wir wissen aber auch, dass wir fußballerisch wesentlich besser spielen können." Torwart Krahl sah die herausragende Mentalität seiner Mannschaft als einen wichtigen Faktor für Sieg: "Am Ende wollten wir es vielleicht einen Ticken mehr und Ragys Einwechslung war ein guter Griff vom Trainer." Lauterns Kapitän Marlon Ritter erklärte süffisant, dass auch die Gegner um Aches Qualitäten wissen und bei dessen Einwechslung denken "nicht schon wieder" und dass man dem Stürmer "den Ball nur in den Sechzehner bringen muss und er steht dann da, wo es gefährlich ist".
"Matchwinner? Kralle!"
Ache selbst sah sich nach dem Abpfiff übrigens gar nicht als Matchwinner, sondern viel mehr Torwart Julian Krahl, der vor allem zu Beginn der zweiten Halbzeit die eine oder andere gute Torchance der Hausherren vereitelte: "Matchwinner? Kralle! Er hat uns wieder gerettet. Mein Matchwinner ist Julian Krahl." Der Rückhalt selbst freute sich neben dem Sieg natürlich auch über seine weiße Weste: "Wir haben zu Null gespielt, das freut mich riesig." Zudem sei es ihm grundsätzlich "rotzegal", ob die Spiele ansehnlich seien oder nicht.
Ob Torschütze Ache den Rest der Saison weiter für die Roten Teufel auf Torejagd gehen wird, das steht derzeit noch in den Sternen. Das unter der Woche von den Fans viel diskutierte Angebot von Union Berlin wollte der Torjäger verständlicherweise nicht kommentieren. Er zog es vor, seine eigene Fitness in den Fokus zu stellen: "Ich versuche, Woche für Woche fitter zu werden, der Mannschaft zu helfen wie heute und am Ende des Tages schauen wir, was passiert. Ich probiere alles für den Verein zu geben. Ich fühle mich immer fitter und besser und ich bin schmerzfrei." Ob er kommende Woche bei Kaiserslauterns Heimspiel gegen die Hertha auflaufen wird, bleibt also noch abzuwarten. Münster reist am Samstag zum HSV.