Christiansens Rettungstat für Leitl schlicht "überragend"
Im Topspiel am Freitagabend musste sich Hannover 96 Fortuna Düsseldorf knapp mit 0:1 geschlagen geben. Zwar setzte Max Christiansen mit seiner Grätsche in der ersten Halbzeit eines der Highlights des Spiels, in der Offensive fehlte es den Niedersachsen aber an Durchschlagskraft und Kreativität.
Rettungstat war auch in der Kabine Thema
Es war zweifellos die Szene des Spiels, als Max Christiansen in der 14. Minute Phil Neumanns groben Fehler mit der Grätsche des Jahres ausbügelte und dafür sorgte, dass Düsseldorfs Danny Schmidt nicht zur frühen Führung der Hausherren einschießen konnte. Und so hielt Ron-Robert Zielers Serie ohne Gegentor – zumindest bis zum Gegentreffer in der 59. Spielminute – noch ein bisschen länger und schraubte sich am Ende auf respektable 329 Minuten hoch.
Selbstverständlich war die Rettungstat auch in der Kabine und auf der Pressekonferenz nach dem Spiel Thema, wie Hannovers Trainer Stefan Leitl berichtete: "Natürlich wurde es in der Kabine thematisiert. Max wirft da alles rein, um den Fehler wieder auszubügeln." Und doch zeigte er auch öffentlich seine Unzufriedenheit, schließlich war der Aktion ein grober Bock von Christiansens Nebenmann vorausgegangen: "Speziell diese Szene haben wir auch selbst mit eingeleitet. Solche Dinge passieren aber auch auf diesem Niveau. Aber wie gesagt, Max macht das überragend. Freut mich, dass er so eine starke Leistung gezeigt hat."
96 im Ballbesitz nicht zielstrebig genug
Abgesehen von Christiansens starker Aktion war es viel Stückwerk, was Hannover seinen Fans bot. 96 kam schlicht nicht so richtig in die Partie, was auch unter den Spielern nicht unbemerkt blieb. "Im Spiel nach vorne hat unterm Strich zu wenig gepasst. Ich hatte schon das Gefühl, dass es Phasen in der Partie gab, in denen wir dran waren, aber uns hat die Zielstrebigkeit gefehlt – der letzte Pass", fasste Håvard Nielsen das Spiel sehr treffend zusammen. Kapitän Zieler schlug in die gleiche Kerbe – das letzte Quäntchen Entschlossenheit fehlte 96 einfach: "Wir waren im eigenen Ballbesitz nicht zielstrebig genug und hatten im letzten Drittel zu wenig Ballzirkulation. Das war dann insgesamt heute zu wenig, um hier zu gewinnen oder zu punkten."
Trainer Leitl sah seine Mannschaft – zumindest gestern – nicht ganz auf Augenhöhe mit dem starken Gegner: "Die Leistung war nicht gut genug, um hier gegen diesen Gegner zu punkten oder zu gewinnen. In so einem Spiel musst du am absoluten Peak sein. Das waren wir heute nicht ganz – deswegen haben wir das Spiel verloren." Weiter führte er aus, dass er seiner Mannschaft in Sachen Leidenschaft und Wille keinen Vorwurf machen könnte, es aber eben doch nicht ganz gereicht hat: "Wir hatten die Bereitschaft, haben gekämpft, sind viel gelaufen, auch viel gesprintet. Aber wir haben zu wenig Chancen kreiert. Im Übergangsbereich haben wir zwar ganz gut kombiniert, sind aber zu wenig in die Tiefe gekommen und zu wenig konkret geworden." Auf die Chance zur Wiedergutmachung muss Hannover aufgrund der anstehenden Länderspielpause nun zwei Wochen warten. Dann empfängt 96 den 1. FC Kaiserslautern. Für Düsseldorf steht dann direkt das nächste Topspiel an – es geht ins Berliner Olympiastadion zur Hertha.