Kohfeldt startet mit Kellerduell: "Es ist natürlich ein wichtiges Spiel"
Florian Kohfeldt tritt am Samstag (13 Uhr) die Nachfolge von Torsten Lieberknecht an der Seitenlinie des SV Darmstadt 98 an. Dabei haben die Lilien direkt ein Spiel vor der Brust, das ein Fingerzeig auf die Saison werden kann. Im Kellerduell mit Eintracht Braunschweig kann nämlich nur eine Mannschaft den bisherigen Fehlstart korrigieren.
"Möchte ich nicht von Abstiegsduell sprechen"
Vier Spiele, drei Niederlagen, Platz 18. Torsten Lieberknecht zog vor der Länderspielpause die Reißleine, sodass Florian Kohfeldt nun das Kommando beim SV Darmstadt 98 hat. Mit den schweren Verletzungen von Matthias Bader und Paul Will startete der 41-Jährige sein Engagement. "Natürlich wünscht man sich keine Schwerverletzten in der ersten Woche. Das ist tragisch, insbesondere für die Spieler", so Kohfeldt. "Die Unterstützung aus dem Staff ist toll und auch der Umgang mit den Verletzungen gefällt mir, weil alle ruhig und lösungorientiert geblieben sind und nicht in Panik verfallen."
Nun liegt der Fokus auf dem Sportlichen, denn am Samstag hat Darmstadt ein Kellerduell vor der Brust. "Grundsätzlich freue ich mich, wenn es um etwas geht. Wenn man Angst vor dem Wettkampf hat, dann ist man im Profifußball falsch. Aber wir sind noch sehr früh in der Saison, da möchte ich nicht von einem Abstiegsduell sprechen", gab Kohfeldt vor. "Es ist natürlich ein wichtiges Spiel für beide Teams, die den bisherigen Start ein wenig korrigieren wollen. Ich möchte das Spiel aber nicht zu hoch hängen für den Verlauf der gesamten Saison." Das Ergebnis sei entsprechend noch nicht entscheidend für den Saisonverlauf, aber wohl ein Fingerzeig für das, was Kohfeldt innerhalb einer Woche mit seinem Team erreichen konnte.
"Jeder Spieler ist wichtig"
"Wir hatten drei sehr intensive Einheiten. Damit meine ich nicht, dass wir nur gelaufen sind. Wir haben versucht, viele taktische Dinge und Spielprinzipien in die Mannschaft zu bringen. Ich bin auch sehr zufrieden mit dem Lernfortschritt", berichtete der 41-Jährige aus seiner ersten Woche als Coach der Lilien. "Am Dienstagnachmittag gab es dann einen kleinen Moment, wo wir gemerkt haben, dass wir nun nicht noch mehr Input reingeben sollten, weil wir die Mannschaft sonst eventuell überfordern. Aber es war uns wichtig, diesen Punkt zu finden." Nun fühle es sich an, als sei seine Mannschaft auf die bevorstehende Begegnung vorbereitet.
Trotzdem wird Kohfeldt seine Mannschaft noch weiter kennenlernen. "Teamstruktur, Teamchemie und der Glaube an sich selbst sind vorhanden. Und dann habe ich versucht, die Mannschaft hinter einen kleinen Idee zu vereinen, wie wir gemeinsam Fußball spielen möchten", erklärt der Cheftrainer nach vielen Gesprächen, die ihm ein positives Bild über das Team gegeben habe. "Ich habe schon versucht, Rollen innerhalb der Mannschaft zu verteilen. Für eine gewisse Struktur. Dabei geht nicht nur um Führungsrollen. Jeder Spieler ist wichtig." Trotzdem brauche er eine Achse oder gewisse Rollenspieler, die wissen müssen, wo sie im Team stehen. Entsprechend habe Kohfeldt mit jedem über seine Einschätzung gesprochen. Die Umsetzung folgt am Samstag.