Schalkes Interimscoach Fimpel: Weniger soll mehr sein
Bei Schalke 04 ist guter Rat nach dem Rauswurf von Sportdirektor Marc Wilmots und Trainer Karel Geraerts teuer. Durch den Absturz auf den Abstiegsrelegationsplatz aber ist von Interimscoach Jakob Fimpel zur Aufrüttelung der Mannschaft ohne Zeitverlust durchaus auch Fantasie gefragt.
Münster-Vorbereitung ohne Mitläufer
Als erste Maßnahme nach seiner vorübergehenden Beförderung zum Trainer der königsblauen Profis entschied sich der 35-Jährige laut einem Bericht der Bild-Zeitung vor seiner ersten Übungseinheit in der Chefrolle am Dienstagnachmittag für ein altbewährtes Motto: Weniger ist mehr. Soll heißen: Fimpel dampft die Trainingsgruppe der seit fünf Runden sieglosen "Knappen“ ein und schickt überzählige Mitläufer vorerst zum Training seiner bisherigen U23-Mannschaft.
Bis auf Weiteres will Fimpel lediglich mit 20 Feldspielern und der Torwart-Gruppe arbeiten. Unter Geraerts waren konzentrierte und kompakte Übungen mit etwas mehr als 30 Personen auf dem Trainingsplatz nur schwer durchzuführen. Schon die Vorbereitung auf das Westfalen-Duell am Samstag bei Aufsteiger Preußen Münster will Fimpel nur noch mit zwei Alternativen pro Feldposition und den Schlussleuten absolvieren.
Konflikte mit Manga nicht ausgeschlossen
Von den insgesamt 13 Jungprofis mit einem fast noch druckfrischen Vertrag aus der Sommerpause dürfte damit mindestens fast die Hälfte zunächst einmal durch den Rost fallen. Wie die Bild weiter berichtete, sollen lediglich Taylan Bulut, Felipe Sanchez, Ilyes Hamache, Martin Wasinski, Emil Höjlund und Keeper Luca Podlech zum Kreis der Auserwählten gehören. Aufgrund von derzeitigen Ausfällen könnte vorerst auch Max Grüger weiter bei den Profis mittrainieren.
Dabei ist Fimpels voraussichtlicher Verzicht auf Neuverpflichtungen wie Aris Bayindir oder Mauro Zalazar nicht ohne Brisanz: Kaderplaner Ben Manga, seit dem vergangenen Wochenende sportlich quasi Alleinherrscher auf Schalke, forderte bereits von Geraerts mehr Spielzeiten für seine vermeintlichen Entdeckungen – und leitete nach der Weigerung des Belgiers durch öffentliche Kritik am Wilmots-Kumpel das Ende beider Belgier "auf Schalke“ ein.