"Ganz viel Demut": F95 will Sieg nicht überbewerten
Fortuna Düsseldorf sicherte sich durch einen strittigen Elfmeter in der Nachspielzeit drei Punkte in Fürth. Obwohl die Landeshauptstädter noch ungeschlagen in dieser Spielzeit sind, sehen Daniel Thioune und seine Mannen Verbesserungspotenzial.
"Bisher noch nicht erlebt"
Dass der Gefoulte nicht selbst zum Elfmeter antreten soll, ist im Fußball ein ungeschriebenes Gesetz. Dennoch schnappte sich Isak Johannesson in der Nachspielzeit die Kugel und versenkte ihn gnadenlos zum späten Siegtreffer, was seinen Trainer sehr glücklich machte: "Ich habe nicht erwartet, dass dieser Lucky Punch hintenraus noch kommt", gab Thioune in der Mixed Zone zu und betitelte die Fürther als "richtig, richtig gute Mannschaft": Dass es ein Standard war, der die drei Punkte bescherte, nahm Andre Hoffmann hingegen "mit ganz viel Demut" zur Kenntnis.
Der Torschütze zum 2:1 erwiderte nach dem Spiel: "Wir wussten, dass es ein schwieriges Spiel wird, denn es waren immer enge Spiele gegen Fürth. Umso wichtiger war es, dass wir am Ende gewinnen konnten." Besonders das Miteinander in der Mannschaft sei ein wichtiges Element. Sowas habe Johannesson "bisher noch nicht erlebt". Die Konsequenz daraus ist der erste Platz in der Tabelle, was sich für Tim Oberdorf "natürlich gut" anfühlt. Der glückliche Sieg würde vom Innenverteidiger aber "nicht überbewertet" werden.
Mit Rückenwind zum Topduell gegen Hamburg
"Unsere Idee war es, es mit einem tiefen Ball zu versuchen, wenn wir das Pressing nicht fußballerisch lösen können. Deshalb hatten wir auch die Fantasie, unsere schnellsten Spieler auf den Platz in die vorderste Linie zu bringen", erklärte der F95-Cheftrainer seine taktische Ausrichtung. Trotz des Plans, der "ein, zwei Mal ganz gut gelungen“ ist, mussten seine Spieler gegen den Ball "viel aushalten.“ Für Johannesson war die Verteidigung ein wichtiger Grund, warum die Düsseldorfer "aktuell schwer zu schlagen“ seien. So würde "jeder für den anderen" kämpfen, was aus der Fortuna ein gutes Team mache. Im Spiel mit dem Ball gebe es aber noch "Verbesserungspotenzial".
Ob der Sieg verdient sei oder nicht war Hoffmann "relativ egal", da er "ab morgen gar kein Thema mehr" sei. Man müsse nur auf die Tabelle schauen, wo "drei Punkte mehr" auf dem Konto stünden. Nächste Woche gibt es das nächste "Highlight-Spiel", wie es Oberdorf in Fürth nannte. Dann treffen die Fortunen auf den HSV, der im Falle eines Punktgewinns an diesem Wochenende seit vier Spielen ungeschlagen wäre. Der Sieg gegen Fürth gebe dem Team aber sicherlich "Rückenwind", gab sich Oberdorf selbstbewusst.