Struber sucht noch feineres Setup: "Ich bin tiefenentspannt"

3:0 nach 15 Minuten, aber nicht gewonnen: das 4:4-Remis gegen den Karlsruher SC war für die Entwicklung des 1. FC Köln laut Cheftrainer Gerhard Struber ein lehrreicher Prozess. Vor der Länderspielpause kann sich der "Effzeh" noch einmal im Heimspiel am Samstag (13 Uhr) beweisen. Zu Gast wird der SSV Ulm 1846 sein.

"Wir nennen intern das Kind beim Namen"

Die individuelle Qualität des 1. FC Köln schützt die Mannschaft nicht vor Fehlern im Kollektiv. Davon machten die Geißböcke in den letzten Spielen einige, sodass drei Ergebnisse in Folge sehr bitter zustande kamen. Gerade das 4:4 gegen den Karlsruher SC war der vorläufige Höhepunkt in puncto verspielten Zählern. "Die Mannschaft geht sehr selbstkritisch mit der Situation um. Sie wissen, was am Sonntag nicht richtig war", ordnete Cheftrainer Gerhard Struber wenige Tage nach dem Spektakel noch einmal stellvertretend ein: "Wir beschönigen nichts, wir nennen intern das Kind beim Namen. Das 4:4 hat sich wie eine Niederlage angefühlt, weil wir auch einen hohen Anspruch und eine hohe Erwartungshaltung an uns haben."

Mit neun Punkten aus sieben Spielen steht der "Effzeh" zwar im gesicherten Mittelfeld der Tabelle, doch nach den deutlichen Siegen gegen Braunschweig (5:0) und Schalke (3:1) war der Eindruck gewesen, dass die Geißböcke in ihrer Entwicklung schon weiter wären. Trotzdem verlor Struber nicht den Mut. "Jetzt schauen wir nach vorne und wollen die nächste Möglichkeit zuhause am Schopf packen mit einer guten Leistung", blieb der Österreicher optimistisch. Der Aufsteiger aus Ulm wird im RheinEnergieStadion antreten.

Kainz vor Rückkehr auf den Rasen

"Ulm spielt sehr robust und körperbetont. Wir haben Respekt vor den Ulmern und wissen, was sie können. Wir wollen uns aber sehr auf uns und unsere Herangehensweise konzentrieren", versprach Struber. Verzichten muss er im Kräftemessen zwischen Geißböcken und Spatzen lediglich auf Dejan Ljubicic (Mandel-OP) und Mark Uth (Aufbautraining). Kapitän Florian Kainz wird nach seiner Sprunggelenksverletzung vor einer Rückkehr auf den Rasen stehen, sodass der 31-jährige Offensivspieler sein erstes Saisonspiel bestreiten könnte. Schon beim 4:4 saß Kainz wieder auf der Bank.

Struber machte sich personell jedenfalls keine Sorgen. "Ich bin tiefenentspannt, weil ich sehe, was in den Jungs steckt", glaubte der 47-Jährige auch weiter an die Qualität, die ja bekanntermaßen im Sommer nicht durch externe Zugänge gesteigert werden konnte. Strubers Rezept blieb hingegen einfach: "Wir müssen uns belohnen für den Aufwand, den wir betreiben. Wir müssen ausgefuchster werden und unseren Dingen treu bleiben. Dazu gehört aber auch, unseren jungen Spielern Zeit zu geben und locker zu bleiben." Wie er die Mannschaft nach den turbulenten Ergebnissen der letzten Wochen umstellt, verriet der 47-jährige Cheftrainer nicht. Dass er am "Setup einiges verfeinern" könne, lag jedoch auf der Hand.

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