Karlsruher Millionen-Klage gegen Ex-Hauptsponsor

Trotz seiner guten Zukunftsperspektiven muss sich der Karlsruher SC noch mit unliebsamen Vorgängen aus der Vergangenheit beschäftigen. Medienberichten zufolge haben die Badener beim Landgericht Karlsruhe eine millionenschwere Klage gegen ihren früheren Hauptsponsor erhoben.

Offenbar einige Unregelmäßigkeiten

Nach Angaben des Fachmagazins kicker auf Grundlage von Informationen der Badischen Neuesten Nachrichten macht der KSC aus seinem im vergangenen Sommer ausgelaufenen Sponsoringvertrag mit der Gröner Group (CG Elementum) Forderungen in einer Gesamthöhe von 1,16 Millionen Euro geltend. Die entsprechenden Rechnungen des KSC aus dem letzten der drei Vertragsjahre sollen demnach nicht von dem Unternehmen, das an mehreren Stellen mit finanziellen Problemen zu kämpfen hat, beglichen worden sein. Die Verhandlung vor der zuständigen Kammer für Handelssachen ist noch nicht terminiert.

Firmenanwalt Ben Irle allerdings weist die bereits im Mai dieses Jahres erhobenen Anschuldigungen zurück. "Unsere Mandantin verweigert die Leistung der ihr gegenüber geltend gemachten Zahlungen berechtigterweise ausschließlich aufgrund ihrer Auffassung nach feststellbarer erheblicher Schlechtleistungen des KSC", zitierte der kicker Aussagen des Juristen gegenüber den BNN. Karlsruhes Ligakonkurrent Hertha BSC Berlin und Ex-Pokalsieger RB Leipzig sollen bereits ähnliche Erfahrungen mit dem Unternehmen gemacht haben.

Recherchen der in Karlsruhe erscheinenden Zeitung zufolge beinhaltete das Sponsoringpaket der Firma beim KSC die Werbefläche auf der Trikotvorderseite sowie umfassende Präsenzen im heimischen Wildpark. Wie KSC-Geschäftsführer Michael Becker erklärte, seien die vereinbarten Leistungen des Vereins "vollständig erbracht worden“.

Auch 2023 schon Klage eingereicht

Pikant: Bereits im Mai 2023 hatte der KSC ebenfalls beim Landgericht gegen seinen Hauptsponsor geklagt. Vier Monate später jedoch zog der Klub die Vorwürfe zurück. Dennoch hat sich der KSC-Aufsichtsrat von August vergangenen Jahres bis zum zurückliegenden Frühjahr ausweislich des Berichts der Kontrolleure für die anstehende Mitgliederversammlung mehrfach mit dem "erheblichen Zahlungsverzug des damaligen Hauptsponsors“ befasst.

Unklar ist die Bedeutung der Abwahl von Martin Müller als Vizepräsident des Klubs im vergangenen Winter für die Vorgänge. Müller fungierte bis zum vorigen Juni als Finanz- und IT-Vorstand des Karlsruher Werbepartners.

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