Bestätigt! SpVgg Greuther Fürth trennt sich von Zorniger und Azzouzi

Paukenschlag bei der SpVgg Greuther Fürth nach der 0:4-Pleite im Derby gegen den 1. FC Nürnberg! Wie die Kleeblätter am Dienstagnachmittag offiziell bestätigten, sind Trainer Alexander Zorniger und Sport-Boss Rachid Azzouzi mit sofortiger Wirkung freigestellt worden. Auch Co-Trainer Jurek Rohrberg muss gehen. 

U23-Coach Haas übernimmt bis zur Winterpause

Mit acht Punkten aus vier Spielen war Fürth zunächst gut in die Saison gestartet, seitdem blieben die Franken jedoch in fünf Partien sieglos und holten dabei nur zwei Punkte. In der Tabelle ist der Klub auf Platz 12 abgerutscht - bei nur noch drei Punkten Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz. Am vergangenen Sonntag kassierte die Spielvereinigung eine deutliche 0:4-Pleite im Derby gegen 1. FC Nürnberg und lag dabei schon nach einer halben Stunde mit 0:3 zurück. Im Anschluss hatte sich Zorniger noch kämpferisch gezeigt, nun ist er seinen Job ebenfalls los. "Grund ist die sportliche Entwicklung in den letzten Wochen", teilte Fürth mit. Für einen neuen Impuls bei der Mannschaft soll Leo Haas, der Cheftrainer der U23, sorgen. Haas wird zusammen mit seinem Co-Trainer Julian Kolbeck, der die Co-Trainer Stefan Kleineheismann und Marco Konrad ergänzen wird, bis zur Winterpause interimsweise die Aufgabe übernehmen.

Zorniger hatte den Trainerposten beim Kleeblatt vor fast genau zwei Jahren von Marc Schneider übernommen. Seitdem stand er in 67 Pflichtspielen an der Seitenlinie - bei einem Punkteschnitt von 1,45 (27 Siege, 16 Unentschieden). Azzouzi war bereits ab 1997 als Spieler für die Fürther aktiv und stieg nach dem Ende seiner aktiven Karriere 2004 Schritt für Schritt zum Sportboss auf. 2012 verließ er den Klub zunächst, war für St. Pauli und Düsseldorf aktiv, ehe er 2017 zurückkehrte. Sein Vertrag lief genau wie der von Zorniger noch bis 2026.

Azzouzi-Aus einstimmig beschlossen

Das Aus der beiden sportlich Verantwortlichen beim Kleeblatt kommt überraschend, vor allem die Trennung von Azzouzi war nicht erwartet worden. Nach Angaben des Klubs hatte sich der Aufsichtsrat in "einer außerordentlichen Sitzung am Montagabend dazu entschieden, die sportliche Führung des Vereins neu zu strukturieren". Die Entscheidung sei demnach einstimmig getroffen worden. Aufsichtsratsvorsitzender Peter Köhr erklärt: "Das war die wohl schwierigste Entscheidung in meiner bisherigen Amtszeit." Azzouzi habe "große Verdienste um den Verein, sich stets mit Leidenschaft und Hingabe um seine Aufgaben gekümmert. Dafür sind wir ihm sehr dankbar." Es sei jedoch die Entscheidung gereift, "dass es einen kompletten sportlichen Neuanfang braucht", so Köhr. "Dafür werden wir uns in den kommenden Wochen die nötige Zeit nehmen, um über die Nachfolge zu entscheiden." Bis zur Winterpause wird Stephan Fürstner, sportlicher Leiter des NLZ, die sportlichen Geschicke beim Kleeblatt leiten. "Wir haben uns für diese Interimszeit bewusst für eine interne Lösung entschieden. Stephan Fürstner wird die Aufgabe gut ausfüllen. Wir können daher mit der nötigen Sorgfalt die Zukunft gestalten", so Köhr.

Präsident Volker Heißmann spricht indes von einem "sehr traurigen Tag" und betont: "Wir alle schätzen Rachid. Sein Name wird immer mit den größten Erfolgen der jüngeren Vereinsgeschichte eng verbunden sein. So schwer es uns gefallen ist, sehen wir aber dennoch die Notwendigkeit, für grundlegende Veränderungen zu sorgen, um angepasste Strukturen und Prozesse einzuführen." Die genauen Hintergründe für den Schritt bleiben allerdings offen. Azzouzi sagt zum Abschied: "Es war mir eine riesengroße Ehre, an der Entwicklung des Vereins maßgeblich beteiligt zu sein, für mich war es immer mehr als nur ein Arbeitgeber. Deshalb wird sicherlich jeder verstehen, dass ich das erstmal verarbeiten muss. Ich möchte mich bei all meinen Wegbegleitern in den in Summe über 22 Jahren bedanken, die unser Kleeblatt zu einem besonderen Verein machen und diesen auch weiterhin leben werden."

 

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