Seit 686 Minuten torlos: Enochs will im Kollektiv die Wende schaffen
Der SSV Jahn Regensburg steht weiterhin mit dem Rücken zur Wand. Seit 686 Minuten hat die Jahnelf kein Tor mehr geschossen, während das Konto der Gegentreffer weiter wächst. Trotzdem sah Cheftrainer Joe Enochs zuletzt gute Ansätze, die er als Fortschritt für seine Mannschaft wertete. Am Freitagabend ist beim 1. FC Nürnberg wieder das Kollektiv gefragt.
Fans sind "ungewöhnlich, aber außergewöhnlich"
Dominik Kother schoss am 2. Spieltag das einzige Tor für die Oberpfälzer, die seither auf einen weiteren Treffer warten - während sich das Konto der Gegentore bereits auf 22 Stück angefüllt hat. Die Saison ist der Jahnelf längst entglitten. Doch der kommende Gegner der Regensburger war für Joe Enochs ein Beispiel, wie schnell sich das Blatt wenden kann. "Nürnberg hat sich viel Selbstbewusstsein geholt", erinnerte der US-Amerikaner daran, dass auch bei den Franken vor drei Wochen noch jeder Stein kritisch herumgedreht wurde. "Sie haben mit zwei Siegen hintereinander den Brustlöser gehabt."
Gerade mit dem Auftritt im Frankenderby gegen Greuther Fürth konnte Nürnberg wieder Boden gutmachen. Auch bei den Fans. Enochs möchte ähnliche Schritte mit der Jahnelf gehen. "Dass 2.500 Zuschauer an einem Freitagabend mit nach Nürnberg fahren, zeigt, dass die Mannschaft ein richtig gutes Spiel gezeigt hatte. Aber natürlich werden wir immer an den Ergebnissen gemessen", machte sich der Jahn-Cheftrainer dankbar für den Support der Fans stark. "Es ist eine ungewöhnliche, aber außergewöhnliche Situation für uns, dass wir solche Fans im Rücken haben." Eine Belohnung in Form von Punkten wäre für den Jahn wünschenswert.
"Wir sind alle in der Verantwortung"
Dazu sei die Mannschaft jederzeit in der Lage. "Für uns alle ist das keine einfache Situation, aber wir sehen, dass wir kleine Schritte nach vorne gemacht haben", erklärte Enochs zuversichtlich. "Aber wir müssen anfangen zu punkten. Wenn wir keine Punkte holen, dann ist es auch egal, wie der Gegner drauf ist." Auf die Langzeitverletzten muss der Cheftrainer weiterhin verzichten, dazu fehlen Leopold Wurm (Gelb-Rot-Sperre) und Bryan Hein (Rotsperre) wegen ihrer unerlaubten Herangehensweisen im vergangenen Spiel gegen Düsseldorf. Nico Ochojski konnte sich derweil Spielpraxis in der U21-Mannschaft abholen, während Benedikt Saller zumindest Teile des Trainings absolvieren konnte.
"Unsere Überlegungen gehen dahin, dass wir im Spiel gegen zwei Spitzen auf Viererkette umstellen", gab Enochs an, was ihm angesichts des veränderten Personals für Optionen in der Startelf zur Verfügung stehen. Für Saller käme eine Partie von Beginn an noch zu früh. Mit Stefanos Tzimas gilt es beim FCN einen Stürmer in den Griff zu bekommen, der zurzeit den Unterschied beim Club ausmacht. Ein Faktor, der Regensburg fehlt? "Es wäre vermessen, zu sagen, dass wir einen Unterschiedsspieler brauchen. Wir kommen immer vom Kollektiv, wir sind alle in der Verantwortung", so Enochs. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung soll die Trendwende in den Ergebnissen erreicht werden.