"Unfassbar geile Mannschaft": Paderborn feiert den Sieg in Köln
Der SC Paderborn hat auf seine zuvor erlittene erste Saisonniederlage die perfekte Reaktion gezeigt und am Freitagabend mit 2:1 beim 1. FC Köln gewonnen. Zum Matchwinner wurde ausgerechnet Routinier Sven Michel, der erstmals nur von der Bank kam. Damit ging der Plan von Lukas Kwasniok auf, den sich der Trainer des SCP vorher zurechtgelegt hatte.
Kwasnioks personelle Wechsel zahlen sich aus
Schon vor Spielbeginn in Köln-Müngersdorf hatte Paderborns Trainer Lukas Kwasniok für eine kleine Überraschung gesorgt und seine Mannschaft auf fünf Positionen umgestellt. Während im Tor Markus Schubert beginnen durfte, musste Stürmer-Routinier Sven Michel erstmals in dieser Spielzeit auf die Bank. Für ihn begann der erst 19-Jährige Ilyas Ansah. "Aus Verzweiflung", erklärte der 43-Jährige hinterher, habe er diese Wechsel vorgenommen. Seine Aussage garnierte Kwasniok aber mit einem schelmischen Lächeln und einem Augenzwinkern, tatsächlich hatte er einen Plan: "Die jungen Spieler arbeiten ab und die etwas älteren, erfahreneren Jungs entscheiden das Spiel."
Der sollte aufgehen und den Paderbornern den fünften Saisonsieg bescheren, womit sie in der Tabelle auf Rang drei geklettert sind. Gegen den zuletzt kriselnden FC bot der SCP von Beginn an eine ordentliche Vorstellung, hatte sich aber auch mehr Gegenwehr erwartet. "Wir waren etwas überrascht, dass der FC schon etwas passiver und kompakter agiert hat", meinte Kwasniok, der daher auch mit dem 0:0 zur Pause nicht ganz zufrieden war. "Ich fand, es lag mehr rum." Nach dem Seitenwechsel gingen die Kölner durch Jan Thielmann zwar plötzlich in Führung (66.), die Ostwestfalen steckten aber nicht auf und hatten ja noch Michel in der Hinterhand.
Matchwinner Michel feiert erste Saisontore
Der 34-Jährige kam, wie von Kwasniok vorgesehen, als die gegnerische Defensive schon ein wenig von ihrer Fitness eingebüßt hatte. "Die Abstände sind dann größer, du hast ein paar Räume mehr und der Gegner ist etwas müder", so Kwasniok. Optimal für den erfahrenen Stürmer, der mit zwei späten Treffern (76./80.) tatsächlich zum Matchwinner wurde. "Es hat etwas länger gedauert, ist jetzt aber umso schöner", kommentierte der Torschütze hinterher, zuvor hatte er in der laufenden Saison noch keinen eigenen Treffer feiern dürfen. Nun wollte er aber auch nicht ganz alleine im Rampenlicht stehen: "Wir haben eine unfassbar geile Mannschaft."
Die hat mittlerweile stolze 19 Zähler gesammelt und auch in der Domstadt ihre Pflicht erfüllt. Denn da die Kölner kein gutes Spiel boten, wäre Kwasniok mit weniger als einem Sieg auch nicht zufrieden gewesen. "Wir wollen uns nicht größer machen als wir sind, aber wenn mal ein Spiel so daliegt, dann musst du es mitnehmen. Und es lag so da", so Paderborns Coach. Die Brust der Ostwestfalen ist breit und das ist für die kommende Aufgabe auch wichtig. Schließlich geht es am Mittwoch im DFB-Pokal weiter. Dann gibt sich der Erstligist Werder Bremen in Paderborn die Ehre.