Schafft Struber die schnelle Wende? "Wir sind nicht der Favorit"
Nur ein Sieg aus den letzten sechs Spielen - der 1. FC Köln ist unter Druck geraten. Cheftrainer Gerhard Struber ahnte, dass auch seine Person bei ausbleibendem Erfolg in der Kritik stehen wird. Eine Chance zum Aufschwung gibt es in der 2. Runde vom DFB-Pokal, wenn der "Effzeh" am Dienstagabend (20:45 Uhr) gegen Holstein Kiel spielt. Die Störche werden jedoch der Favorit sein.
"Wir sind alle nicht naiv"
In den vergangenen Partien lief vieles gegen den 1. FC Köln. Erst ging eine große Anzahl an Torchancen nicht ins Netz, dann erwies sich die Abwehr als instabil und wackelig. Zuletzt mündete das in enttäuschenden Ergebnissen gegen Darmstadt (1:5) und Paderborn (1:2). "Wir sind alle nicht naiv", erklärte FC-Cheftrainer Gerhard Struber auf der Pressekonferenz vor dem DFB-Pokalspiel gegen Holstein Kiel. "Auch ich bin es nicht." Dass Kritik im Kölner Umfeld lauter wird, sei eine logische Konsequenz der Ergebnisse. "Wenn Du hier ins Verlieren kommst, dann wird diskutiert – das ist normal", so Struber.
Entsprechend wäre eine schnelle Trendwende von Vorteil, gerade beim Bundesliga-Aufsteiger aus Kiel scheint die Chance auch durchaus gegeben zu sein. Denn die Störche warten ihrerseits noch auf den ersten Sieg im Oberhaus, strotzen daher nicht vor Selbstvertrauen. Trotzdem mahnte Struber vor dem Gegner. "Die Mannschaft bringt viele Facetten mit, die der Bundesliga gerecht werden. Es ist ein Klassenunterschied, der auf uns zukommt", hielt der Österreicher fest. "Den Aufstieg haben sie sich über Leistung erarbeitet und sie zeigen jetzt, dass sie große Teams wie Leverkusen unter Druck setzen können." Das Fazit von Struber war daher klar, die Rollenverteilung eindeutig: "Wir sind morgen nicht der Favorit."
Schwäbe steht im Tor
Personell wird Struber wohl seine stärkste Elf aufbieten, um gegen den klassenhöheren Gegner alle Möglichkeiten zu wahren. Aufgrund einer Erkältung werden jedoch Damion Downs und Max Finkgräfe fraglich sein, während Sargis Adamyan (Faszienriss) defintiv fehlen wird. Im Tor erhält Ersatzmann Marvin Schwäbe seine Chance. "Natürlich sind die letzten zwei Spiele nicht spurlos an uns vorübergegangen. Wir hatten einiges zu besprechen, um Dinge, die uns stark machen, auch wieder in den Vordergrund zu rücken. Das wollen wir morgen wieder in eine Umsetzung bringen", so Struber, der seine Konsequenzen aus den letzten Auftritten ziehen wird.
Schließlich blieb auch der Österreicher überzeugt: "Wenn wir als Mannschaft von der ersten bis zur letzten Minute in unserer Idee des Fußballs bleiben, dann können wir eine Überraschung schaffen." Zuletzt trafen beide Mannschaften in der Relegation zur Bundesliga 2021 aufeinander. Nach einer 0:1-Niederlage im Hinspiel konnte Köln das Rückspiel in Kiel mit einem 5:1-Sieg für sich entscheiden. Mittlerweile haben dennoch beide Teams die Liga getauscht, weshalb Strubers Annahme zur Favoritenrolle durchaus ihre Berechtigung haben dürfte.