Alles, was ihr zum 19. Spieltag wissen müsst

Zum Start in die Rückrunde wurde an der Elbe gejubelt: Der Hamburger SV ist Tabellenführer, der 1. FC Magdeburg auf Platz 2. Während zwei weitere Teams im engen Tabellenfeld nach oben rutschten, ging es für fünf Mannschaften mindestens einen Rang runter. Anders in der zweiten Tabellenhälfte, in der sich nichts getan hat. Jetzt gibt liga2-online.de eine Übersicht für den 19. Spieltag.

Die Ausgangslage

In der oberen Tabellenhälfte gab es ordentlich Bewegung, denn alleine das Spitzenspiel zwischen dem Hamburger SV und dem 1. FC Köln entschied über die Tabellenspitze - die sich nun die Mannschaft von Merlin Polzin geschnappt hat. Das Verfolgerfeld rückte umso dichter aneinander, weil beispielsweise auch Hertha BSC in Paderborn gewann und Nürnberg die Punkte gegen Karlsruhe einsackte. Zwischen Platz 1 und Platz 12 (!) liegen gerade einmal sechs Punkte - und nur mal als Referenz: Im vergangenen Jahr lag zwischen diesen beiden Platzierungen mehr als das Doppelte, nämlich 13 Zähler. Die Liga bleibt unberechenbar.

Allerdings zeichnet sich im Tabellenkeller ein kleiner Trend ab - und für Ulm, Braunschweig und Regensburg ist dieser nicht sonderlich positiv, denn keine Mannschaft aus der unmittelbaren Gefahrenzone konnte einen Sieg zum Rückrunden-Start einfahren. Weil aber Preußen Münster erfolgreich war, ist das rettende Ufer zumindest für die Spatzen und den BTSV schon fünf Punkte entfernt. Der Jahn muss sich noch weiter strecken. Aber auch Fürth und Schalke kamen nach der Winterpause nicht vom Fleck, sodass das Bild der unteren Tabellenhälfte altbewährt bleibt.

 

Fünf Spiele im Fokus

FCM gegen BTSV: Duell mit klaren Vorzeichen

Magdeburg lag mit zwei Toren zurück, doch eine Rote Karte für Elversberg holte den FCM wieder in die Partie - und wie: Mit fünf Treffern machte die Titz-Elf kurzen Prozess mit den Saarländern, wodurch die Elbestädter auf einen direkten Aufstiegsplatz kletterten. Dort stand der FCM nach neun Spielen schon einmal, bis eine Serie von fünf Partien in Folge ohne Sieg kam. Durch den ersten Heimsieg dieser Saison wollen die Magdeburger verhindern, dass wieder ein Rückschlag folgt.

Die Eintracht konnte sich wiederum über einen Punktgewinn gegen den FC Schalke 04 freuen, wodurch ein direkter Konkurrent zumindest nicht weiter davonziehen konnte als ohnehin schon. Die Defensive bekam Cheftrainer Daniel Scherning offensichtlich in der Vorbereitung besser in den Griff, nun hakt aber gleichzeitig noch die Offensive - denn der BTSV wartet seit 450 auf einen eigenen Treffer. Schwache Abwehr, schwacher Sturm: Braunschweig braucht den Turnaround.

KSC gegen F95: Wer schafft die schnelle Wende?

Ohne Budu Zivzivadze fanden die Karlsruher zum Auftakt nur schwerfällig den Weg nach vorne. Zwar traf mit Fabian Schleusener ein weiterer Garant für Tore, doch die Nürnberger konnten den Badenern letztendlich den Zahn ziehen - aber erst mit einem fulminanten Treffer in der Nachspielzeit. Der KSC verkaufte sich in der ersten Partie ohne den Top-Torjäger besser, als es das Ergebnis am Ende zeigte. Wenngleich KSC-Coach Christian Eichner nach einem verhältnismäßig biederen Auftritt den Finger in die Wunde legen wird.

Die Fortuna schien auf dem Weg aus der ganz großen Ergebniskrise zu sein, doch genau das Gegenteil ereilte die Düsseldorf nach einem 2:2-Remis gegen Darmstadt. Eine Zwei-Tore-Führung gab die Mannschaft von Daniel Thioune innerhalb von drei Minuten her, weshalb sich der erste Punktgewinn des neuen Jahres eher wie zwei verlorene Punkte angefühlt haben dürfte. Seit dem Ende der saisonübergreifenden Serie von 21 Liga-Spielen ohne Niederlage wandelt die Fortuna auf gefährlichen Pfaden - in den letzten elf Spielen sammelte Düsseldorf nur noch zehn Punkte, was den Abstiegskampf bedeuten würde.

S04 gegen FCN: Chancen und Risiken für beide Teams

Das Kumpel-Duell auf Schalke wird wieder einmal zu einem Wegweiser für beide Mannschaft. Kees van Wonderen hat seine Mannschaft stabilisiert, doch der nächste Schritt wäre ein größerer Sprung aus dem Abstiegskampf heraus. In Braunschweig waren die Königsblauen darauf bedacht, keinen Fehler zu begehen. Ähnlich könnte es gegen die Nürnberger laufen, die gleichzeitig aber nur vier Punkte von den Knappen entfernt sind. Wieviel Risiko wird S04 gehen, um weitere Positiv-Schlagzeilen zu schreiben?

In Nürnberg feierte Miroslav Klose den ersten Sieg in dieser Saison gegen ein Team aus der oberen Tabellenhälfte. Gleichzeitig ist bekannt, dass der FCN so etwas wie der Kellerkönig ist, denn alle Erfolge sammelten die Franken in den direkten Duellen, wodurch sich die Nürnberger von den Abstiegskandidaten abgehoben haben. Nicht umsonst wird Sturmtalent Tzimas von internationalen Klubs gejagt, denn Klose brachte dem 19-Jährigen offensichtlich die richtigen Kniffe bei. Nürnberg bleibt aber wohl eine Medaille mit zwei Seiten.

Hertha vs HSV: Ausrufezeichen auf beiden Seiten möglich

In Paderborn fuhr der Hauptstadtklub einen Sieg von eminenter Wichtigkeit ein, denn Cristian Fiél drohte nach der fehlenden Entwicklung in der Hinrunde schon größerer Unmut bei den Fans. Ein weiterer Erfolg gegen den Hamburger SV wäre für den Cheftrainer ein weiteres Ausrufezeichen, das bei den Berlinern einen neuen Schwung auslösen könnte. Allerdings fehlt nach wie vor der Knipser vor dem gegnerischen Kasten - und womöglich in Kürze auch ein Verteidiger, denn Jonjoe Kenny will den Klub verlassen. Mit Zeefuik bleibt dann nur noch ein fitter Außenverteidiger für zwei Schienen.

Unter Merlin Polzin bleibt der Hamburger SV weiterhin ungeschlagen, wodurch die Norddeutschen zum ersten Mal in dieser Saison an der Tabellenspitze stehen. Diesen Erfolg in Berlin zu bestätigen, wäre ein weiteres wichtiges Zeichen der Hamburger Mannschaft, denn die Konstellation bleibt spannend. Eine Tordifferenz von +17 erweist sich als großer Vorteil gegenüber Magdeburg (+9) und Köln (+8), schließlich könnte dieser Wert im engen Rennen um den Aufstieg am Ende auch den Ausschlag geben.

H96 vs Münster: Suche nach größerer Torgefährlichkeit

André Breitenreiter konnte ein erfolgreiches Debüt bei seiner Rückkehr nach Hannover feiern - und das auch noch in einem Auswärtsspiel. Beim SSV Jahn Regensburg genügte ein Tor, um die Niedersachsen wieder als ersten Verfolger auf dem vierten Platz zu positionieren. Jetzt gilt es für die Breitenreiter-Elf, den Status als heimstarkes Team gegen den Aufsteiger aus Münster zu untermauern. Dazu müssten die Roten wahrscheinlich noch etwas torgefährlicher werden.

Denn die Adlerträger werden mindestens mit breiter Brust nach Hannover reisen, nachdem sich die Mannschaft von Sascha Hildmann nun einen Vorsprung von fünf Zählern auf den Abstiegs-Relegationsplatz herausgespielt hat. Diesen Abstand gilt es zu halten, bestenfalls sogar noch zu vergrößern - und dafür würde auch der Preußen-Offensive etwas mehr Torhunger nicht schaden. Fünf Tore in fünf Spielen führten zu acht Punkten, weil auch die Defensive mit vier Gegentoren sicher stand. Der Ausfall von Top-Torjäger Malik Batmaz (Kreuzbandriss) wiegt, wie schon über die gesamte Saisondauer, immer noch schwer.

 

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