Abstieg besiegelt! Hannover und Nürnberg zurück in der 2. Liga

Allzu groß war die Überraschung nicht mehr, nun ist es amtlich: Hannover 96 (sechs Punkte hinter Platz 16) und der 1. FC Nürnberg (acht Punkte Rückstand) treten den bitteren Gang in die 2. Bundesliga an. Weil der VfB Stuttgart einen 2:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg feierte, waren der 3:0-Sieg von Hannover gegen Freiburg und die 0:4-Pleite des FCN gegen Mönchengladbach gleichgültig für den Ausgang des Abstiegskampfes.

Verpatzter Umbruch leitet 96-Abstieg ein

Nach der sorgenfreien letzten Spielzeit sahen nicht wenige die Weichen für eine erfolgreiche Bundesliga-Zukunft des Aufsteigers aus Hannover gestellt. Doch was passierte dann? Es schien fast, als verlagerte sich der Schwerpunkt in der niedersächsischen Landeshauptstadt vom Rasen auf die Tribüne. Anhaltende Querelen zwischen Vereinspräsident Martin Kind und der Fanbasis, wiederholte Abwanderungsgedanken von Manager Horst Heldt.

Der Kader hingegen wirkte über die gesamte Spielzeit nicht wirklich konkurrenzfähig. Im vergangenen Sommer gingen mit Salif Sané, Martin Harnik und Felix Klaus Leistungsträger, hinzu kam die schwere Verletzung von Top-Scorer Niclas Füllkrug. Adäquater Ersatz wechselte in keinem der Fälle an die Leine. In der zweiten Saisonhälfte folgte erst die Entlassung von Trainer Breitenreiter, anschließend musste auch Heldt gehen. So war der erneute Bundesliga-Abstieg letztlich wohl nichts anderes als die logische Konsequenz. In Hannover wird es nun einen neuerlichen personellen Umbruch geben - der Abgang von Angreifer Füllkrug zu Werder Bremen wurde unlängst bestätigt. Auch auf der Führungsebene tat sich zuletzt einiges: Möglich also, dass zur kommenden Spielzeit ein grunderneuertes Hannover an den Start geht.

Nürnbergs Leistungssteigerung kommt zu spät

Auch der zweite direkte Absteiger aus der Bundesliga steht fest. Mit dem 1. FC Nürnberg verlässt die Fahrstuhlmannschaft des deutschen Profifußballs wieder einmal das Oberhaus, es ist der nunmehr achte Abstieg. Dabei begann die Spielzeit besser als von vielen Experten vorausgesagt: Dem FCN wurden von vornherein kaum Chancen auf den Klassenerhalt eingeräumt - zu schwach sei der Kader, zu unbeständig die Klubführung. Am vierten Spieltag stand plötzlich Tabellenrang acht, die "Glubberer" schienen die Skeptiker Lügen zu strafen.

Letztlich kam es anders. Der FCN fuhr ab dem siebten Spieltag in 20 aufeinanderfolgenden Partien keinen Dreier mehr ein und rutschte noch vor der Winterpause auf einen Abstiegsplatz ab. Hinzu kam der Rückfall in alte Muster: Erst stand die Entlassung von Sportvorstand Andreas Bornemann fest, unmittelbar darauf musste Aufstiegstrainer Michael Köllner gehen. Die Unruhe im Frankenland war zurück, der Abstieg schien besiegelt. Doch während die Suche nach einem Nachfolger auf der Position des Sportvorstands noch lief, fingen die Nürnberger unter Interimstrainer Boris Schommers plötzlich wieder an zu punkten. Am Ende sollte es trotz des Positivtrends nicht mehr reichen. Der neue Sportvorstand Robert Palikuca soll nun eine schlagkräftige Truppe für die 2. Bundesliga zusammenstellen. Seine erste Personalentscheidung wird er jedoch bezüglich der Trainerposition treffen müssen.

Stuttgart in der Relegation

Mit dem VfB Stuttgart steht unterdessen der Teilnehmer an der Relegation fest. Die Schwaben treffen nun am 23. und 27. Mai auf den Dritten der 2. Bundesliga und haben dabei zunächst Heimrecht. Nach aktuellem Stand wäre Union Berlin der Gegner, möglich sind aber auch noch Duelle gegen den Hamburger SV und den SC Paderborn.

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