Abwehrpuzzle beschäftigt Schuster: "Natürlich wirft das Fragen auf"
Die Roten Teufel haben in den vergangenen Wochen einen wilden Ritt hinter sich gebracht. Erfolgreich war die Mannschaft von Dirk Schuster allerdings nur im DFB-Pokal. Im Duell mit dem SV Wehen Wiesbaden (Sonntag, 13:30 Uhr) will der 1. FC Kaiserslautern auch im Liga-Alltag wieder auftrumpfen. Einige Personalien bleiben noch offen.
An Kraus hängt das System
Insbesondere in der Innenverteidigung können sich 3.300 mitreisende FCK-Fans noch nicht sicher sein, welche Gesichter in Wiesbaden auflaufen werden. Boris Tomiak fehlt aufgrund einer Tätlichkeit gesperrt. "Er hat uns glaubwürdig versichert, dass er nicht zugeschlagen hat", erklärte Dirk Schuster im Nachgang der dreifachen Rotsperre, dass Tomiak intern keine weiteren Konsequenzen zu befürchten hat. Für den 25-Jährigen war es bereits der zweite Platzverweis in der Saison - doch Zweifel blieben bei den Roten Teufel an der Berechtigung, wenngleich der Verein dem Urteil zugestimmt hatte.
Somit ist die Frage nach dem System von einem Einsatz von Kevin Kraus abhängig. Nach einer Gehirnerschütterung war der Abwehrspieler zuletzt wieder ins Teiltraining eingestiegen und soll am Freitag die intensive Einheit mitmachen, um danach seinen Zustand einzuschätzen. Sollte Kraus kein grünes Licht für einen Einsatz geben, dann käme immer noch Julian Niehues als Alternative in Frage. "Aber natürlich wirft das die ein oder andere Frage systemtechnisch auf, wenn du nur noch zwei gelernte Innenverteidiger im Kader hast", so Schuster. Spekulationen um potentielle Neuzugänge in der Zentrale kommentierte der FCK-Coach nicht - zuletzt war Almamy Touré im Zusammenhang mit den Lautrern genannt worden.
Opoku droht Operation
Fest steht, dass sich die FCK-Abwehr von individuellen Fehlern erholen muss, die zuletzt Punkte kostete. In Düsseldorf (3:4) und gegen Hamburg (3:3) kassierten die Roten Teufel zu viele Gegentreffer - und gegen Fürth (0:2) wirkte die mentale Frische angeschlagen, wie auch Schuster einräumte. Der 3:2-Sieg im Zweitrunden-Pokalspiel gegen den 1. FC Köln (3:2) bleibt somit ein gewichtiger, aber auch der einzige Erfolg der vergangenen Wochen. "Wir haben gegen Fürth kein grottenschlechtes Spiel abgeliefert. Vielleicht hat uns die Frische ein bisschen gefehlt, aber wir haben uns defensiv nicht total dämlich angestellt", fand der Cheftrainer. Trotzdem soll die Abwehr vor dem FCK-Kasten wieder geschlossen werden.
Keine leichte Aufgabe gegen den SV Wehen Wiesbaden, der zuletzt drei Spiele in Folge gewann. "Selbst RB Leipzig hatte im Pokalspiel nicht allzu viele Chancen gegen sie", analysierte Schuster, dass der SVWW besonders in der Defensive zu den stärksten Teams der Liga zählte. Auch aufgrund von körperlicher Robustheit. "Wir dürfen auf keinen Fall respektlos an die Aufgabe herangehen", mahnte Schuster zur Vorsicht. Neben Tomiak werden auch Ragnar Ache, Afeez Aremu und Aaron Opoku (Kniebeschwerden) im hessischen Land fehlen. Der FCK-Flügelspieler wird nach einer Zweitmeinung bei den Ärzten selbst darüber entscheiden, ob er die Verletzung mit Vorgeschichte konservativ oder per Operation behandeln wird.