Alles, was ihr zum 10. Spieltag wissen müsst

Die Länderspielpause ist vorüber, und die 2. Bundesliga geht in die zehnte Runde! Wer hat die vergangenen Tage erfolgreich nutzen können, um sich jetzt mit guten Ergebnissen in eine bessere Ausgangslage zu bringen? Ungleiche Gegner, Krisengipfel und Verfolgerduelle stehen an. liga2-online.de gibt einen Überblick.

Die Ausgangslage

Zwei Wochen sind vergangen, in denen sich die Zweitligisten auf die anstehenden Duelle im Herbst vorbereiten konnten. Nicht überall verlief der Abschied vom Sommer glimpflich - in Nürnberg ging beispielsweise die Grippewelle um. Einige Akteure nutzten die spielfreie Zeit jedoch auch, um wieder behutsam ins Mannschafstraining einzusteigen. St. Pauli kann zum Beispiel in Kürze wieder auf Simon Zoller zurückgreifen, während Oliver Hüsing in Rostock und Sebastian Schonlau in Hamburg jeweils ihre zweiten Comebacks in Angriff nehmen.

Sportlich gab es in der Testspielphase auch den einen oder anderen Fingerzeig, sodass St. Pauli ein 3:3-Remis gegen Werder Bremen holte oder Hannover 96 gegen den VfL Bochum siegte (3:1). Magdeburg schoss Braunschweig ab (4:2), während Hertha BSC einen stadtinternen Test gegen TeBe Berlin gewann (6:1). Elversberg (2:4 gegen Darmstadt) und Wiesbaden (1:5 gegen Stuttgart) gingen wiederum gegen Bundesligisten baden. Viele Augen richteten sich auf Gelsenkirchen, wo Neu-Cheftrainer Karel Geraerts seinen Debütsieg mit Schalke 04 gegen Heracles Almelo (4:1) einfuhr. Nun wird es wieder ernst.

 

Fünf Spiele im Fokus

H96 gegen FCM: Wer verdaut den letzten Rückschlag besser?

Der Spieltag startet mit einem Verfolgerduell in Hannover, denn nur der Sieger zwischen 96 und dem FCM kann seine Position im oberen Tabellendrittel festigen. Die Roten sind mit 15 Punkten auf dem fünften Rang in der besseren Ausgangslage, mussten sich aber zuletzt dem 1. FC Kaiserslautern im direkten Duell geschlagen geben - trotz Führung zur Halbzeitpause. Läuft es in der heimischen Arena wieder besser? Dort unterlagen die 96er bislang nur dem Hamburger SV, während die drei Aufsteiger in Hannover größtenteils abblitzten. Die Heimstärke ist gefordert.

Denn der 1. FC Magdeburg hat sich in der Länderspielpause im liga-internen Test gegen die Braunschweiger Eintracht wieder neues Selbstvertrauen erarbeitet. Seit dem fulminanten 6:4-Sieg gegen Hertha BSC blieben die Elbestädter viermal in Folge ohne Sieg. Um wieder an den erfolgreichen Saisonstart anzuknüpfen, wäre entsprechend ein Erfolgserlebnis in Niedersachsen für die Magdeburger wünschenswert. Mit Baris Atik kehrt ein Unterschiedsspieler zurück in den Kader.

SCP gegen FCSP: Formstarke Teams treffen aufeinander

Der SC Paderborn 07 ist in der Tabelle steil nach oben geklettert. Nach dem Saisonstart mit Anlaufschwierigkeiten holten sich die Ostwestfalen zuletzt drei Siege in vier Spielen. Überzeugend war gegen Schalke 04 (3:1) und den BTSV (3:1) vor allem die Geduld in der Offensiven, die den Paderbornern letztendlich souveräne Siege gegen die Kellerteams einspielte. Wie sieht es nun gegen den Spitzenreiter aus? Als Ex-Kiezkicker brennt Max Kruse möglicherweise auf einen Einsatz.

Ob der 35-Jährige den Tabellenführer zu Fall bringen könnte, ist offen. Als einziges Team in der Liga ist der FC St. Pauli noch ohne Niederlage. Viermal in Folge gingen die Kiezkicker zudem als Sieger vom Platz - aber jeweils mit einem Gegentor. Zu Null blieben die Hamburger nur bei drei torlosen Remis in Serie zu Saisonbeginn, doch inzwischen ist der Offensivmotor heißgelaufen. Jetzt kehren mit Simon Zoller, Maurides und Etienne Amenyido auch noch drei Mittelstürmer vollständig zurück. Letzterer beeindruckte schon vor der Länderspielpause als Joker mit einem Tor und einer Vorlage.

VfL gegen SVWW: Gegensätzlicher Saisonverlauf führt zusammen

Es ist das Duell der Gegensätze, obwohl beide Teams inzwischen im Tabellenkeller feststecken. Der VfL Osnabrück erwischte einen Saisonstart zum Vergessen, doch mittlerweile konnten sich die Lila-Weißen einigermaßen stabilisieren und in Stellung bringen, um die Abstiegsplätze mit einem Sieg zu verlassen. Dem Erfolg gegen den HSV (2:1) folgten zwei Unentschieden gegen Kaiserslautern und Düsseldorf - damit holte Osnabrück die meisten Punkte gegen Spitzenteams. An der Bremer Brücke muss der VfL daran anknüpfen, um sorgenfreier zu werden.

Wehen Wiesbaden erlebte den Saisonverlauf andersherum - nach sieben Punkten in drei Spielen grüßte der Aufsteiger vom dritten Rang. Seitdem fuhr der SVWW jedoch keinen weiteren Sieg mehr ein, kassierte sogar vier Niederlagen in sechs Spielen. In der Tabelle wurden die Hessen entsprechend nach unten gespült und sind nun die Mannschaft, die das berüchtigte rettende Ufer innehält. Mit einem Sieg gegen den Mit-Aufsteiger könnte sich Wiesbaden wieder etwas Luft verschaffen. Andernfalls droht die Abstiegszone.

F95 gegen FCK: Top-Teams im Top-Spiel

Das Top-Spiel am Samstagabend (20:30 Uhr) wird von zwei Top-Teams bestritten. Fortuna Düsseldorf grüßte zeitweise schon von der Tabellenspitze und schien ein paar Dinge in der Liga schon gut in den Griff bekommen zu haben - dann folgten jedoch zwei sieglose Spiele gegen die Spitzenteams aus Hannover und Hamburg. Oben drauf gelang Daniel Thioune auch gegen Ex-Klub Osnabrück kein Sieg, weshalb die Fortuna wieder ins Hintertreffen geraten ist. Kommt die Offensive wieder in Form? Ein Sieg in einem Spitzenspiel soll her.

Wie ein Verfolgerduell gespielt wird, zeigte der FCK zuletzt in der Partie gegen Hannover 96 - mit einem 3:1-Heimsieg, der die Roten Teufel auf den Aufstiegs-Relegationsplatz hob. Seit dem Saisonstart mit zwei Niederlagen ist Kaiserslautern ungeschlagen, was sich inzwischen über eine Serie von sieben Spielen streckt. Dirk Schuster hat die Roten Teufel wieder in Form gebracht, nun soll die Auswärtsschwäche abgelegt werden. Gerade einmal ein Sieg steht in dieser Saison auf fremden Plätzen auf dem Papier, dafür aber auch nur eine Niederlage. In Düsseldorf wird sich die Bilanz womöglich ändern.

KSC gegen S04: Wer beendet seine Krise?

Das Krisenduell im Badener Land wird zwischen zwei Teams geführt, die höhere Ansprüche an sich selbst hatten. KSC-Sportchef Sebastian Freis nahm Cheftrainer und Mannschaft zuletzt bereits aus der Schusslinie, indem er sich selbst in die Gesamtverantwortung als Nachfolger von Oliver Kreuzer nahm. Das Vertrauen in Christian Eichner ist ungebrochen, obwohl die Karlsruher inzwischen seit fünf Spielen auf einen Sieg warten. Gegen kriselnde Schalker soll das Erfolgserlebnis folgen, um Unruhe im Umfeld zu vermeiden.

Davon hat der FC Schalke 04 genug gehabt - und mit Thomas Reis schon zwei Spiele vor der Länderspielpause den Trainer entlassen. Mit Karel Geraerts wurde ein Nachfolger gefunden, der international schon für Aufsehen gesorgt hat. Im ersten Testspiel zeigte der Belgier seine Idee vom Fußball mit einer Dreierkette und zwei Spitzen auf dem Rasen. Siegermentalität soll in die Kabine und die Köpfe der Spieler zurückkehren, um für Erfolg zu sorgen. Gelingt dies schon am Sonntag?

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