Alles, was ihr zum 22. Spieltag wissen müsst
Das neue Jahr hat den Aufstiegskampf innerhalb von vier Partien entzerrt. Vier Mannschaften sind weiterhin ungeschlagen, während zwei Teams noch auf den ersten Sieg in der Rückrunde warten. Punktlos blieb niemand, weshalb sich auch niemand ausruhen darf. liga2-online.de gibt eine Übersicht für den 22. Spieltag.
Die Ausgangslage
Von der Tabellenspitze grüßt weiterhin der 1. FC Köln, der in Leverkusen nicht nur manches Herz im DFB-Pokal eroberte, sondern seit dem Rückrunden-Auftakt auch keine Punkte mehr herschenkte. Dabei haben die Geißböcke mit dem Hamburger SV und dem 1. FC Kaiserslautern zwei Verfolger im Nacken, die sich kaum bis gar nichts zu Schulden kommen ließen. Und dahinter lauert wiederum der 1. FC Magdeburg auf seine Chance - und hat sogleich die Kölner zu Gast, wodurch ein Punktverlust im Aufstiegsrennen bei mindestens einem Kandidaten garantiert ist.
Wohin führt die Reise von Düsseldorf, Paderborn oder Hannover? Das erweiterte Verfolgerfeld muss punkten, um seiner Rolle gerecht zu werden. Kurios: Mit den Rheinländern und den Niedersachsen mischen zwei weitere Teams noch mit, die im neuen Kalenderjahr noch keine Niederlage hinnehmen mussten. Doch die ganz große Aufholjagd muss noch kommen. Im Keller konnte hingegen Eintracht Braunschweig den großen Coup landen, sammelte sogenannte "Big Points" an einem Wochenende ein, an dem die meisten Konkurrenten patzten. Auch bei Darmstadt und Karlsruhe ist die Luft aktuell raus, holten beide Teams doch nur einen Zähler in vier Partien.
Fünf Spiele im Fokus
FCM gegen Köln: Heimsieg ausgerechnet gegen Spitzenreiter?
Die Heimmisere der Magdeburger hält an. Obwohl der FCM gleich drei Tore im eigenen Stadion schoss, holte sich der FCN den Sieg. Sieben Unentschieden und drei Niederlagen - gar nicht auszudenken, wo die Mannschaft von Christian Titz stünde, wenn zuhause auch nur annähernd die Punktzahl wie auf fremden Plätzen eingefahren würde. Eine neue Chance bietet sich schon am Freitagabend, wenn der Spitzenreiter aus Köln zu Gast in Magdeburg sein wird. Es wäre eine dieser Fußball-Geschichten, wenn der FCM ausgerechnet dann den ersten Heimsieg feiern würde.
Der "Effzeh" wird sich logischerweise nach Kräften dagegen wehren. Aber würde den Kölnern dieses Mal ein einziger Treffer reichen? Sieben Mal konnte die Struber-Elf schon ein Spiel mit 1:0 für sich entscheiden, weshalb die effizienten Geißböcke weiterhin an der Spitze thronen. Das Hinspiel war für die Domstädter eine Einleitung zur schwächsten Phase in dieser Saison, doch mittlerweile hat sich der FC gefunden. Umso interessanter wird wohl das Aufeinandertreffen.
FCK gegen 96: Rote Teufel weiter ohne Punktverlust
Die Roten Teufel holten vier Siege aus vier Spielen der Rückrunde. Eine solche Erfolgsserie schafften die Lautrer zuletzt in der Saison 2022/23, als Dirk Schuster mit dem FCK gleich fünf Dreier aneinanderreihte. Die Voraussetzungen, dass Kaiserslautern auch dieses Mal an die vorherigen Erfolge anknüpfen kann, schafften Markus Anfang und seine Mannschaft in den letzten Wochen durchaus. So wird am Betzenberg wieder ein heißer Ritt erwartet.
Hannover 96 blickt derweil auf drei Unentschieden in Folge zurück, weshalb die Niedersachsen nicht richtig von der Stelle kommen. Zwar ist André Breitenreiter als Cheftrainer noch ungeschlagen, doch der Rückstand zu den anvisierten Aufstiegsrängen wächst. Eine Niederlage dürfen sich die Roten nicht erlauben, andernfalls würde mit dem FCK auch noch ein direkter Konkurrent auf acht Punkte davonziehen. 96 muss verkürzen.
BTSV gegen Darmstadt: Wird Braunschweig beflügelt?
Der erste Sieg seit acht Spielen soll die Eintracht beflügeln. Braunschweig hat den letzten Spieltag genutzt, um "Big Points" im Abstiegskampf zu sammeln - und damit hat der BTSV direkt einmal den SSV Ulm 1846 vom unteren Relegationsrang verdrängt. Zwei Punkte beträgt nun der Rückstand zum rettenden Ufer, was die Braunschweiger auch noch wettmachen wollen. Zwei Siege in Folge gelangen zuletzt im März, weshalb die Konzentration hoch sein muss.
Ein Punkt aus fünf Spielen! Die zauberhafte Bilanz von Cheftrainer Florian Kohfeldt hat eine Schattenseite bekommen, denn aus den letzten Partien konnten die Lilien kaum noch etwas holen. Ein Erfolgserlebnis muss her, um den SV98 wieder in die Spur zu bekommen - denn bei einer weiteren Niederlage gegen Braunschweig würde auch der Vorsprung vor der Gefahrenzone weiter schrumpfen. Ein Faktor, an den vor dem Jahreswechsel kaum noch jemand denken brauchte. Nun ist Kohfeldt wieder gefordert.
F95 gegen Hertha: Fiél kämpft mit Berlin um seinen Job
Mit zwei Siegen und zwei Unentschieden hat sich Fortuna Düsseldorf zum Start ins neue Jahr wieder stabilisiert und gefestigt. Die Rheinländer zählen weiterhin zum Verfolgerfeld, doch die Ergebnisse dürfen gleichzeitig nicht abreißen. Wollen Daniel Thioune und seine Mannschaft noch einmal oben angreifen, dann dürfen die Berliner kein Hindernis sein. Ein gutes Zeichen? In den letzten vier Heimspielen gegen die Hertha ging die Fortuna nie als Verlierer vom Platz.
Die Mannschaft von Cristian Fiél muss gleichzeitig alles in die Waagschale werfen, um nicht in den Abstiegskampf zu geraten. Mehr sogar noch: eine weitere Niederlage könnte das Aus des Fußballlehrers in der Hauptstadt bedeuten. Eine Entwicklung ist bei Hertha BSC nicht erkennbar, stattdessen bewegt sich der Trend nach unten. Ein Umstand, mit dem die Berliner nicht zufrieden sein können. Zumal auch finanziell die Hände für größere Veränderungen gebunden sind. Ein Sieg bleibt daher alternativlos.
Schalke gegen KSC: Duell hinter den Erwartungen
Vielerorts war bereits die Rede davon, dass sich S04 unter Kees van Wonderen gefangen und gefestigt habe. Nun stehen jedoch zwei Niederlagen in Folge gegen Magdeburg (2:5) und Köln (0:1) auf dem Papier. Natürlich ist klar, dass die Königsblauen damit zwei absoluten Top-Teams in der Liga unterlegen waren. Doch, um wirklich Sicherheit und Ruhe ins Umfeld und die Mannschaft zu bekommen, müsste nun ein Erfolgserlebnis gegen Karlsruhe folgen. Immerhin: Der Cheftrainer überzeugt die Fans weiterhin.
Der KSC kämpft weiterhin um die richtige Balance. Zwar konnten die Badener nach dem Abgang von Budu Zivzivadze schon fünf Tore schießen, was grundsätzlich einem Wert im Mittelfeld der Tabelle entspricht, doch andersherum bekam die Eichner-Elf zu viele Gegentreffer. Schon neunmal musste KSC-Keeper Weiß hinter sich greifen, was der Höchstwert in der bisherigen Rückrunde ist. Cheftrainer Christian Eichner sucht die passenden Antworten, um eine ähnlich gute Rückserie zu spielen, wie es in der Hinrunde der Fall war - nur ohne seinen besten Mann.