Alles, was ihr zum 23. Spieltag wissen müsst

In der Spitzengruppe gab es keine Bewegung, aber die Verfolger sind wieder näher herangerückt. Dafür wurde die untere Tabellenhälfte durchgemischt - selbstverständlich mit unterschiedlichen Emotionen. Wie geht es weiter? liga2-online.de gibt eine Übersicht für den 23. Spieltag.

Die Ausgangslage

Vier Niederlagen am Stück waren am Ende zuviel für Cristian Fiél, um den Job als Coach von Hertha BSC zu behalten. Der 44-Jährige wurde zum Wochenstart durch Stefan Leitl ersetzt, der bis zur Winterpause noch mit Hannover 96 um den Aufstieg kämpfte. Während der Hauptstadtklub nun um Stabilisation bemüht ist, kämpfen die Aufsteiger weiter um den Klassenerhalt - denn Braunschweig hat mit dem zweiten Sieg in Folge nicht nur Ulm endgültig auf einen direkten Abstiegsplatz verdrängt, sondern auch Münster wieder hinter sich gelassen. Dazu kriseln Karlsruhe und Darmstadt weiter.

Elversberg, Paderborn und Düsseldorf sind hingegen zurück im erweiterten Verfolgerfeld, nachdem die Top-Teams von Platz 1 bis 3 am vergangenen Wochenende keinen Sieg einfahren konnten und verlieren dadurch einen Teil ihres Vorsprungs. Lassen Köln und Hamburg jetzt weiter Federn? Offen ist auch noch, wohin die Reise von Hannover 96 und dem 1. FC Nürnberg geht. Die Niedersachsen sind unter André Breitenreiter zwar noch ungeschlagen, doch vom Fleck kommen die Roten nicht - während Klose eine Siegesserie mit den Franken feiert. Beflügelt die frühe Personalplanung weiter?

Fünf Spiele im Fokus

HSV gegen FCK: Sieger womöglich Tabellenführer

Als hauptverantwortlicher HSV-Coach sammelte Merlin Polzin in neun Spielen schon 19 Punkte. Damit hat der Cheftrainer fast die Punktzahl erreicht, die sein Vorgänger in dieser Saison erspielt hat. Was aber für die Hamburger wohl noch wichtiger ist, ist das Vertrauen in Polzins Arbeit - denn der 34-Jährige ist nach wie vor ungeschlagen. Zweimal in Folge rettete zuletzt aber ein später Elfmeter das Ergebnis der Elbestädter, weshalb ein souveränes Ergebnis wieder wertvoll wäre.

Allerdings wird der 1. FC Kaiserslautern im Volksparkstadion kein Sparringspartner sein. Die Roten Teufel starteten souverän mit vier Siegen aus vier Spielen in die Rückrunde, doch im Heimspiel gegen Hannover 96 (0:0) ließ die Mannschaft von Markus Anfang erstmals in diesem Kalenderjahr etwas liegen. Die Motivation, diesen Verlust nun beim großen Aufstiegsfavoriten aufzuholen, dürfte dadurch nicht geringer sein. Zumal der FCK mit einem weiteren Erfolg auch am punktgleichen Konkurrenten vorbeiziehen kann.

Hertha gegen FCN: Leitl-Debüt gegen die Fiél-Ex

Cristian Fiél ist beim Hauptstadtklub gescheitert. Wie startet Stefan Leitl nun in die neue Aufgabe? Die Alte Dame steckt in einer gefährlichen Situation, denn der Vorsprung auf die Abstiegszone ist durch die Horrorserie von vier Niederlagen am Stück auf fünf Punkte geschmolzen. Hertha BSC steckt im Abstiegskampf, wenn nicht schnellstmöglich frische Punkte auf das Konto der Berliner wandern. Ein sichtbarer Trainereffekt zum Leitl-Start wäre ein positives Signal.

Wie man ein Ausrufezeichen setzt, weiß auch Miroslav Klose. Fünf Siege in den letzten sechs Spielen haben den 1. FC Nürnberg in der sportlichen Entwicklung vorangebracht. Seit der Winterpause, in der die FCN-Verantwortlichen auf dem Transfermarkt viele Klarheiten für den nächsten Sommer geschaffen haben, zählt der Club zu den formstärksten Teams der Liga. In der Rückrunden-Tabelle entspricht das dem zweiten Platz. Nürnberg kann befreit aufspielen.

KSC gegen FCM: Karlsruhe bricht weiter auseinander

Die Karlsruher stehen in der Rückrunden-Tabelle hingegen auf dem vorletzten Platz. Die sensationelle Hinrunde gerät aufgrund der Entwicklung in den Verruf, dass es "nur noch" der Puffer im Abstiegskampf wäre. Gerüchte, dass Cheftrainer Christian Eichner beim KSC auf dem Prüfstand stehe, wies Sportchef Sebastian Freis zurück. In den Augen vieler Fans wird eher der Verkauf des sportlichen Tafelsilbers kritisch gesehen, was zumindest auch an Teilen der Mannschaft offenbar nicht spurlos vorbeigegangen ist. Der KSC muss neue Motivation finden.

Magdeburg schwimmt dagegen weiter auf der Erfolgswelle. Denn der FCM hat im elften Anlauf endlich den ersten Heimsieg in dieser Saison geschafft - und zwar ausgerechnet gegen den Spitzenreiter aus Köln. Das 3:0 im Top-Spiel dürfte nicht nur das leidige Thema erledigen, sondern auch für Euphorie sorgen. Spielt Magdeburg nämlich zuhause jetzt auch noch seine Chancen aus, dann bleibt der FCM ein heißer Kandidat. Oder brechen die Elbestädter jetzt auswärts ein? Es wäre kurios.

96 gegen SCP: Kann Hannover noch einmal angreifen?

Fünf Spiele, keine Niederlage, aber nur sieben Punkte. Die Ausbeute von 96-Coach André Breitenreiter reicht noch nicht aus, um im Aufstiegskampf ein Ausrufezeichen zu setzen. Überzeugt ist der Cheftrainer der Niedersachsen dennoch von der Spielweise, denn in nahezu jeder Partie seien die Roten zuletzt das dominantere Team gewesen. Einzig der Torerfolg blieb zu oft aus, um eine richtige Erfolgsserie zu starten. Noch ist es dafür aber nicht zu spät, wenngleich der Druck durch ein erneutes Verfolgerduell wieder hoch ist.

Denn Paderborn konnte sich zuletzt wieder mit drei Siegen in vier Spielen stabilisieren. Die Wochen der Wahrheit liegen vor den Ostwestfalen, denn die aktuelle Top 3 der Liga wartet in den nächsten fünf Partien. Wie wichtig das für die Kwasniok-Elf sein wird, kann sich aber auch schon in Hannover entscheiden. Denn auch für Paderborn ist das kommende Match ein Verfolgerduell, das den SCP07 wieder ganz dicht an die Aufstiegsplätze heranbringen kann. Konstanz ist die Qualität, die Kwasniok sehen wollen wird.

Köln gegen F95: Derby wird zum Spitzenspiel

Zweites Spiel gegen Magdeburg, zweite Niederlage. Wieder muss sich der 1. FC Köln nach einem Match gegen den FCM aufrappeln. Im vergangenen September war es das Match, das für die Entwicklung der Geißböcke vielleicht das Wichtigste war, denn Köln musste eine kleine Schwächephase überwinden. Dieses Mal wird Cheftrainer Gerhard Struber wohl lieber direkt die richtigen Schlüsse aus der Partie ziehen, um die Tabellenführung weiter zu verteidigen. Gerade im Derby, um Fortuna Düsseldorf nicht gleichziehen zu lassen.

Mit einem Sieg könnte die Mannschaft von Daniel Thioune wieder zum Rivalen aufschließen. In der Rückrunde fuhr die Fortuna bislang drei Siege und zwei Unentschieden ein, was nach der längeren Findungsphase im Herbst und Winter wieder für erstarkte Düsseldorfer spricht. Und nicht zu vergessen: Die Ambitionen bei der Fortuna sind gleich geblieben, weshalb von der Thioune-Elf erwartet werden kann, dass sie den Rückstand auf die Spitzenplätze aufholen will - und auch kann. Das zeigte Düsseldorf bereits in der Vorjahres-Rückrunde, als nach dem 21. Spieltag kein Spiel mehr verloren ging.

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