Alles, was ihr zum 25. Spieltag wissen müsst

Zehn Spiele noch, dann ist die Messe gelesen. Die Spitzengruppe in der Tabelle blieb zuletzt ohne Sieg, weshalb die Verfolger mit den Hufen scharren. Wer eine konstante Aufholdjagd hinlegen kann, der darf sich durchaus Chancen ausrechnen. Gilt das auch im Tabellenkeller? Der Kreis der Abstiegskandidaten scheint zu schrumpfen, doch ganz unten setzt auch der verloren geglaubte VfL zum Coup an. liga2-online.de gibt eine Übersicht zum 25. Spieltag.

Die Ausgangslage

Der FC St. Pauli läuft an der Tabellenspitze nicht davon, der VfL Osnabrück gibt sich am Tabellenende nicht auf. Die Liga scheint vor dem großen Endspurt noch einmal enger zusammen gerückt zu sein. Gerade für die Lila-Weißen verliefen die letzten Wochen unverhofft gut - nun nimmt mit Sport-Geschäftsführer Philipp Kaufmann zusätzlich ein neuer Mann die Zügel in die Hand. Der Aufschwung, den Eintracht Braunschweig bereits hatte, und den der 1. FC Kaiserslautern vielleicht jetzt spürt, fehlt Hansa Rostock noch komplett. Während auch die weiteren Konkurrenten Stück um Stück die nötigen Punkte zum Klassenerhalt sammeln, beginnt an der Ostsee das große Bibbern.

Auch in der Aufstiegsgruppe wird es so schnell wohl keine Vorentscheidung geben. Zumal auch der Karlsruher SC mit einem fulminanten 4:0-Sieg gegen Greuther Fürth wieder auf sechs Punkte an den dritten Rang herangerutscht ist. Vieles scheint plötzlich für Teams möglich zu sein, die in den kommenden Partien eine kleine Erfolgsserie hinlegen. Denn eine Schiebermütze allein macht offenbar noch keine Trendwende aus.

 

Fünf Spiele im Fokus

F95 gegen HSV: Fortuna müsste mal Konkurrenten schlagen

Fortuna im Favoriten-Fluch: In neun Spielen gegen die sechs Mannschaften, die in der Tabelle vor Düsseldorf stehen, holte die Mannschaft von Daniel Thioune nur drei Punkte. Auch beim 2:2-Remis in Hannover verspielten die Rheinländer einen Sieg gegen einen direkten Konkurrenten im Aufstiegskampf. So scheint sich die Fortuna am Ende selbst eines großen Vorteils zu berauben. Dass nun mit Abwehrchef Jordy de Wijs (Muskelfaserriss) erneut eine Personalie in der Innenverteidigung ausfällt, zerrt mächtig an der dünnen Personaldecke in der Defensive. Und nun steht wieder ein direktes Duell an.

Ob Steffen Baumgart als Ex-Kölner noch Derbygefühle für ein Match gegen Düsseldorf empfindet? Der HSV-Coach ist ohnehin mit gemischten Emotionen in sein Engagement an der Elbe gestartet - und gerade die Partie gegen Osnabrück (1:2) hatte so ziemlich alles von der sprichwörtlichen Achterbahnfahrt parat. Die Pleite nahm der neue Coach anschließend auf seine (Schieber-)Mütze. Im direkten Duell bietet sich nun auch Baumgart und dem HSV die große Chance, um einen Konkurrenten auf Distanz zu halten.

BTSV gegen Hansa: Abstiegskrimi in Braunschweig

Die Rückschläge bei den Niedersachsen mehren sich. In kritischer Form liest sich die Bilanz des BTSV so, dass aus den letzten fünf Spielen nur noch ein Sieg folgte. Nach dem sensationellen Aufschwung im Winter kamen bei der Eintracht noch keine Frühlingsgefühle auf, sodass die Tabelle keinen Halt vor der Scherning-Elf macht. Nach drei Spieltagen am Stück, an denen Braunschweig über dem Strich stand, ist nun wieder der Abstiegs-Relegationsplatz angesagt. Hadern wollen die Niedersachsen aber nicht, stattdessen wurde über die Niederlage gegen Nürnberg (1:2) der "Kopf geschüttelt" - und aus BTSV-Sicht hoffentlich zurecht gerückt.

Ähnlich verhalten sich die Emotionen bei der Hansa-Kogge, die noch keinen Profit aus dem Trainerwechsel zu Mersad Selimbegovic schlagen konnten. Kapitän Markus Kolke stellte sich demonstrativ hinter den Coach, der eigentlich die nötigen Erfahrungen im Abstiegskampf besitzt. Doch magere 0,71 Punkte pro Partie in sieben Spielen lassen die Ostseestädter zurzeit verzweifeln. Eine Kehrtwende muss her - nicht nur für Selimbegovic, sondern für den gesamten Verein. Denn fehlende Hoffnung schwingt auf den Rängen langsam zu wachsendem Unmut um.

FCM gegen FCN: Club-Duell in Magdeburg

Das Duell der Fußball-Clubs ist ausgeglichen, ein Sieg pro Mannschaft und ein Remis im vergangenen Mai stehen auf dem Papier. Magdeburg kann sicherlich mit gutem Gewissen in die Partie gehen, gab es zuletzt doch zweimal in Folge kein Gegentor für eine Defensive, die oftmals durch individuelle Fehler auffiel. Doch seit dem großen Ärgernis gegen Hertha (2:3) wurden die Offensiven von Schalke (3:0) und Paderborn (0:0) in die Schranken gewiesen. Bekommt die Mannschaft von Christian Titz auch FCN-Wunderkind Can Uzun in den Griff?

Trifft der 18-Jährige in einem Spiel, dann haben die Nürnberger in dieser Saison erst eine einzige Partie verloren. Grundsätzlich setzt der FCN jedoch eine wankelmütige Spielzeit fort. Nach drei Unentschieden in Folge verloren die Clubberer das Franken-Derby gegen Fürth (1:2), um anschließend das Match gegen Braunschweig (2:1) wieder zu gewinnen. Nürnberg hat sich längst im Mittelfeld der Tabelle festgesetzt - und wird dort auch aller Voraussicht nach bleiben. Zu unbeständig sind die Leistungen, um einen genaueren Kurs festzulegen. Zwei Siege in Folge wären jedoch ein Anfang.

St. Pauli gegen Hertha: Hält die Kiez-Defensive wieder dicht?

Was ist mit der Defensive von St. Pauli los? Klar, bei der 1:3-Niederlage gegen Schalke 04 verloren die Kiezkicker ihren Abwehrchef Eric Smith schon nach zwölf Minuten. Trotzdem stehen schon zehn Gegentore in sieben Spielen der Rückrunde auf dem Konto. Zum Vergleich: In der kompletten Hinrunde waren es gerade einmal 15 Gegentreffer. Diese Marke haben die Hamburger schnell geknackt, wenn es hinten weiter wackelig bleibt. Cheftrainer Fabian Hürzeler, der seinen Vertrag am Freitag nach einigem Hin und Her verlängert hat, wird Antworten suchen.

Mit Fabian Reese, Haris Tabakovic und Co. wird Hertha BSC eine Angriffsreihe als Blaupause für St. Pauli mitbringen. Die Berliner sind mal richtig wach geworden im Sturmzentrum, sodass die Mannschaft von Pal Dardai in diesem Kalenderjahr noch kein Spiel absolviert hat, in dem die Alte Dame nicht getroffen hat. Allerdings stehen den zwölf Toren auch 13 Gegentore gegenüber, weswegen die große Aufholjagd der Berliner wohl versandet. Hertha ist eigentlich immer gut dabei, aber womöglich nicht konsequent genug bis zum Schluss. Ein Sinnbild der Saison?

FCK gegen VfL: Osnabrück weiter zum Siegen gezwungen

Die Roten Teufel vom Betzenberg bestraften zuletzt in aller Konsequenz den F.C. Hansa Rostock (3:0), weil Ragnar Ache seinen Torriecher wiedergefunden hat. Der zwölffache Torschütze bleibt die Lebensversicherung der Lautrer, doch dadurch wird die Mannschaft von Friedhelm Funkel auch abhängig von einem Spieler. Findet der FCK auch Lösungen, wenn Ache ausgeschaltet wird? Oder lässt sich Ache einfach nicht aufhalten? Im Kellerkrimi gegen Osnabrück wird eine von zwei Fragen definitiv beantwortet werden.

Zwei Siege gegen Hannover 96 und den Hamburger SV? Wer die Mannschaften im Verfolgerfeld ärgern kann, der kann womöglich auch eine aussichtslose Lage noch zum Besseren wenden. Dieser Frage steht der VfL Osnabrück gegenüber, der unverhofft wieder im Abstiegsrennen dabei ist. Ein weiterer Erfolg gegen Lautern würde die Lila-Weißen sogar erstmal seit Monaten in eine Position bringen, dass am kommenden Spieltag nicht die Rote Laterne garantiert wäre - wenn die Ergebnisse auf den anderen Plätzen mitspielen. Dieses 'Wenn' zeigt, wie brenzlig die Lage an der Bremer Brücke trotz der jüngsten Freuden bleibt. Der VfL muss weitermachen.

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