Alles, was ihr zum 3. Spieltag wissen müsst

Die Liga pausierte für den DFB-Pokal. Nicht allen Teams kam der Wettbewerb zugute. Fünf Zweitligisten mussten in der 1. Runde die Segel streichen - und legen nun den vollen Fokus auf den Liga-Alltag. Wer startet mit Wut im Bauch? Wer wird von der Anfangseuphorie weiter getragen? liga2-online.de gibt eine Übersicht auf den 3. Spieltag.

Die Ausgangslage

Magdeburg, Düsseldorf, Hannover - drei Teams, die mit vier Punkten in die Saison gestartet sind, zogen im DFB-Pokal gegen einen unterklassigen Gegner den Kürzeren. Im Rheinland war die Enttäuschung groß, war die Mannschaft von Cheftrainer Daniel Thioune doch im Vorjahr bis ins Halbfinale vorgedrungen. Düsseldorf hat mit der Verpflichtung von Ex-Top-Scorer Dawid Kownacki auf dem Transfermarkt reagiert, wird in der Liga neu angreifen. In Magdeburg und Hannover werden Kritiker lauter, das Umfeld zum Teil unruhiger.

In Ulm (gegen Bayern) und Braunschweig (gegen Frankfurt) waren die Niederlagen zu verkraften, wenngleich das Scheunentor beim BTSV für den Bundesligisten wiederholt offen stand. Mit ganz anderen Gefühlen kann die Jahnelf aus Regensburg in den neuen Spieltag gehen, denn der SSV Jahn hat als bislang einzige Mannschaft einen Erstligisten aus dem Pokal geworfen. In Nürnberg (5:3 n.E.) oder Köln (3:2 n.V.) war hingegen die Erleichterung nach der 1. Runde groß, während Karlsruhe (5:0), Hamburg (7:1) und Elversberg (7:0) richtige Feuerwerke abgebrannt haben. Verschiedene Herangehensweisen an den Liga-Alltag sind vorprogrammiert.

 

Fünf Spiele im Fokus

H96 gegen HSV: Standortbestimmung für die Leitl-Elf

Das Nordduell in Niedersachsen ist punktuell ein Spiel auf Augenhöhe. Auch die Ambitionen der Mannschaften unterscheiden sich im Wesentlichen nicht. Doch das Umfeld der Hannoveraner ist mit dem Saisonstart nicht komplett zufrieden - obwohl Torhüter Ron-Robert Zieler in der Liga noch nicht hinter sich greifen musste. Nach dem 2:0-Sieg gegen Regensburg und dem 0:0-Remis gegen Münster ist der Hamburger SV als Gegner wohl die Standortbestimmung, die in Hannover jetzt zählt. Denn den beiden Duellen gegen Aufsteiger folgte schließlich das Pokal-Aus beim Drittligisten aus Bielefeld. Jetzt kann sich Hannover beweisen.

Der Hamburger SV hat das Spiel in Meppen mit dem dritthöchsten Pokalsieg der Vereinsgeschichte abgeschlossen - dafür aber Bakery Jatta für mehrere Wochen verloren. Während im Sturmzentrum nun mit Robert Glatzel und Davie Selke zwei prädestinierte Mittelstürmer in den Konkurrenzkampf zu Ransford Königsdörffer (drei Tore in zwei Spielen) gehen, wird es bei den Norddeutschen auf den Außenbahnen spannend. Dass Steffen Baumgart Lösungen finden kann, etwa durch das Einbinden von Youngster Baldé, hatte er im Pokal bewiesen. Nach zwei Krachern gegen Köln (2:1) und Hertha (1:1) folgt das nächste Top-Spiel.

Fürth gegen Paderborn: Top-Spiel im Sportpark Ronhof

Spitzenspiel! Der Tabellenzweite fordert im Sportpark Ronhof den Tabellenführer heraus. Das Kleeblatt wird sich ärgern, dass nach den ersten Partien nicht die volle Punktausbeute heraussprang, denn beim 1. FC Kaiserslautern stellte die Mannschaft von Alexander Zorniger das Spiel gefühlt zur Pause ein. Und auch gegen Schott Mainz (2:0) war es im DFB-Pokal keine Glanzleistung, was die Spielvereinigung auf den Rasen brachte. Am Weiterkommen übte der Cheftrainer daher zum Teil sogar Kritik, weil sich die Mannschaft zu sehr auf einen Torschützen statt auf das Toreschießen konzentriert habe. Im tabellarischen Spitzenspiel soll die Kugel einfach wieder ins Netz.

Das wird der SC Paderborn 07 verhindern wollen, der als einziges Team makellos in die Saison gestartet ist. Gegen Hertha BSC (2:1) wahrte die Kwasniok-Elf den Vorsprung, gegen Darmstadt 98 (3:1) drehten die Ostwestfalen das Spiel. Welche Partie erwartet den SCP in Fürth? Sicherlich eine große Herausforderung, denn die Bilanz der Paderborner in Fürth ist schaurig. Null Siege, fünf Unentschieden, acht Niederlagen - 8:33 Tore. Auch in guten Jahren war für die Ostwestfalen am Ronhof kaum etwas zu holen, wie die letzte 0:5-Niederlage bei Fürth unterstreicht. Allerdings hat der SCP auch schonmal 6:0 gegen Fürth gewonnen - zuhause...

Münster gegen Lautern: Adlerträger müssen Batmaz-Ersatz finden

Die Adlerträger gehen ohne DFB-Pokal-Erfahrung in den neuen Spieltag, denn das Spiel des SC Preußen Münster gegen den VfB Stuttgart wurde aufgrund des Supercups für den Vizemeister verlegt. So hat die Hildmann-Elf womöglich nicht den gleichen Spielrhythmus wie der Gegner, wird dagegen aber ausgeruht und frisch in die Partie gehen. Allerdings auch ohne Malik Batmaz, der sich einen Kreuzbandriss zugezogen hat - und damit das kongeniale Duo mit Joel Grodowski sprengt. Die Preisfrage für viele Fans ist, welcher Angreifer nun in die Rolle des Torjägers schlüpfen wird. Gerüchte um potentielle Neuzugänge wie HSV-Stürmer Andras Nemeth ranken sich im Münsterland.

Beim 1. FC Kaiserslautern stehen ebenfalls die Torjäger im Fokus. Während Daniel Hanslik zu Saisonbeginn traf, legte Ragnar Ache kurz nach seiner ersten Einwechslung nach. Im Pokal machte dann Jannik Mause die Buden, was die Qual der Wahl für Cheftrainer Markus Anfang bedeutet. Oder muss der FCK-Coach womöglich auf Ache verzichten? Der Top-Torschütze der Vorsaison taucht weiterhin in der Gerüchteküche auf, zumal Union Berlin als potentieller Interessent wohl an Abgängen im Sturmzentrum arbeitet. Klar ist, dass die Roten Teufel alle Trümpfe in der Hand halten - sowohl in der Vertragssituation, als auch bei der Personallage hinsichtlich der Alternativen zu Ache.

Köln gegen BTSV: Struber und Scherning suchen nach Kontinuität

Gerhard Struber hat seinen ersten Sieg als Cheftrainer des 1. FC Köln im Pokal eingefahren. Dabei verspielten die Geißböcke jedoch eine 2:0-Führung und konnte sich erst in der Verlängerung mit 3:2 in Runde 1 retten. Nach Partien gegen Hamburg (1:2) und Elversberg (2:2) ist die große Aufbruchsstimmung in der Domstadt nach dem Abstieg ausgeblieben. Trotzdem handhabte Struber die Lage sachlich und bodenständig - und bat bei einem jungen Team, das lediglich mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchs verstärkt wurde, um Geduld für die Entwicklung. Mit Spielern wir Pauli, Olesen und Downs sei der Prozess im Gange, doch die Erfahrung fehle noch an manchen Ecken.

Ob Eintracht Braunschweig den Kölnern eine weitere Lehrstunde erteilen kann? Dazu müssen Daniel Scherning und seine Mannschaft die Defensive in den Griff bekommen. Vier Tore gegen einen Bundesligisten sind im Pokal keine allzu große Überraschung. Die Tatsache, dass der BTSV jedoch 52 Minuten lang durchhielt, um dann drei Treffer in neun Minuten zu kassieren, beschrieb der Cheftrainer als "kopflos". Der Tabellenletzte, der in der Liga auch schon acht Gegentore in zwei Partien schlucken musste, ist gefordert. Denn unerwähnt darf nicht bleiben, dass der BTSV auch jedes Mal einen eigenen Treffer erzielt hat. In Braunschweig ist etwas möglich, wenn die Defensive dicht hält.

FCM gegen S04: Kritik am Magdeburger Spielsystem wird lauter

Zum Start vergab der 1. FC Magdeburg zahlreiche Torchancen gegen Elversberg (0:0), dann zeigte sich die Mannschaft von Christian Titz wesentlich effektiver gegen Braunschweig (3:1). Trotzdem blieb bei vielen Fans schon nach dem BTSV-Sieg ein fader Beigeschmack bestehen, weil der Gegner beinahe einen großen Rückstand aufgeholt hätte. Gegen die Kickers Offenbach (1:2) offenbarte der FCM dann abermals eine Abschlussschwäche und gravierende Fehler in der Abwehr. Selbst der Cheftrainer wirkte nach dem Pokal-Aus ermüdet - und auch gereizt bei Nachfragen, weshalb Spieler bei Hereingaben den Kopf wegziehen statt wegzuköpfen. Kritik am Spielsystem von Titz ist nicht neu, wird aber immer lauter.

Dem Top-Start gegen Braunschweig (5:1) folgte für Schalke die kalte Dusche in Nürnberg (1:3). Im Pokal kamen die Königsblauen zwar standesgemäß gegen den VfR Aalen weiter, doch beim Oberligisten musste sich der Revierklub dennoch mit einem 2:0-Sieg begnügen - der zum Teil auch noch glücklich zustande gekommen war. Ein Dreifach-Transfer am Dienstag wird wohl nicht die Lösung für die fehlende Balance sein, sind zumindest Noode und Zalazar vorerst als Perspektivspieler eingeplant. Kann Hamache auf Anhieb einen Unterschied machen? Tore von Sebastian Polter wird der Flügelspieler jedenfalls nicht vorbereiten, denn der S04-Stürmer ist weg. Das Team von Karel Geraerts ist somit weiter in der Findungsphase.

 

Das könnte Sie auch interessieren

Auch interessant

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"