Alles, was ihr zum 31. Spieltag wissen müsst

Das Aufstiegsrennen bleibt eng! Nun ist Magdeburg wieder Dritter, aber vier Verfolger sitzen dem FCM noch im Nacken. Gleichzeitig konnten sich auch Hamburg und Köln noch nicht entscheidend absetzen. Und passiert noch etwas im Tabellenkeller? Die Formtabelle verspricht nur noch wenig Spannung. liga2-online.de gibt eine Übersicht für den 31. Spieltag.
Die Ausgangslage
Mancherorts wurde nach dem vergangenen Wochenende sprichwörtlich jeder Stein umgedreht. Eine Trainer-Entlassungswelle hat die Liga getroffen, bei der neutrale Zuschauer mit dem Kopf schütteln. Torsten Lieberknecht ersetzt Markus Anfang auf dem Betzenberg, Kees van Wonderen hat Gewissheit für seinen Abschied im Sommer und das zweite Engagement von André Breitenreiter bei Hannover 96 blieb ein Missverständnis. Am Ende ist Eintracht Braunschweig der lachende Gewinner, denn das Vertrauen in Cheftrainer Daniel Scherning, das in der letzten Länderspielpause alle überraschte, zahlte sich aus.
Nun stellt sich die Frage, ob Lieberknecht mit dem FCK noch einmal das Verfolgerfeld von hinten aufrollen kann - oder bringen Köln und Hamburg den knappen Vorsprung über die Ziellinie? Der Aufstiegs-Relegationsplatz ist derzeit die umkämpfte Position schlechthin in der Tabelle, was sich Kellerteams wie Regensburg oder Ulm auch für Platz 16 wünschen. Während die Jahnelf am Wochenende schon mit einem Bein in der 3. Liga stehen könnte, hoffen die Spatzen noch auf weitere Ausrutscher von Preußen Münster. Denn das rettende Ufer scheint unerreichbar zu sein.
Fünf Spiele im Fokus
SCP07 gegen SVE: Wer hält die Ausgangslage offen?
Die Ostwestfalen meldeten sich mit einem Sieg in Nürnberg im Aufstiegskampf zurück, ein Konkurrent wurde damit auf Distanz gehalten. Gegen Elversberg soll es ähnlich laufen, um die kleine Schwächephase von drei Niederlagen am Stück wieder auszugleichen. Klar ist längst, dass auch Paderborn zur kommenden Saison einen neuen Cheftrainer braucht, weil Lukas Kwasniok weiterziehen wird. Allerdings wollen sich beide Seiten mit dem größtmöglichen Erfolg voneinander verabschieden.
Als dienstältester Trainer der Liga wird Horst Steffen an der Kaiserlinde wohl kaum an einen Abschied denken, zumal die SVE von Jahr zu Jahr erfolgreicher wird. Das Unentschieden im letzten Heimspiel gegen Düsseldorf? Ein kalkuliertes Risiko im Aufstiegskampf gegen einen direkten Konkurrenten, der somit immerhin nicht davonziehen konnte. Allerdings schlafen die anderen Verfolger nicht, weshalb ein Erfolg in Paderborn umso wichtiger wäre, um die Ausgangslage offen zu halten.
Jahn gegen BTSV: Letzte Ausfahrt für Regensburg
Regensburg muss gewinnen. Nicht nur, um den Abstand zum rettenden Ufer noch einmal zu verkürzen, sondern, um überhaupt die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Verliert die Jahnelf das kommende Heimspiel, dann gehen die Blicke nämlich nach Münster. Gewinnen die Adlerträger parallel gegen Darmstadt, dann könnte Regensburg von den Punkten her nur noch mit dem Relegationsplatz gleichziehen - aufgrund der extremen Differenz zwischen der Torbilanz des Jahn (-46) und Münster (-10) wäre der Abstieg allerdings unausweichlich.
Braunschweig kann hingegen beim Tabellenletzten einen weiteren Schritt zum sicheren Klassenerhalt machen. Drei Siege in Folge haben den BTSV in die komfortable Ausgangslage gebracht, dass ein weiterer Erfolg schon fast für Gewissheit sorgen könnte. Gewinnt Münster nämlich nicht gegen Darmstadt, verliert womöglich sogar gegen die Lilien, dann könnte Braunschweig mit einem weiteren Dreier schon acht Punkte vor den Adlerträgern stehen - dann würde nur noch ein Zähler zur rechnerischen Klarheit fehlen.
F95 gegen FCN: Trumpft Düsseldorf weiter auf?
Düsseldorf schien sich aus dem Aufstiegsrennen bereits verabschiedet zu haben. In direkten Duellen mit Paderborn (2:1) und Elversberg (1:1) konnte sich die Fortuna jedoch zurückmelden. Die spannende Frage ist, wie schnell die Mannschaft von Daniel Thioune noch auf der Überholspur unterwegs sein kann. Zumal die echte Siegesserie fehlt, denn regelmäßig wird die Fortuna von kleineren Rückschlägen zurückgeworfen. Ob personell oder doch nur durch einen einzelnen Punktgewinn. Dass Düsseldorf unter den Umständen aber weiter dabei ist, ist durchaus beachtlich.
Nürnberg fuhr drei Niederlagen in den letzten vier Spielen ein, weshalb der Rückstand auf den Aufstiegs-Relegationsplatz auf fünf Punkte angewachsen ist. Angesichts der Vielzahl der Verfolger hat der FCN somit nur noch Außenseiterchancen, zumal wichtige Spieler wie Stefanos Tzimas (Krankheit) und Jens Castrop (Außenbandanriss) in den letzten Partien fehlten und zum Teil auch weiterhin ausfallen werden. Dafür bindet Cheftrainer Miroslav Klose immer mehr Talente im Kader ein. Womöglich aber eher Früchte, die der FCN in Zukunft ernten wird.
H96 gegen FC: Köln verfällt nicht in Hektik
Die zweite Amtszeit von André Breitenreiter endet enttäuschend. Ein Interimstrio soll die Mannschaft in den letzten Spielen wieder in die Spur bringen, um Werbung und Perspektive für die neue Saison zu schaffen. In sechs Zweitliga-Spielzeiten sprang zweimal ein einstelliger Tabellenplatz heraus. Wer den Posten als Cheftrainer dann übernimmt, um Hannover wieder zum echten Aufstiegskandidaten zu machen, ist aktuell noch offen. Ein Sieg gegen den klaren Favoriten aus Köln wäre zumindest mal ein Ausrufezeichen, das Signalwirkung haben könnte.
Der "Effzeh" bleibt beharrlich auf einem direkten Aufstiegsplatz und hat sogar die Tabellenspitze zurückerobert, obwohl aus den letzten drei Spielen nur vier Punkte folgten. Jeder weitere Zähler könnte den Domstädtern jedoch wichtige Vorteile im Aufstiegsrennen verschaffen, denn bekanntlich nimmt sich das Verfolgerfeld gegenseitig die Punkte weg. Aktuell steht Köln schon fünf Punkte vor Platz 3, sechs Zähler vor dem ersten Nicht-Aufstiegsplatz. Liefern die Verfolger nicht ab, dann profitiert keiner so sehr wie der "Effzeh".
FCK gegen S04: Trainer-Fiasko auf beiden Seiten
Am Betzenberg gab es keine Trainerdebatte, aber Markus Anfang ist nun weg. Die Sportliche Leitung um Geschäftsführer Thomas Hengen und Direktor Marcel Klos wiederholt den Impuls im Endspurt, der schon beim Wechsel von Marco Antwerpen zu Dirk Schuster vor zwei Jahren funktionierte. Damals übernahm der neue Mann an der Seitenlinie für die Zweitliga-Relegation - und war erfolgreich. Gelingt Torsten Lieberknecht eine vergleichbare Geschichte? Der FCK will es darauf ankommen lassen.
Auch auf Schalke herrscht jetzt Klarheit auf der Trainerposition, denn Kees van Wonderen dankt am Saisonende ab. Sein Nachfolger könnte Ex-FCK-Coach Markus Anfang werden. Doch das ist Zukunftsmusik, die S04 vor dem direkten Duell mit den Roten Teufeln sicherlich nicht abspielen möchte. Stattdessen geht es auch auf Schalke darum, wie die Königsblauen nun im Endspurt der Saison mit den feststehenden Personalentscheidungen umgehen werden.