Alles, was ihr zum 9. Spieltag wissen müsst

Ein Viertel der Saison ist gespielt, die zweite Länderspielpause der Saison ist zu Ende. Somit können sich die Mannschaften ab sofort in der zweiten Hälfte der Hinrunde beweisen. Für fünf Teams ist die Tabellenführung unter den richtigen Umständen möglich, in der Gefahrenzone ist nicht weniger Bewegung möglich. liga2-online.de gibt eine Übersicht für den 9. Spieltag.

Die Ausgangslage

Düsseldorf musste die erste Niederlage einstecken, was Magdeburg und Karlsruhe jedoch nicht mit einem Sprung an die Tabellenspitze ausnutzen konnte. Der SC Paderborn und der Hamburger SV klettern hingegen in der Tabelle, um sich in der Spitzengruppe festzubeißen - und dahinter lauern mit Hannover, Köln oder Hertha gleich mehrere Teams, die schon mit einem kleineren Lauf große Auswirkungen in der Tabelle bewirken könnten. Gerade einmal sechs Punkte liegen zwischen Platz 1 und Platz 9 in der Rangliste.

Im Tabellenkeller stehen die Aufsteiger, jedoch unter unterschiedlichen Voraussetzungen. Während bei Preußen Münster eigentlich vieles gut funktioniert, sieht es bei Jahn Regensburg bereits düster aus. Ein (!) einziges Tor in acht Partien spricht nicht dafür, dass die Oberpfälzer zurzeit konkurrenzfähig sind. Eine Überraschung muss her - und gleichzeitig sollten die Adlerträger ihr Lehrgeld ausbezahlen. Denn Darmstadt, Braunschweig und Ulm kamen zuletzt wieder etwas besser in Schwung, was nach Geschmack dieser Teams auch so bleiben darf. Der FC Schalke 04 hat es vorgemacht.

Fünf Spiele im Fokus

SVD gegen Köln: Konzentration auf beiden Seiten gefordert

Ein Sieg, zwei Remis, eine Niederlage - die Bilanz von Florian Kohfeldt sagt bei den Lilien noch nicht allzu viel aus. Den Motor von Schweden-Stürmer Isac Lidberg hat der neue Cheftrainer immerhin schon angeschmissen. Nun braucht es die nötige Balance, um eine Flut von neun Gegentoren in vier Spielen zu stoppen - denn die spektakulären Ergebnisse gegen Schalke (5:3) oder Karlsruhe (3:3) werden kein Standard werden. Entsprechend braucht Darmstadt eine konzentrierte Leistung, um sich aus dem Keller zu befreien.

Gleiches gilt für den "Effzeh", wenn die Mannschaft von Gerhard Struber in die Spitzengruppe vorstoßen will. Einen Punktgewinn gegen Magdeburg (1:2) verschenkt, den Sieg gegen Düsseldorf (2:2) und Karlsruhe (4:4) aus der Hand gegeben. Zwar meldeten sich die Geißböcke souverän gegen Ulm (2:0) zurück, aber ein fader Beigeschmack bleibt nach den vergebenen Möglichkeiten in den letzten Wochen zurück. Die Kölner spielen eine bessere Rolle, als es viele Fans nach dem Abstieg und der Transfersperre befürchtet hatten, aber jeder ahnt: es war sogar noch mehr drin.

Hannover gegen Schalke: Alle Augen auf van Wonderens Debüt

Die Niedersachsen spielen bislang eine abgeklärte Saison, doch das i-Tüpfelchen fehlt der Mannschaft von Stefan Leitl. Rückschläge in Top-Spielen, sowie die Derby-Niederlage gegen Braunschweig (0:2) hängen Hannover nach. Schnörkellos und zielstrebig sind die Roten dadurch zwar weiter auf einem Kurs, der die Hannoveraner durchaus in den Kreis der erweiterten Favoriten bringt, aber ohne den letzten Schliff wird es wohl nicht vorangehen. Das Spiel gegen Schalke könnte bezeichnend werden.

Kees van Wonderen übernimmt den FC Schalke 04. Diese Schlagzeile dominierte das Geschehen bei den Königsblauen in der Länderspielpause. Zwar ist der 55-jährige Niederländer, wie zuvor auch schon Karel Geraerts, ein unbeschriebenes Blatt im deutschen Profifußball und damit gleichzeitig auch eine Wundertüte auf dem Trainerposten, doch die Art und Weise des Auftreten wusste beim Revierklub anfangs zu gefallen. Nimmt die Mannschaft das an, was der neue Cheftrainer sagt, dann ist durchaus gute Arbeit zu erwarten. Auch schon in Hannover.

FCK gegen SCP: Lautern will zwei Trends durchbrechen

Wohin führt der Weg der Roten Teufel? Nach einem guten Start in die Saison ist Kaiserslautern wieder im Abstiegskampf angekommen, weil nur noch zwei Punkte aus fünf Spielen folgten. Die Hoffnungen, dass es eine ruhigere Saison am Betzenberg wird, hat sich bei vielen Fans früh zerschlagen. Die Kritik an Cheftrainer Markus Anfang wächst, weil Torgefahr und Stabilität in der Abwehr zurzeit noch nicht im Einklang sind. Der FCK lässt seine Fähigkeiten zwar immer wieder aufblitzen, scheitert jedoch an der Konstanz. Der negative Trend ist deutlich.

Anders sieht es beim SC Paderborn 07 aus, der abgezockt durch die Liga marschiert. Im Spiel der Ostwestfalen deutet sich zu keinem Zeitpunkt an, dass den Akteuren von Lukas Kwasniok ein Gegner oder ein Spielverlauf über den Kopf wächst. In aller Ruhe und Zielstrebigkeit nutzt der SCP dann seine Chancen aus, um sich weiter zu einem Spitzenteam zu mausern. Nicht umsonst zählen die Ostwestfalen zu den drei Teams, die noch keine Niederlage in dieser Saison einstecken mussten. Bewährt sich die Mannschaft auch am Betzenberg, dann ist die Zeit des Understatements bald vorbei.

HSV gegen Magdeburg: Das Elb-Duell als Spitzenspiel

Die Vorfreude beim Hamburger SV wäre wohl größer, wenn der langfristige Ausfall von Robert Glatzel nicht wäre. Sechs Tore schoss der Mittelstürmer in sechs Spielen, obwohl er zu Saisonbeginn noch wegen einer Sehnenreizung ausfiel. Fünf Partien in Folge jubelte Glatzel! Nun ist die Sehne jedoch gerissen, weshalb andere Spieler in die Bresche springen müssen. Davie Selke und Ransford Königsdörffer stehen bereit, haben nun aber auch den Druck auf ihren Schultern.

In Magdeburg hält Christian Titz an seinem Konzept fest. Was zu Saisonbeginn noch von Fans kritisiert wurde, weil der FCM augenscheinlich schon lange dekodiert wurde, wird nun wieder zum Erfolgsrezept der Elbestädter. Vier Siege, vier Unentschieden - gerade auswärts haben die Magdeburger zurzeit viel Freude an der Saison, denn alle vier Erfolge gelangen dem FCM auf fremden Plätzen. Gerade Titz ist wahrlich kein Freund von Statistiken, aber die Bilanz gegen seinen Ex-Klub lässt sich bei sieben Punkten in vier Spielen durchaus sehen.

Fürth gegen Nürnberg: Die Mutter aller Derby ist zurück

Das Frankenderby, das Frankenderby. Die Mutter aller Derbys. Das älteste Duell der deutschen Fußballgeschichte erhält am Sonntag ein weiteres Kapitel. In Fürth verlor das Kleeblatt zuletzt vor sieben Jahren, sodass die Brust vor dem erneuten Aufeinandertreffen mit dem Erzrivalen breit sein darf. Allerdings wackelte die Mannschaft von Alexander Zorniger in dieser Saison auch schon ein ums andere Mal, sodass eine echte Favoritenrolle in der erneuten Auflage nicht zu verteilen ist. Wer sich als neuer Derby-Held nach Armindo Sieb im Vorjahr oder Ragnar Ache vor zwei Jahren aufschwingt, ist offen.

Genauso kann auch der 1. FC Nürnberg zuschlagen, der eine kritische Saisonphase mit dem wichtigen Heimsieg gegen Preußen Münster (3:2) vorerst überstanden hat. Zwar musste Sportvorstand Joti Chatzialexiou aufgrund des ernüchternden Starts bereits Rückendeckung für Cheftrainer Miroslav Klose proklamieren, doch die Mannschaft hat danach auch geliefert - allen voran Caspar Jander, ohne den es für den Coach in der Länderspielpause möglicherweise ungemütlich geworden wäre. Hätte, wenn und aber gibt es jedoch nicht, sodass Klose mit einem Erfolg im Frankenderby den nächsten Big Point für seinen Status am Valznerweiher sammeln könnte.

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