DSC am Boden: "Heulen ist okay, aber besser wäre hart arbeiten"
Der Wille war da, am Ende verlor Arminia Bielefeld aber auch das zweite Relegations-Duell gegen den SV Wehen Wiesbaden und stieg nach der 1:2-Heimpleite in die 3. Liga ab. Binnen zwei Jahren wurden die Ostwestfalen von der ersten Liga durchgereicht und starten nun einen Neuanfang in der Drittklassigkeit. Entsprechend niedergeschlagen waren die Beteiligten. Während die Zukunft von Trainer Uwe Koschinat noch offen ist, steht mit Michael Mutzel ein neuer Sport-Geschäftsführer fest.
"Wie ein roter Faden"
Mit Fabian Klos traf ausgerechnet das Gesicht der Arminia schon nach vier Minuten zum 1:0 für den DSC und brachte somit einen Hauch Hoffnung zurück, doch das Wunder schaffen und das 0:4 aus dem Hinspiel drehen zu können. "Wir machen alles, was wir uns vorgenommen haben, haben Chancen auf das 2:0 und 3:0", so der Stürmer bei "Sky". Doch zur Pause stand es dennoch 2:1 für die Gäste aus Wiesbaden, "weil wir das Tor nicht treffen".
Denn Benedict Hollerbach zeigte die nötige Abgeklärtheit vor dem Kasten, und drehte die Partie binnen weniger Minuten (35./45.+2). "Wiesbaden spielt einen langen Ball, wir machen einen dummen Fehler und es steht 1:1. Dann kassieren wir noch einen Nackenschlag - es passte einfach", so Robin Hack, der beide Abstiege miterlebt hat. "Vieles hat sich wie ein roter Faden durch die Saison gezogen. Wir können nicht das zweite oder dritte Tor machen, kriegen dann immer eins und dann wird es schwer", zeigte sich der 24-jährige Flügelspieler enttäuscht.
"Das tut dann sehr weh"
Im Gegensatz zum Hinspiel gaben sich die Bielefelder Spieler nicht auf, doch es wollten keine weiteren Treffer gelingen. Auch, weil der Glaube nicht mehr vollends da war. Beim Stand von 1:2 hätten noch fünf Tore fallen müssen, um in die Verlängerung zu gelangen. "Heulen nach dem Spiel ist in Ordnung, aber besser wäre hart arbeiten und von Anfang an die nötigen Punkte einzusammeln. Denn diese zweite Liga verzeiht nichts", fand Trainer Uwe Koschinat deutliche Worte.
Der 51-Jährige kann nach 13 Spielen als DSC-Coach einen Punkteschnitt von 1,0 nachweisen. Trotz eines guten Starts mit acht Punkten aus vier Partien gelang auch ihm nicht die Rettung des Traditionsvereins. "Es hat nicht gereicht. Wenn du sportlich permanent auf die Fresse kriegst, das tut dann sehr weh. Am Ende haben wir zwischendurch noch mal gelebt, aber es hat nicht gereicht", fasste der gebürtige Koblenzer zusammen.
Was wird aus Koschinat?
Aus seiner Sicht stehe es ihm "nicht zu", nun über seine eventuelle Zukunft im Klub zu reden. "Der Deal war klar. Bei einer Rettung habe ich noch ein Jahr die Ehre, hier zu sein." Das gelang aber nicht. Und sich nun selbst ins Rennen zu bringen und "aufzudrängen" wolle er nicht. "Die Menschen haben das Gespür, dass ich 100 Prozent reingehauen habe." Klar ist hingegen, dass mit Michael Mutzel ein neuer Sport-Geschäftsführer gefunden wurde. Zuletzt war der 43-Jährige vom 1. April 2019 bis 14. Juli 2022 Sportdirektor des Hamburger SV.