Arminia muss nachsitzen: "Müssen zeigen, dass wir der Zweitligist sind"
Durch eine krachende 0:4-Niederlage beim 1. FC Magdeburg konnte Arminia Bielefeld nicht ausnutzen, dass auch die Konkurrenz im Abstiegskampf gepatzt hatte. Kapitän Fabian Klos hatte nach der Partie kaum Worte für die Darbietung, der Doppel-Abstieg droht der Bielefelder Alm weiterhin. Nun geht es aber erst einmal in die Relegation.
"Ergebnis war sogar noch schmeichelhaft"
"Das ist einer der schwierigsten Tage in meinem Fußballerleben. Das muss ich erst einmal verarbeiten", bat DSC-Kultstürmer Fabian Klos am Mikrofon der "Sportschau" um Verzeihung, dass er nicht die richtigen Worte für den Ausgang der Partie fand. Kurz zuvor war Arminia Bielefeld sang- und klanglos in Magdeburg untergangen - obwohl so viel auf dem Spiel stand. Auf der Homepage der Bielefelder fügte der Kapitän später hinzu: "Ich habe mit Vielem gerechnet, aber damit nicht. Ich bin total leer. Ich hätte es mir anders gewünscht und ich war auch der Überzeugung, dass es anders läuft."
Zwischen der 38. und 67. Spielminute kassierten die Bielefelder gleich vier Buden, die Magdeburger waren als Aufsteiger schlichtweg eine Klasse besser als der letztjährige Bundesligist. "Wir haben heute logischerweise verdient verloren und am Ende war das Ergebnis sogar noch schmeichelhaft", machte sich auch Cheftrainer Uwe Koschinat nichts vor. Ein Ergebnis wie in Magdeburg? Kein Zufall für die Arminia. "Wenn man nach 34 Spieltagen auf Platz 16 steht, ist das nicht unverdient", so Koschinat. Dabei wäre die Möglichkeit zum Klassenerhalt zum greifen nahe gewesen - weil Braunschweig im Parallelspiel ebenfalls unterlag, hätte ein Bielefelder Sieg gereicht. Stattdessen geht es jetzt in die Relegation.
Bielefelds düstere Relegations-Historie
"Wir starten jetzt in einen neuen Wettbewerb und haben die Möglichkeit, die Saison zu reparieren. Der Blick muss jetzt nach vorne gehen", schwor Koschinat seine Mannschaft ein. Nach Abpfiff stellten sich die Spieler den mitgereisten Fans, erhielten erst Kritik für die krachende Niederlage und anschließend die Versicherung, dass das DSC-Publikum in den Relegationsspielen gegen den SV Wehen Wiesbaden (2. Juni/6. Juni) da sein wird. Manuel Prietl fasste es zusammen: "Dass die Fans uns nach so einem Spiel noch aufmuntern und unterstützen, war noch das Beste." Umso Konzentration forderte Koschinat auch von seinen Spielern: "Da muss der Kopf stimmen, da muss das Zutrauen stimmen", so der DSC-Coach. "Da müssen wir in den beiden Spielen schon zeigen, dass wir der Zweitligist sind."
Zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte wird Arminia Bielefeld an der Relegation teilnehmen. 1985 scheiterten die Ostwestfalen in den Entscheidungsspielen zur Bundesliga am 1. FC Saarbrücken, ehe 2014 ein absolutes Drama in der Zweitliga-Relegation folgte - nach einem 3:1-Sieg im Hinspiel gegen den SV Darmstadt 98 gewannen die Lilien im Rückspiel durch ein Tor in der 122. Spielminute in Bielefeld. Nun wollen die Ostwestfalen die Extra-Spiele erstmals auf ihre Seite ziehen. Sonst droht der Doppel-Abstieg.