DSC-Präsident Schütte: "Abstieg wäre gigantische Herausforderung"
Drei Spieltage vor Saisonende hat Arminia Bielefeld den direkten Klassenerhalt nicht mehr in der eigenen Hand. Folglich müssen sich die Verantwortlichen auch mit dem Abstiegs-Szenario beschäftigen. In einem Interview mit der "Neuen Westfälischen" sprach Präsident Rainer Schütte über die Planungen.
Viele Millionen Euro TV-Gelder würden wegfallen
Die sportliche Lage beim Tabellensechzehnten ist weiterhin prekär. Nur zwei Punkte trennen die Mannschaft von Uwe Koschinat von den direkten Abstiegsplätzen. Vereinspräsident Rainer Schütte glaubt fest daran, dass der direkte Ligaverbleib gelingt. Die Tatsache, dass "jeder wahnsinnig hart arbeitet", gibt ihm Hoffnung, dass der Abstieg verhindert werden kann. Parallel bereitet sich die Vereinsführung auf beide Szenarien vor. "Bilanziell und finanziell sind wir in dieser Liga blitzsauber. Der Abstieg in die 3. Liga wäre jedoch eine gigantische Herausforderung", macht Schütte deutlich.
Die konkreten Folgen eines Abstiegs wären drastisch: "Viele, viele Millionen Euro Fernsehgeld, unsere jetzige Haupteinnahmequelle, fielen aus und müssten kompensiert werden. Da müssten richtig dicke Bretter gebohrt werden. Dafür arbeitet Christoph Wortmann mit seinem Team in diesen Wochen hart". In der dritten Liga wäre die Arminia mehr denn je auf ihre treuen Fans angewiesen, denn die Zuschauereinnahmen würden einen deutlich größeren Teil des Gesamtbudgets ausmachen. Darüber hinaus muss mit erhöhten Ausgaben gerechnet werden: "Alle im Zuge der Inflation gestiegenen Kosten, von Energiekosten bis zur Rasenpflege, würden uns dann viel größere Sorgen bereiten. Wir würden hart arbeiten müssen. Deshalb ist dieser Klassenerhalt so wichtig für uns".
Ligazugehörigkeit beeinflusst Sportchef-Suche
Um die Erteilung einer Drittliga-Lizenz macht sich der 66-jährige keine Sorgen, wenngleich es "harte Maßnahmen" geben müsse, um mit dem deutlich verringerten Etat zurecht zu kommen. Das Neubauprojekt am Trainingszentrum, das sowohl für die Profis, als auch für die Jugendmannschaften des DSC bestimmt ist, soll unabhängig von der Ligazugehörigkeit fertiggestellt werden und spätestens im nächsten Jahr bezugsfertig sein. Bei der Suche nach einem neuen Sportchef gibt es aufgrund der unklaren Zukunftsperspektive noch keinen neuen Stand. "Die Frage, in welcher Liga wir an den Start gehen, hat Einfluss auf den Prozess genommen. Wir haben jemanden für beide Ligen gesucht. Jemanden, der den Verein, das Umfeld und die Aufgabe mit Herzblut annimmt", umschrieb Schütte das Anforderungsprofil für den Posten.