Baumgart nach 2:4 bei SVE: "Reißen es mit dem Arsch wieder ein"
Der HSV holte sich am frühen Samstagnachmittag eine 2:4-Klatsche bei der SV Elversberg ab. Trotz früher Führung durch Davie Selke reichte es nicht zum Punktgewinn bei den Saarländern. Zwei Knackpunkte gab es, die das Spiel zu Ungunsten der Norddeutschen entschieden.
Zwei schnelle Gegentore brechen den HSV
Bedient ist das Wort, das Davie Selkes Gemütszustand nach der Niederlage in Elversberg am besten beschreibt. Bedient, weil die Niederlage unnötig war und der Hamburger SV sie sich am Ende selbst zuzuschreiben hat. Nach der frühen Führung lief, so Selke, "alles nach Plan" und auch Steffen Baumgart stimmt dem zu: "Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, hatten aus meiner Sicht eine gute erste Halbzeit bis zur 30. Minute. Bis dahin hat viel gut funktioniert."
Doch zu Beginn der zweiten Halbzeit kam beim Stand von 1:1 der erste große Knackpunkt, die beiden Gegentore innerhalb von nur zehn Minuten, in denen die Hamburger eines Aufstiegsaspiranten unwürdig verteidigten, wie auch Selke angefressen betonte: "Nach der Pause wollten wir weiter alles reinschmeißen, kriegen dann aber unglücklich, weil wir es nicht kompakt zusammen verteidigen, die zwei Gegentore." Weiter führte der 29-jährige Stürmer erzürnt aus: "Darüber müssen wir reden, warum wir es nicht hinbekommen haben, die Angriffe konsequent zu verteidigen."
Zweite Halbzeit war "zu wenig, in allen Bereichen"
Auch Baumgart musste konstatieren, dass der Matchplan für den zweiten Spielabschnitt so gar nicht aufging, wusste aber auch nicht so ganz, woran es lag: "Wir haben in der Halbzeitpause versucht, auf das einzugehen, was wir gut gemacht haben, und vor allem auf das, was wir besser machen müssen, um erfolgreich zu sein. Das hat hinten und vorne nicht gepasst. Das muss man deutlich sagen." Genau deshalb ging seine Mannschaft auch "als verdienter Verlierer" vom Platz. Laut Torwart Heuer Fernandez war es dann "in der zweiten Halbzeit einfach zu wenig, in allen Bereichen".
Der zweite Knackpunkt im Spiel des HSV war sicherlich der Platzverweis gegen Jonas Meffert, der nur acht Minuten nach seiner Verwarnung mit Gelb-Rot vom Rasen geschickt wurde – und das eine Minute nach Selkes Anschlusstreffer zum 2:3, zur Unzeit, wie der Angreifer zu Protokoll gab: "Das 2:3 haben wir noch zu einem guten Zeitpunkt gemacht, bekommen dann aber die Rote Karte, sodass zum Schluss noch das 2:4 fällt, als wir alles nach vorne geworfen haben." Frustriert schob Baumgart hinterher, dass "wir die letzten sechs, sieben Wochen sehr viele gute Spiele gemacht und eine Entwicklung genommen haben und uns das jetzt wieder mit dem Arsch einreißen". Dem lässt sich nicht widersprechen. Im Pokal geht es für die Hamburger am Mittwochabend in den Süden zum SC Freiburg und in der Liga steht das Gastspiel des 1. FC Nürnberg am Sonntag auf dem Programm. Elversberg ist im Pokal bei Meister Leverkusen gefordert und reist am Samstag nach Regensburg zum Ligaschlusslicht.