Baumgart startet beim HSV: "Weil wir aufsteigen wollen"

Weder heute noch in der Vergangenheit habe Steffen Baumgart jemals in HSV-Bettwäsche geschlafen. Dennoch ist der 52-Jährige nun bei seinem Herzensverein angekommen. Nicht als Fan, sondern als Cheftrainer, der den Hamburger SV wieder in die Bundesliga führen soll. Ein Rezept mit Erfolgsgarantie habe er nicht, doch seinem Team wieder den Glauben zu geben, eine Spitzenmannschaft zu sein, sei das erste Ziel.

"Jeder kennt Steffen"

Der Hamburger SV und ein gebürtiger Rostocker an der Seitenlinie? Eine untypische Konstellation für manchen Fußball-Fan, doch das Erreichen eines Traums von Steffen Baumgart. "Das ist einfach so, wenn du dich als Kind einmal entschieden hast", berichtete der neue HSV-Coach von seiner Gefühlswelt in Bezug auf seine Zuneigung zu den Hamburgern. Und in gewohnt lässiger Art schob der 52-Jährige hinterher: "Du wechselst öfter die Frau als den Verein." Nun startet Baumgart seine Mission bei seinem Herzensverein, der ihn schon einmal vor zweieinhalb Jahren kontaktierte. Dieses Mal hat es gepasst.

Und Baumgart ging direkt in den Modus eines Cheftrainers über. "Meine Gefühlswelt und die Leistung, die dahinter stecken soll, muss ich unter einen Hut kriegen. Nur mit Sympathie geht es nicht. Ich bin schließlich nicht nur hier, weil ich Fan bin", kommentierte der Ex-Bundesliga-Coach seinen Amtsantritt. Im Detail führte Sportvorstand Jonas Boldt aus: "Jeder kennt Steffen. Er ist ein Trainer, der viel Leidenschaft mitbringt und einen sehr aktiven Fußball spielen lässt." Darin sieht der HSV-Chef die Bestätigung, dass man nach der Entlassung von Tim Walter am bisherigen Weg der Elbestädter anknüpfen und darauf aufbauen möchte.

Motivator mit Spaßfaktor

Doch wie will Baumgart den HSV nun genau wieder in die Spur bringen? "Ich habe keinen Plan, dass ich heute das und morgen das mache", wehrte sich der 52-Jährige gegen ein Erfolgsrezept mit Garantie, das er mitgebracht haben könnte. "Wir kommen ja nicht hierhin und sagen, das machen wir so und dann funktionieren die Jungs auch so." Als kommunikativer Trainer, der nicht der Reihe nach die Einzelgespräche mit seinen Spielern abklappern möchte, will er das Team dennoch schnell für sich gewinnen. "Es geht darum, die Ansätze zu nutzen und das Gefühl, dass man eine Spitzenmannschaft ist, wieder zu geben", lautete das erste Ziel von Baumgart.

Das Team als Motivator begeistern, den Spielern den Spaß am Fußball vermitteln. So wird der neue HSV-Coach die Mission zum Bundesliga-Aufstieg angehen. "Man ist ja im Moment auch nicht unerfolgreich, das muss man auch mal sagen", ergänzte Baumgart mit dem Blick auf den dritten Platz in der Tabelle. Die Null sei von ihm allerdings nicht allzu oft zu erwarten. "Aber dafür werden wir uns drei, vier Torchancen mehr herausspielen. Aus jeder Situation kann man Torgefahr herausholen", versprach der 52-Jährige für die künftige Herangehensweise. Der "ein oder andere Spieler" unter seiner Regie sei schließlich auch schonmal besser geworden.

"Das ist der Grund, warum ich hier bin"

Die Zielsetzung und die Anforderung aus dem Umfeld, aber auch aus dem Verein heraus, dürfte Baumgart kennen. Ein siebtes Zweitliga-Jahr soll es an der Elbe möglichst nicht geben."Das ist der Grund, warum ich hier bin. Weil wir aufsteigen wollen, und das am besten schon in diesem Jahr." Ob er dafür ein 4-2-3-1- oder 4-3-3-System wählen wird, ließ Baumgart bei der Premierenansprache offen. Fakt sei: "Ich sehe keine negativen Aspekte in dem Kader." Entsprechend positiv wird der neue HSV-Coach, der auch Co-Trainer Rene Wagner mitbringen wird, an die Aufgabe herangehen. Merlin Polzin wird ebenfalls weiter zum Trainerstab gehören.

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