Baumgart vor Debüt: "Mannschaft will zeigen, dass das ihr Rasen ist"

Tim Walter ist Geschichte, Merlin Polzin rückt wieder in die zweite Reihe. Nun übernimmt Steffen Baumgart beim Hamburger SV - und ist sogleich im Heimspiel gegen die SV Elversberg gefordert. Am Sonntag (13:30 Uhr) tritt der neue Cheftrainer erstmals mit seiner Mannschaft an. An Bord wird auch wieder Kapitän Sebastian Schonlau sein, während die Torhüterfrage noch nicht beantwortet ist.

"Alle wollen ein schönes Fußballspiel"

An der Elbe fiebern die Fans des Hamburger SV auf das Debüt von Cheftrainer Steffen Baumgart hin. Der Mann mit den markigen Sprüchen ("Man wechselt öfter die Frau als den Verein") ist erstmals an der Seitenlinie im Volksparkstadion gefordet. "Etwas Lampenfieber mit erhöhtem Puls wird spätestens am Sonntag dann auch dabei sein. Diese gesunde Anspannung gehört dazu", gab Baumgart in der Spieltags-Pressekonferenz vor seinem ersten Auftritt zu. Und er wusste, worauf er sich einließ: "Es gibt Stadien, die für sich sprechen. Hier auflaufen zu dürfen, das kann man nicht beschreiben."

Im eigenen Stadion kassierte der HSV zuletzt nur dummerweise zwei 3:4-Niederlagen, die den Verein im Aufstiegsrennen zurückgeworfen haben. Am Sonntag forderte Baumgart eine andere Einstellung. "Ich erwarte, dass man einen gemeinsamen Weg geht, dass man alles für das große Ziel, den Aufstieg in die 1. Liga, tut. Die Mannschaft will zeigen, dass das ihr Rasen, ihr Wohnzimmer ist", so der 52-Jährige voller Zuversicht. Denn an der Elbe war eines klar: "Alle wollen ein schönes Fußballspiel mit viel Atmosphäre, Kampf und Laufbereitschaft."

Schonlau vor Startelf-Rückkehr

Ein Fragezeichen steht vor der Partie lediglich hinter Jean-Luc Dompé, der zwei Trainingseinheiten unter der Woche verpasste. Laszlo Benes (Rotsperre) und Guilherme Ramos (Gelbsperre) dürfen beim Debüt von Baumgart nicht mitwirken. Somit kehr wohl Kapitän Sebastian Schonlau, der schon in Paderborn unter dem Cheftrainer arbeitete, in die Startformation zurück. "Er ist nicht nur als Spieler, sondern vor allem als Persönlichkeit sehr wichtig für uns. Man sieht in jedem Moment, dass er ein Führungsspieler ist und die Mitspieler eine hohe Meinung von ihm haben", machte sich Baumgart für den Abwehrchef stark. Schon in der Vorwoche wurde der Innenverteidiger nach überstandenen Wadenproblemen eingewechselt.

Nun wolle Baumgart das Selbstverständnis der gesamten Mannschaft wieder anheben. "Mir ist es meist relativ schnell gelungen, Jungs aus einem Loch zu holen und ihnen Selbstvertrauen zu geben. Es ist immer gut, wenn die Jungs Spaß haben", war sich der HSV-Coach sicher, dass seine Herangehensweise zielführend sein wird. Allerdings dürfe niemand die SV Elversberg unterschätzen. "Hier kommt mit Elversberg keine Mannschaft, die sich salopp gesagt vor Angst in die Hose macht, sondern die ein ganz klares Ziel verfolgt: Sie will uns ein Bein stellen", so Baumgart. Ein ums andere Mal habe die SVE die Qualitäten dazu in der Liga schon gezeigt. Mit dem, was der HSV habe - nämlich eine gute Mannschaft - wolle Baumgart zurückschlagen: "Wir haben den Anspruch, diese Mannschaft zu schlagen, sollten aber nicht vergessen, dass sie einen sehr guten Fußball spielt."

"Haben eine neue Torwartsituation"

Offen ist derweil noch die Position des Torhüters. "Ich habe zwei Torhüter, die auf einem sehr guten Niveau sind. Lange Zeit war einer der beiden die klare Nummer Eins, jetzt haben wir eine neue Torwartsituation", blickte der neue Coach auf die aktuelle Lage. Mit Daniel Heuer Fernandes war der Hamburger SV lange Zeit gut gefahren. Im Laufe dieser Saison konnte der Stammkeeper jedoch nicht mehr an die Leistungen der vergangenen Jahre anknüpfen. Zuletzt bekam daher Matheo Raab das Vertrauen. Ob Baumgart daran wieder etwas verändern wird, ließ er noch offen.

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