Bielefeld-Trainer Scherning: "Auch wir können ekligen Fußball spielen"
Samstag-Abend, Heimspiel, geht da was? Vor genau zwei Wochen empfing Arminia Bielefeld den kriselnden FC St. Pauli auf der Alm zum Kellerduell - und ging als Sieger hervor. Diesmal heißt der Gegner Kaiserslautern und macht die Aufgabe ungleich schwerer, denn die Roten Teufel erwiesen sich in dieser Saison vor allem auswärts als unangenehmer Widersacher.
Scherning sucht Mentalitätsspieler
Die Beschreibung harter Knochen trifft es nur annährend, wenn man über Bielefelds kommenden Gegner Kaiserslautern spricht. In sechs Auswärtsspielen haben die Roten Teufel noch kein einziges Mal den Kürzeren gezogen, holten neben vier Remis auch zwei Siege wie zuletzt in Rostock (2:0) oder beim HSV ein 1:1-Unentschieden. Dies lässt erahnen, dass am Samstagabend-Spiel (20:30 Uhr) ein Abnutzungskampf nötig sein wird, um das Bielefelder Ziel Heimsieg zu erreichen.
Arminia-Trainer Daniel Scherning stimmte alle Protagonisten auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel entsprechend mental ein: "Wir schauen, wer bereit ist sich in jedem Zweikampf zu zeigen. Wer hat die Mentalität, entscheidende Momente auch im Training zu gewinnen?" Dies scheint umso entscheidender denn je, nicht nur mit Blick auf die 0:1-Nichtleistung in der Vorwoche gegen Tabellennachbar Fürth. Schließlich sei Gegner K'lautern bekannt für seine Zweikampfhärte, Standardstärke und Mentalität, gegen die es sich zu wehren gelte. Scherning gab auf der PK die Marschroute vor: "Auch wir können ekligen Fußball spielen."
Andrade vor Rückkehr in die Innenverteidigung
Genau dies gelang den Bielefeldern letzten Freitag in Fürth nicht. Scherning scheint bemüht, den Zusammenhalt zu schärfen. Einer der dabei helfen könnte, ist Andrés Andrade, der bisher wohl beste Bielefelder Verteidiger der Saison. Er fiel in Fürth kurzfristig aufgrund eines Infekts aus. Oliver Hüsing nahm erneut die Rolle als Abwehrchef ein, konnte Andrades Fehlen aber nicht vergessen machen. Umso erfreulicher, dass der 24-Jährige Neuzugang diese Woche wieder voll mittrainieren konnte. Er dürfte seinen Startelf-Platz sicher haben, während Hüsing und Guilherme Ramos zur Disposition stehen. Eventuell ist für die Manndecker-Position sogar Frederik Jäckel wieder eine Option, der nach schwerer Gehirnerschütterung sich ebenfalls wieder im Mannschaftstraining befindet.
Neben Oliver Hüsing ist in der Offensive derweil noch Robin Hack fraglich, ansonsten sei das Team vollzählig und siegeswillig. So gibt es vor dem nächsten Flutlicht-Heimspiel angesichts Platz 18 keine Ausreden für Team und Trainer Scherning, dessen Liga-Bilanz mit 1,1 Punkten äußerst durchwachsen ist. "Wir haben hier mit unseren Fans im Rücken eine große Chance, am Samstagabend in einer nicht ganz einfachen Situation den nächsten Heimsieg einzufahren." Am Freitag waren bereits 21.500 Tickets verkauft.