Bis zu 30 Millionen Euro: SSV Ulm 1846 vor Stadionumbau
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Der SSV Ulm 1846 hat eine Vereinbarung getroffen, die eine Modernisierung des Donaustadions ermöglicht. Kosten in Höhe von bis zu 30 Millionen Euro stehen im Raum.Gleichzeitig sucht der Verein nach einer Möglichkeit, um eine neue Fußball-Arena zu bauen.
Weiter ein Multifunktionsstadion
Das Donaustadion in Ulm wurde 1925 mit der Partie zwischen den Spatzen und dem VfR Heilbronn eröffnet. Zweimal wurde die Spielstätte danach renoviert, einmal mit dem Bau einer Gegengerade erweitert. Seit 1999 wurden jedoch keine größeren Arbeiten an der Heimspielstätte des SSV Ulm 1846 vorgenommen. Stadt, Gesellschaft und Verein einigten sich nun auf eine Lösung, was anstehende Modernisierungsarbeiten betrifft - und am 19. März soll der Gemeinderat die finale Entscheidung treffen. Das Donaustadion soll demnach weiter ein Multifunktionsstadion für Profi-Fußball und Breitensport bleiben, was auch die Bedingungen für die Zweitliga-Lizenz erfüllt.
Die Kosten, die in Höhe von 25 bis 30 Millionen Euro kalkuliert wurden, sollen aufgeteilt werden. Die Stadt Ulm wird sich nach Angaben auf der Homepage um "dringend notwendige Arbeiten für die Instandhaltung des Stadions durchführen" kümmern, darunter fällt "ein neues Funktionsgebäude am Eingang Nord, weitere Sanitäreinrichtungen sowie Ver- und Entsorgungsinfrastruktur". Investitionen in die Tribüne wird die Vereinsgesellschaft übernehmen und durch die wirtschaftliche Nutzung des Stadions refinanzieren, beispielsweise durch Namenssponsoren für besagte Tribünen.
"Lösung gefunden, die kurz- und mittelfristig hilft"
Geplant ist, dass die Nordtribüne abgetragen und durch einen Neubau ersetzt wird, der zugleich überdacht ist. Zum Saisonstart 2026/27 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, was gleichzeitig die Anzahl an Sitzplätzen im Stadion deutlich erhöhen wird, wie der SSV Ulm angibt. Anschließend soll auch die Südtribüne durch einen Neubau ersetzt werden, wodurch die Zugangssituation sowie die Ver- und Entsorgung verbessert werden soll. Weiter heißt es: "Auch die Funktionsräume in der Haupttribüne werden saniert und dem heutigen Standard angepasst sowie eine dringend notwendige Umorganisation vorgenommen."
"Die Stadt Ulm fördert aus Überzeugung die Weiterentwicklung des Sports in Ulm und unterstützt als Partnerin bei den Weichenstellungen", erklärt Oberbürgermeister Martin Ansbacher in diesem Zusammenhang. SSV-Geschäftsführer Markus Thiele differenziert: "Wir sind froh, dass wir nun eine Lösung gefunden haben, die uns kurz- und mittelfristig hilft, die aber weit von unserer ursprünglich bevorzugten Variante entfernt ist. Ein solches Projekt ist nur gemeinsam und mit Kompromissen möglich, diese sind wir eingegangen." Langfristig will sich der SSV Ulm 1846 weiterhin um eine neue Fußball-Arena bemühen.
Bau einer Fußball-Arena geplant
"Es ist dennoch von großer Bedeutung, dass wir parallel dazu an einer Fußball-Arena arbeiten, damit der Profifußball hier auch eine langfristige Perspektive hat", fügte Thiele daher an. Die SSV Ulm 1846 Fussball GmbH & Co. KGaA kündigt an, dass ein Raum- und Nutzungskonzept sowie ein tragfähiges Finanzierungskonzept erarbeitet werden soll. Gemeinsam mit der Stadt werde der Verein dafür ein passendes Grundstück ermitteln. Wie schnell die Pläne konkret werden, ist derzeit offen. Zumal es heißt: "Die Investitions- und Betriebskosten für Bau und Betrieb der neuen Arena werden vollumfänglich vom Verein getragen." Aktuell kämpft der SSV Ulm 1846 um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga, der für die künftigen Pläne der Spatzen auch finanziell von großer Bedeutung wäre.