Boyd trauert nach Pleite mit Lobinger: "Selbst fast geheult"

Trainer Dirk Schuster war mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden, dennoch kassierte der 1. FC Kaiserslautern am Freitagabend eine 0:1-Niederlage beim SC Paderborn. Es war das zweiten Spiel in Folge, in dem der Aufsteiger punktlos vom Feld ging. Mit ihren Gedanken waren Fans und Profis jedoch auch bei Mitspieler Lex-Tyger-Lobinger, dessen Vater am Vortag verstorben war.

"Du fühlst dich auch scheiße"

Trotz des bitteren Spielausgangs nahm sich Terrence Boyd den Moment, um mit Teamkollege Lex-Tyger Lobinger mitzufühlen, der nach dem Schlusspfiff vor der Tribüne stand und nicht im Kader war. Der Vater des 23-jährigen Angreifers, Stabhochsprung-Legende Tim Lobinger, war am Donnerstag mit 50 Jahren seiner Leukämie-Erkrankung erlegen. "Da wird dir ganz kurz bewusst, dass das hier alles nur ein Spiel ist", sagte Boyd bei "Sky". Der Stürmer habe "selbst fast geheult". Denn diese Nachricht habe das gesamte Team getroffen: "Du fühlst dich auch scheiße, du willst trösten. Aber was du machen kannst, ist für ihn da sein. Das ist gerade Ablenkung für ihn." Auch die mitgereisten Fans standen dem Profi zur Seite, zeigten ein Plakat mit der Aufschrift "Kopf hoch Lex Tyger".

Dass nach diesem Schicksalsschlag für einen Spieler die Partie in Paderborn keine normale werden würde, wusste auch Trainer Dirk Schuster, der deshalb mit Blick darauf mit seiner Mannschaft "brutal zufrieden war". Der FCK habe "relativ wenige gute Möglichkeiten zugelassen und mit Mut nach vorn gespielt". So sei ein "ordentliches Auswärtsspiel" zustande gekommen, "das wir durch einen überragend getretenen Freistoß unglücklich verlieren". 

"Den macht er auch nicht nochmal"

Nach 78 Minuten zirkelte Jannis Heuer einen Freistoß in den Winkel des Lautrer Tors, sorgte so für den Sieg der Ostwestfalen. "Ich glaube, den macht er in seinem Leben vorher nicht und den macht er auch nicht nochmal. Wenn wir einen Punkt holen, kann sich Paderborn auch nicht beschweren", wird Marlon Ritter von "Der Betze brennt" zitiert. Der 28-Jährige war auch in die Entstehung von einer der zwei besten FCK-Chancen involviert. Am Ende des Spielzuges kam Boyd an den Ball, setzte diesen aus schwierigem Winkel und nur kurzer Entfernung aber an die Latte (68.). "Es war eine sehr couragierte Leistung. Wir hatten viele und gute Chancen, gerade meine. Schade, dass da keiner rüberging", sagte Boyd.

Der 32-Jährige hatte schon im ersten Durchgang die ganz dicke Möglichkeit, wurde aber im im letzten Moment von Heuer mit einer perfekten Grätsche am Abschluss gehindert (36.). "Wir wollten erhobenen Hauptes vom Platz, das haben wir geschafft", lobte Coach Schuster. "Ich bin mit der Leistung zufrieden, mit dem Ergebnis nicht. Auf diese Leistung können wir aufbauen. Wenn wir so weitermachen, werden wir die 40 Punkte auch erreichen."

Als Tabellenfünfter liegen die Roten Teufel nun drei Punkte hinter dem SCP, könnten nach dem Spieltag fünf Zähler Rückstand auf den Aufstiegs-Relegationsrang haben. Am kommenden Samstag geht es mit einem Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth weiter. 

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