Braunschweiger Frust auf dem Kiez: "Fühlt sich nicht gut an"

Daniel Schernings Fazit nach Eintracht Braunschweigs 0:1 bei Spitzenreiter FC St. Pauli klang nur im ersten Moment nach einer Selbstverständlichkeit. "Es fühlt sich nicht gut an“, meinte der „Löwen"-Coach – und wollte damit alleine seinen Frust über die verpasste Chance auf eine zählbare Ausbeute ausdrücken statt obligatorische Unzufriedenheit nach einer Niederlage.

"Darfst diese Partie niemals verlieren“

Scherning wollte seine Gefühlslage nach zuvor drei Siegen seiner Mannschaft in den ersten vier Spielen nach der Winterpause keineswegs als Hochmut verstanden wissen: "Wir sind trotz der Qualitäten des Gegners unterm Strich enttäuscht und mit dem Ergebnis nicht zufrieden."

Der 40-Jährige war mit seiner Enttäuschung über den Rückschlag im Abstiegskampf auch keineswegs alleine. "Wir haben uns über die vergangenen Wochen einiges erarbeitet und sind gut vorbereitet auf die Spiele. Von daher ist es schade, dass wir uns nicht auch beim Tabellenführer für den Aufwand belohnen. Diese Partie darfst du niemals verlieren", bilanzierte Abwehrroutinier Ermin Bicakcic auf der Vereinshomepage.

Im Braunschweiger Lager haderten alle mit der ungenutzten Überzahl ab Beginn der Schlussphase durch einen Platzverweis für die Gastgeber. "Wir haben ein ordentliches Spiel gemacht, bekommen mit der Gelb-Roten Karte auch nochmal einen Vorteil zugesprochen. Aber wir haben es die letzten 25 Minuten dann inhaltlich nicht so umgesetzt, wie ich es gerne gesehen hätte. Wir haben keine guten Entscheidungen getroffen und bis auf ein oder zwei Hereingaben keine zwingenden Chancen herausgespielt“, fasste Scherning die letztlich ausschlaggebenden Faktoren zusammen. "Wir sind ein Mann mehr, spielen das aber nicht gut aus“, monierte auch Ersatzkapitän Bicakcic fehlende Konsequenz.

Vorsprung auf Abstiegszone nur geschmolzen

Jedoch kritisierte Scherning auch Schwächen bereits vor der Pause. "Wir müssen den Finger in die Wunde legen, dass wir die Kontersituationen nicht gut zu Ende gespielt haben. Die Räume waren schon da und wir hätten mehr draus machen müssen“, beschrieb der gebürtige Ostwestfale ein weiteres Manko.

Der Dämpfer in Hamburg hat zunächst lediglich überschaubare Konsequenzen für die Niedersachsen. Braunschweig rangiert vor dem Heimspiel am Samstag gegen Bundesliga-Absteiger Hertha BSC weiterhin auf dem ersten Nichtabstiegsplatz, die Rivalen 1. FC Kaiserslautern und Hansa Rostock rückten in der Abstiegszone allerdings durch ihre Punktgewinne bis auf einen Zähler heran.

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