Braunschweigs Nikolaou zum Klassenerhalt: "Da waren wir tot..."
Mit dem 1:0 über Wehen Wiesbaden hat sich Eintracht Braunschweig den Klassenerhalt gesichert und wird auch in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga antreten, was nach der katastrophalen Hinrunde lange als utopisch erschien. Nach dem Schlusspfiff kannte die Freude keine Grenzen.
Bescheidene Hinrunde als große Hypothek
Acht Punkte betrug der Rückstand von Eintracht Braunschweig auf den Relegationsplatz nach dem 15. Spieltag. Dazu gesellte sich ein katastrophales Torverhältnis und die immer weiter schwindende Hoffnung auf den Klassenverbleib. Nur die kühnsten Optimisten hatten damals auf die Löwen gewettet. Doch dieser Optimismus wurde nun belohnt. Bereits einen Spieltag vor Schluss tütete die Eintracht den Klassenerhalt ein und wer nach dem Abpfiff durch das weite Rund des Stadions an der Hamburger Straße blickte, der sah strahlende Gesichter so weit das Auge reichte.
Präsidentin Nicole Kumpis war sichtlich erleichtert, die Klasse nach der turbulenten Saison vorzeitig gehalten zu haben: "Der Klassenerhalt ist nach der sehr bescheidenden Hinrunde ein sehr großer Erfolg. Wir haben es in der Rückrunde geschafft, das Blatt komplett zu drehen. Die Saison war sicherlich alles andere als ruhig und sie war auch nicht so, wie wir uns das für die Zukunft vorstellen." Auch Geschäftsführer Wolfram Benz sprach den Wendepunkt im November an, der für die Eintracht vieles zum Guten änderte: "Wir sind sehr erleichtert, dass wir den Klassenerhalt heute aus eigener Kraft und vor dem letzten Spieltag erreicht haben. Wir haben seit November vieles ins Positive gedreht, auch deshalb fühlt sich der Ligaverbleib nach mehr an als dem reinen Erreichen des Saisonziels."
Bikakcic über Zusammenhalt: "Haben immer an uns geglaubt"
Eine der Säulen der Eintracht, Jannis Nikolaou, hatte durch seine Leistungen einen riesigen Anteil am Klassenerhalt und kam nach dem Spiel nicht umhin, auch noch mal den Blick zurück in den Herbst 2023 zu werfen, als es mit den Löwen schon fast vorbei war: "Ich bin brutal glücklich. Wenn man die Saison gesehen hat, vor allem bis Oktober und November, da waren wir tot. Was wir ab dem Moment mit dem neuen Trainer abgeliefert haben, ist natürlich außergewöhnlich. Dass wir es jetzt am vorletzten Spieltag schaffen, das hätten uns wohl die Wenigsten zugetraut und von daher sind wir alle unglaublich glücklich."
Für "Eisen-Ermin" Bikakcic war hingegen die ganze Saison über klar, dass noch mehr in der Mannschaft steckte, als sie zu Beginn zeigte. Es brauchte nur die Initialzündung, um das Feuer zu entfachen: "Ich habe immer gesagt, es wird ein langer, steiniger Weg. Ich habe mal eingangs gesagt, dass ich merke, dass die Glut noch da ist. Wir mussten nur die Mittel finden, das Feuer zu entfachen." Auch wenn er selbst immer an das Wunder geglaubt hat, vielen Außenstehenden ging es da anders. Denen misst der 34-Jährige aber keine große Bedeutung zu: "Am Ende haben wir immer an uns geglaubt, auch wenn alle anderen nicht mehr an uns geglaubt haben und uns sogar abgeschrieben haben. Das war am Ende wichtig. Der Zusammenhalt und dieses gemeinsame Eintracht-Gefühl, nur so konntest du es am Ende packen und so haben wir es alle zusammen geschafft."
Braunschweigs Saisonfinale steigt am kommenden Sonntag beim ebenfalls geretteten 1. FC Kaiserslautern. Wehen Wiesbaden hat dann den FC St. Pauli zu Gast.