Bremer Brücke wegen Baumängel gesperrt: S04-Spiel droht Absage

Eigentlich sollte am Samstag (13 Uhr) im Stadion an der Bremer Brücke die Partie zwischen dem VfL Osnabrück und dem FC Schalke 04 ausgetragen werden. Jedoch hat die Stadt das Stadion am Dienstag wegen baulicher Mängel am Dach der Ostkurve gesperrt, sodass fraglich ist, ob das Spiel stattfinden kann.

Erste Maßnahmen ergriffen

Wie die Lila-Weißen mitteilte, würde der Zustand der sogenannten Holzleimbinder der Ostkurve eine Nutzung des Stadions in der bisherigen Form ohne Durchführung von notwendigen Maßnahmen nicht mehr zulassen. Nach Ansicht von Gutachtern sei es ohne Sofortmaßnahmen ausgeschlossen, die Ostkurve für die Heimspiele gegen den FC Schalke 04 und Hertha BSC zu nutzen. Parallel laufen Prüfungen, dass die Dachkonstruktionen der übrigen Tribünen keine derartigen Mängel aufweisen.

"Die zuständigen Behörden haben zur Gewährleistung der Sicherheit aller Stadionbesucher und Mitarbeiter deshalb eine entsprechende Nutzungsunterlassung für das gesamte Stadion ausgesprochen“, erklärt VfL-Geschäftsführer Michael Welling. "Wir haben bereits die letzten Tage fieberhaft Lösungen diskutiert und erste Maßnahmen ergriffen, setzen nun weiter gemeinsam mit den Behörden, Sachverständigen und Dienstleistern alles daran, verschiedene bauliche Maßnahmen zu prüfen und so umzusetzen, dass wir den Brückentag gegen Schalke schnellstmöglich nachholen und auch das letzte Heimspiel gegen Hertha BSC wie gewohnt an der Bremer Brücke austragen können." Die Unannehmlichkeiten bedauert der Klub "sehr", betont aber, dass die Sicherheit für alle Beteiligten "uneingeschränkt im Vordergrund" stehe.

Nutzungsverbot alternativlos

Die Dachkonstruktion an der Bremer Brücke steht schon länger im Fokus. Schon vor Jahren wurde gutachterlich angeordnet, in einem Fünfjahresturnus den Zustand des mit Asbestzement gedeckten Daches regelmäßig zu überprüfen. Aufgrund von wahrgenommenen Veränderungen an der Struktur wurde vor zwei Jahren verfügt, dass diese Überprüfung jährlich stattfinden sollte. Bei der turnusmäßigen Begutachtung des Daches sind nun in der letzten Woche vertiefende Analysen der Holzträger erfolgt, die aufgrund der problematischen Beschaffenheit einiger Träger ein sofortiges Handeln erforderlich machen.

"Die von einem Gutachter in dieser Woche festgestellten Schäden sind so gravierend, dass uns leider keine andere Wahl bleibt, als für das Stadion an der Bremer Brücke ein sofortiges Nutzungsverbot auszusprechen", sagt Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. Da "Gefahr für Leib und Leben" bestehe, gebe es keinerlei Entscheidungsspielraum. "Wir werden den VfL Osnabrück bei allen Bemühungen, das Stadion so schnell wie möglich wieder einsatzbereit zu machen, nach Kräften unterstützen", so Pötter.

DFL prüft Sachverhalt – Tickets behalten Gültigkeit

Der VfL Osnabrück arbeitet nach eigenen Angaben intensiv daran, "gemeinsam mit Statikern, umsetzenden Unternehmen, den Sicherheitsträgern von Polizei und Feuerwehr sowie der zuständigen Fachbereiche der Stadt Osnabrück im Sinne der Sicherheit der Stadionzuschauer und der Mitarbeitenden die diskutierten Sofortmaßnahmen zu konkretisieren und letztlich umzusetzen". Übergeordnetes Ziel sei, jede Gefährdung von allen Beteiligten für die restlichen Heimspiele auszuschließen, um dann in der Sommerpause die Herausforderungen mindestens für die nächste Saison zu lösen.

Unmittelbar nach Bekanntwerden der Situation habe der VfL Kontakt mit der DFL und auch dem FC Schalke 04 aufgenommen. Eine Entscheidung der DFL über eine etwaige Verlegung des Spiels zwischen dem VfL und dem FC Schalke 04 soll getroffen werden, sobald die ausgestellte Nutzungsunterlassung vorliegt und geprüft wurde. Erst wenn die Rahmenbedingungen feststehen, will sich der VfL an alle Karteninhaber wenden. Zunächst behalten alle Tickets Gültigkeit. Schalke 04 teilte am Dienstagabend mit: "Im Sinne des Wettbewerbs und der sportlichen Gegebenheiten haben wir die Erwartungshaltung, dass das Spiel wie geplant am Samstag stattfinden kann. Aktuell ist für Schalke 04 nicht seriös zu bewerten, ob das im Bereich des Möglichen liegt. Klar ist, dass die Sicherheit und Gesundheit aller stets Vorrang hat."

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