BTSV: 52 Minuten gut durchgehalten - dann öffnete das Scheunentor

Wieder vier Buden! Dieses Mal gegen Eintracht Frankfurt. Der BTSV hielt gegen den Bundesligisten zwar lange durch, doch am Ende brachen bei den Niedersachsen abermals alle Dämme. Zwölf Gegentore in drei Spielen stellen die Braunschweiger vor Aufgaben, für die Cheftrainer Daniel Scherning schnellstmöglich Lösungen finden muss.

"Sind kopflos geworden"

Fünf Mal jubelte Schalke, drei Mal die Magdeburger. Nach 52 Spielminuten im DFB-Pokal kam auch Eintracht Frankfurt zum ersten Stich - und der Bann beim Bundesligisten war gebrochen. Dass der BTSV in jedem Spiel auch ein eigenes Tor schoss, geht angesichts der katastrophalen Statistik in der Abwehr fast unter. Dabei hielt Braunschweig in der ersten Halbzeit gegen den Favoriten auch bravourös durch. "Wir haben eine ordentliche erste Halbzeit gespielt und im tiefen Block sehr viel weggenommen. Dabei haben wir es geschafft, eigene Nadelstiche über Umschaltmomente und Standardsituationen", beobachtete Cheftrainer Daniel Scherning. Nur erfolgreich war der BTSV damit nicht.

Stattdessen brauchte Frankfurt nur zehn Minuten, in denen Braunschweig das Spiel um die Ohren flog. "Wir wollten den Schwung aus der ersten Hälfte mitnehmen und hätten dann die Situation bis zur Flanke von Ekitiké unterbinden können. Danach sind wir kopflos geworden und Frankfurt hat ihre individuelle Qualität im letzten Drittel brutal gut ausgespielt", ärgerte sich Scherning. "Umso bitterer ist es, in der Deutlichkeit zu verlieren." Denn ausgerechnet gegen den klassenhöheren Gegner lieferte der BTSV wohl seine beste Defensivleistung in der bisherigen Saison ab. Zumindest bis zur 52. Spielminute.

"Schritt in die richtige Richtung gemacht"

Mittelfeld-Regisseur Sven Köhler traf mit seiner Analyse auf den Punkt. "Momentan passiert sehr viel gegen uns, aber wir hatten bis dato ein gutes Spiel und Frankfurt hatte bis zum 1:0 keine echte Torchance. Da waren wir vielleicht sogar einen Tick gefährlicher", fand der Sommer-Neuzugang, der die Abwehrreihe als Abräumer noch nicht stabilisieren konnte. Trotzdem blickte Köhler positiv voraus: "Die Gegentore schmerzen, aber ich bin jemand der doppelt aufs Gas geht, wenn es schwer wird. Ich sehe die 52 sehr guten Minuten."

Ex-Kapitän Jannis Nikolaou fand sogar: "Wir haben einen Schritt in die richtige Richtung gemacht und werden dann in Köln die ersten Punkte einfahren." Dann wieder mit der Unterstützung der Fans? Daniel Scherning war sich sicher, dass der Erfolg nur in Zusammenarbeit zwischen Mannschaft und Publikum kommen wird. "Wenn man sieht, was hier über 90 Minuten von unseren Fans für eine Stimmung gemacht wurde, auch in den letzten 20 Minuten in einer sportlich ausweglosen Situation. Was da von den Rängen kam, gibt uns unheimlich viel Kraft und macht mich stolz", so der BTSV-Coach. "Uns kommt da viel Energie entgegen, die wir in den kommenden Wochen auch gebrauchen können."

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