Champions League an der Elbe: Donetsk weicht zum HSV aus
Die Champions League ist zurück im Volksparkstadion. In der Königsklasse stellt der Hamburger SV sein Stadion für die Spiele von Shakhtar Donetsk bereit, weil der ukrainische Klub derzeit keine internationalen Partien im heimischen Olympiastadion austragen kann. Nun haben die Ukrainer eine Ausweichheimat gefunden.
"Spiele im Volksparkstadion auf höchstem Niveau"
Shakhtar Donetsk holte sich in der vergangenen Saison den 14. Meistertitel in der Vereinsgeschichte. Doch internationale Spiele darf der ukrainische Spitzenklub aufgrund des andauernden Krieges im Land nicht im eigenen Stadion austragen. Deswegen waren die Ukrainer in der Europa League bereits nach Warschau ausgewichen. Wegen terminlicher Probleme kommt das polnische Army Stadion aber in dieser Spielzeit nicht mehr für internationale Auftritte in Frage. Deswegen weicht Donetsk nun nach Hamburg aus.
"Nach dem Abwägen mehrerer Optionen haben wir uns schnell für Hamburg als Austragungsort entschieden. Wir sind überzeugt, dass die Spiele im Volksparkstadion auf höchstem Niveau ausgetragen werden und sowohl lokale Fußballfans als auch Tausende Ukrainer, die derzeit vorübergehend in Deutschland und anderen europäischen Ländern leben, auf den Tribünen zusammenkommen werden", erklärt Dmytro Kyrylenko als kaufmännischer Direktor von Shakhtar auf der HSV-Homepage.
Zustimmung erhielt er von HSV-Sportvorstand Jonas Boldt: "Anknüpfend an unsere Initiative mit dem erfolgreichen Benefizspiel im Sommer 2022 ist es erfreulich, dass wir die Ukraine nachhaltig und in diesem Fall Shakhtar unterstützen können und Hamburg Austragungsort für internationale Toppartien sein wird."
Drei Gruppenspiele zwischen September und Dezember
In knapp zwei Wochen folgt die Auslosung für die Gruppenphase. Da Shakhtar in Lostopf 3 geführt wird, werden in jedem Fall weitere Spitzenklubs aus Europa zu Gast in Hamburg sein. Zwischen dem 19. September und dem 13. Dezember werden drei Partien dann im Volksparkstadion stattfinden. Der HSV übernimmt die "komplette organisatorische Umsetzung der Spieltage" sowie den Ticket-Verkauf, wie der Verein auf seiner Website angibt.
HSV-Vorstand Eric Huwer bekräftigt: "Infrastrukturell und organisatorisch können wir Shakhtar die für die Champions League notwendige Expertise und Erfahrung bieten. Der persönliche Austausch zeigte schnell das gemeinsame Verständnis und stärkte das Vertrauen. Wir haben uns ob der Widrigkeiten, mit denen der ukrainische Meister und das Land per Se zu kämpfen haben, aus unserer gesellschaftlichen Verantwortung in der Stadt Hamburg besonders bemüht, ein adäquater Co-Gastgeber zu sein."
Der HSV wird darüber hinaus eine Umsatzbeteiligung für die Bereitstellung seiner Spielstätte und seiner Dienstleistungen erhalten. An Spieltagen soll zudem die Möglichkeit für FAns bestehen, um Hilfsprojekte zu unterstützen. Im Mai 2022 hatten die Hamburger bereits ein Benefizspiel für die Ukraine absolviert, bei der eine Spende in Höhe von mehr als 200.000 Euro zusammengekommen war.