Darmstadt verliert in Fürth: Lilien vergeben ersten Matchball

Der SV Darmstadt 98 hat die erste Chance auf den Aufstieg in die Bundesliga vergeben und hat das vorletzte Saisonspiel bei der SpVgg Greuther Fürth mit 0:1 verloren. Es war eigentlich alles angerichtet für die Rückkehr ins Oberhaus, doch Fürth machte den „Lilien“ einen Strich durch die Rechnung: Das Team von Trainer Mike Büskens schaffte es mit einer geordneten Defensive über weite Strecken, die Darmstädter vom eigenen Tor wegzuhalten und vor allem, den zuletzt überragenden Marcel Heller aus dem Spiel zu nehmen. Heller wurde effektiv gedeckt, es kamen kaum einmal lange Bälle auf den schnellen Außenspieler durch. Freilich waren die eigenen Bemühungen nach vorne mehr als harmlos, doch das Fürther Kalkül ging auch deshalb auf, weil Darmstadt seine wenigen Chancen etwa in Person von Hanno Behrens nicht nutzen konnte (45.).
Elfmeter? Kinhöfer sagt nein
Mit 0:0 ging es in die Kabine, die Zuschauer hatten bislang ein intensives, aber wenig packendes Spiel gesehen. Das änderte sich auch zunächst in der zweiten Halbzeit kaum, denn Fürth stand noch immer sicher, zum Beispiel hatte „Lilien“-Stürmer Ronny König in vorderster Front mit den zwei wuchtigen Innenverteidigern Benedikt Röcker und Marco Caligiuri starke Gegenspieler. In der 61. Minute dann der Schock für die Darmstädter: Der eingewechselte Marco Stiepermann versenkte einen Freistoß direkt ins Tor und damit direkt ins „Lilien“-Herz. Darmstadt ging nun natürlich mit mehr Risiko in die Offensive, das Match wurde noch intensiver und damit spannender. Ronny König gewann in der 64. Minute nach einer Flanke von Romain Brégerie im Strafraum das Duell mit seinen Gegenspielern und köpfte auf das Tor, doch Fürths Torhüter Wolfgang Hesl wehrte gerade so zum Eckball ab. Anschließend kam es zu einer kniffligen Szene, als Marco Rapp den Ball aus kurzer Distanz an den Arm bekam, aber der schwache Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer ließ weiterlaufen (69.).
Brégerie sieht Gelb-Rot
Bei den „Lilien“ kam dann Jan Rosenthal für den aufopferungsvoll kämpfenden Marco Sailer, doch der erfahrene Mann konnte nicht die erhofften Akzente setzen bzw. mit einer gelungenen Aktion den Unterschied ausmachen. Stattdessen hatte Verteidiger Romain Brégerie die Chance auf den Ausgleich, aber er köpfte aus bester Position direkt auf Hesl (75.). Darmstadt warf dann alles nach vorne, stand hinten dabei aber natürlich offen, mit Folgen: Brégerie sah nach einem Foul die Gelb-Rote Karte und fehlt damit im alles entscheidenden Spiel gegen den FC St. Pauli am kommenden und letzten Spieltag, der nicht spannender sein könnte: Da es beim 1:0 für Fürth blieb, ist Darmstadt zwar immer noch Zweiter (56 Punkte, Tordifferenz +17), doch Karlsruhe (55, +18) und Kaiserslautern (55, +15) lauern direkt dahinter. Ein Herzschlagfinale und Spannung sind am kommenden Sonntag garantiert!
FOTO: FU Sportfotografie