Darmstadt wieder im Keller: Kohfeldt-Effekt schon auf Prüfstand
Nach dem ernüchternden Ende des Zwischenspurts von Darmstadt 98 muss sich Trainer Florian Kohfeldt beweisen. Die 1:2-Heimpleite gegen den 1. FC Magdeburg nach zuvor vier Punkten in den ersten beiden Spielen unter der Regie des 41-Jährigen könnte am Böllenfalltor den Effekt des Trainerwechsels schon wieder verpuffen lassen.
"Haben uns nicht umwerfen lassen“
Bei der Analyse seiner ersten Niederlage als "Lilien“-Coach trotz Führung und zudem Überzahl in der Schlussviertelstunde betonte Kohfeldt seine positiven Erkenntnisse. "Ein Unentschieden wäre über die 90 Minuten mindestens verdient gewesen“, lobte Kohfeldt sein Team für die Moral nach dem Siegtor der Gäste kurz nach der Pause: "Wir sind mutig geblieben und haben uns nicht umwerfen lassen.“
Dennoch aber warf der vierten erfolglose Versuch für den ersten Saisonerfolg vor eigenen Fans das Kohfeldt-Team zurück: Der Bundesliga-Absteiger stürzte nach seinem einwöchigen Intermezzo auf den Nichtabstiegsplätzen durch den 5:3-Coup bei Schalke 04 wieder in den Tabellenkeller auf den Relegationsrang ab – und am Freitag wartet beim Karlsruher SC schon das nächste Gastspiel gegen eine Mannschaft aus der momentanen Spitzengruppe.
Baustellen hat Kohfeldt nach eigener Aussagen bis dahin genug zu bearbeiten. Trotz der frühen Führung durch den fünften Saisontreffer des Schweden Isac Lidberg (11.) hätte seine Mannschaft noch vor der Pause "die Kontrolle“ und bei beiden "sehr ärgerlichen Gegentoren die Zuordnung verloren“, meinte der Westfale.
Angesichts mehrerer Chancen vor dem FCM-Ausgleich bemängelte Kohfeldt zudem auch mangelnde Durchschlagskraft im Angriff: "Wir haben aber unsere Phasen nicht genutzt, um das Spiel zu gewinnen.“
Klefisch verbreitet Zuversicht
Auch Abwehrspieler Clemens Riedel mochte nicht allzu sehr um die offensichtlichen Schwächen der Platzherren herumreden: Die Magdeburger, meinte der 21-Jährige auf der Vereinshomepage, spielten "gerade von hinten stets gut raus, was ihre große Stärke ist. Wenn wir dann vorne hinterherlaufen und die Kette immer tiefer fällt, wird es schwer“.
Riedels Mittelfeldkollege Kai Klefisch bemühte sich vor dem Auftritt im Karlsruher Wildpark immerhin um Ansätze von Zuversicht: "Wir haben dagegengehalten und uns gegen einen Top-Gegner unsere Torchancen herausgespielt haben. Diese Sachen sollte man in den Vordergrund stellen.“