"Das Millerntor wird abgerissen": So feierte St. Pauli den Aufstieg

Der FC St. Pauli ist wieder da. 13 Jahre nach dem Abstieg aus der Bundesliga spielen die Kiezkicker in der kommenden Saison wieder im Oberhaus. Nach dem Heimsieg gegen Osnabrück wurde der Aufstieg ausgiebig gefeiert. liga2-online.de hat die Stimmen und Fotos.

"So etwas habe ich noch nicht erlebt"

Um 15:21 Uhr war es vollbracht: der FC St. Pauli ist zurück in der Bundesliga. Binnen weniger Sekunden fluteten tausende Fans, die teilweise schon in der Nachspielzeit in den Innenraum geklettert waren, den Platz.

Kapitän Jackson Irvine konnte es direkt nach Spielende noch gar nicht realisieren - und sagte mit Tränen in den Augen: "Es ist unglaublich. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht. Diese Mannschaft hat es so verdient." Neben dem 31-Jährigen stand seine Lebensgefährtin, auch sie weinte vor Freude. Am kommenden Dienstag findet die Hochzeit statt. "Es ist einfach unfassbar, wenn ich sehe, wie viel es den Menschen bedeutet, nicht nur uns. Unglaublich! Aus diesem Grund bin ich hierher gekommen. Ich wollte etwas für die Fans erreichen und den Leute etwas geben. Und mit dem Aufstieg haben wir das geschafft."

"Unbeschreibliches Gefühl"

Derweil sprach Marcel Hartel von einem "unbeschreiblichen Gefühl, wenn der Schiedsrichter abpfeift und du weißt, dass du aufgestiegen bist und nächstes Jahr in der Bundesliga spielst". Und das sei auch "absolut verdient, wenn man die gesamte Saison nimmt. Wir sind überglücklich, dass wir es geschafft haben. Wir haben es durch einen besonderen Zusammenhalt geschafft. Hinzu kommt, dass wir richtig guten Fußball gespielt haben. Ich habe immer gesagt, dass ich den Traum habe, in der Bundesliga zu spielen. Heute wird erstmal das Millerntor abgerissen und gefeiert.“ Zusammen mit den Fans, die sich Andenken wie Rasenstücke und Teile aus dem Tornetz sicherten. Selbst das Tor als solches blieb nicht ganz.

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"Wenn man sich mal anschaut, was hier und heute los ist - 30.000 Fans auf dem Platz. Dieser Verein hat so viel Wucht, dieser Verein ist wahnsinnig stark", so Hauke Wahl. "Es für so einen Verein zu schaffen, ist noch ein Stück besonderer. Dass sich der Kreis in meiner Heimatstadt schließt – besser geht es nicht. Wir werden heute Gas geben." Auch Connor Metcalfe war völlig euphorisiert: "Es ist das beste Gefühl überhaupt. Ich freue mich für alle im Verein. Wir sehen bei jedem Spiel, was für ein besonderer Club der FC St. Pauli ist. Die Fans zeigen so viel Leidenschaft und supporten uns so unfassbar. Ich bin überglücklich. Wir haben es geschafft und es fühlt sich überragend an. Jetzt werden wir den Aufstieg noch ordentlich feiern."

Nächstes Jahr Bundesliga zu spielen, höre sich "richtig gut, aber auch noch sehr unreal an", sagte Elias Saad. "Hätte mir das jemand vor ein paar Jahren gesagt. Ich habe richtig Bock, in der Bundesliga zu spielen." Johannes Eggestein ergänze: "Es ist ein sensationelles Gefühl! Die ganze Arbeit, die da hinter steckt. Wir haben heute auch ein souveränes Spiel abgeliefert und nichts anbrennen lassen. Ein großes Lob an unsere Fans, wie sie uns die ganze Saison über unterstützt haben! Wir genießen es jetzt und schauen mal, was heute noch geht.“

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Göttlich mit Seitenhieb in Richtung HSV

Trainer Fabian Hürzeler wusste da schon mehr und kündigte an, den Aufstieg nun mit "Wein und Wodka" zu feiern. "Wir sind sehr happy, dass es funktioniert hat. Ich habe einen überragenden Staff, der tolle Arbeit leistet, und ich habe Spieler, die extreme Motivation haben, sich verbessern zu wollen. Ich bin sehr froh, Trainer dieser Mannschaft zu sein." Bei der anschließenden Pressekonferenz kam er dann auch um die obligatorische Bierdusche nicht umher.

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Präsident Oke Göttlich konnte sich indes einen Seitenhieb in Richtung Hamburger SV - erstmals in der Vereinsgeschichte stehen die Kiezkicker vor dem Stadtrivalen - nicht verkneifen: "Herzlichen Glückwunsch an Lewis Holtby und Fiete Arp, dass sie einen Verein gefunden haben, mit dem sie aufsteigen können", sagte er vor dem Hintergrund, dass beide nun mit Holstein Kiel aufgestiegen sind, nachdem sie es mit dem HSV zuvor nicht geschafft hatten.

Die Bundesliga könne sich nun auf ein St. Pauli einstellen, das gegen manche DFL-Entscheidung "unbequem angehen" werde, wie Göttlich ankündigte. Als Vorbild wollen sich die Kiezkicker den 1. FC Heidenheim nehmen. Erstmal soll in der kommenden Woche aber ein "wahnsinniges Fest auf dem Spielbudenplatz“ an der Reeperbahn "abgerissen" werden.

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