Das Restprogramm der Aufstiegskandidaten im Check
Die 2. Bundesliga geht in den Endspurt. Im Tabellenkeller ist noch nichts entschieden, zumal das Restprogramm der Abstiegskandidaten noch Überraschungen bereithalten könnte. Gleiches gilt für das Aufstiegsrennen. Zwei Mannschaften haben sich an der Tabellenspitze zwar abgesetzt, aber dahinter stehen sich die Verfolger auf den Füßen. liga2-online.de gibt eine Übersicht über das Restprogramm der Anwärter für die Bundesliga:
Ausgangslage: Shootingstar Fabian Reese blickte in der Rückrunde stets nach vorne. Nach jedem Sieg wurden die Möglichkeiten befeuert, dass der Hauptstadtklub einen Lauf starten kann - nach jeder Niederlage bekräftigt, dass für die Alte Dame noch nichts verloren sein muss. Doch die Realität sieht so aus, dass Hertha BSC keine konstanten Ergebnisse auf die Anzeigetafel gebracht hat. Obwohl die Berliner nur eines der letzten acht Spiele verloren haben, ist der Rückstand zum Aufstiegs-Relegationsplatz schon auf acht Zähler angewachsen. Aber: angesichts eines machbaren Restprogramms ist die Lage der Berliner nicht aussichtslos. Schafft die Alte Dame inmitten der Unruhen um Cheftrainer Pal Dardai und dessen Zukunft tatsächlich den Lauf, könnte noch eine Überraschung gelingen.
Restprogramm: Rostock (H), Karlsruhe (A), Hannover (H), Elversberg (A), Kaiserslautern (H), Osnabrück (A)
Durchschnittsplatzierung der Gegner: 12
Ausgangslage: Cheftrainer Christian Eichner verbietet niemandem, nach oben zu schauen. Das war die Botschaft nach dem 2:1-Sieg gegen Tabellenführer St. Pauli. In der Rückrunde haben sich die Badener zur zweitbesten Mannschaft der Liga gemausert, weil Budu Zivzivadze (fünf Tore) und Igor Matanovic (sieben Tore) in der zweiten Saisonhälfte konstanter die Kiste treffen. Beflügelt das bevorstehende Karriereende von Lars Stindl die Karlsruher zusätzlich? Gerade nach traumhaften Ergebnissen gegen Lautern (4:0), Fürth (4:0) oder Magdeburg (7:0) scheint bei der Eichner-Elf nichts mehr ausgeschlossen zu sein. Sieben Punkte gilt es allerdings noch aufzuholen, was als Ballast aus einer Hinrunde mit kleineren Sorgen zu verstehen ist.
Restprogramm: Paderborn (A), Hertha (H), Nürnberg (A), Rostock (A), Hannover (H), Elversberg (A)
Durchschnittsplatzierung der Gegner: 10
Ausgangslage: Die Niedersachsen haben viele potentielle Vorteile in dieser Saison verspielt. In den letzten sechs Spielen gab es zwar nur eine Niederlage, aber auch nur einen Sieg - und mit den ständigen Unentschieden kommen die Roten nicht voran. Dabei hatte sich die Mannschaft von Stefan Leitl mit vier Erfolgen in Serie zuvor noch in eine vielversprechende Position gebracht. Hannover bringt, obwohl es in der Rückrunden-Tabelle auf dem vierten Platz steht, das Ding zu oft nicht zu Ende. Einen Vorteil birgt das Restprogramm allerdings noch: durch die vielen Duelle gegen direkte Konkurrenten könnten die 96er noch Boden gut machen - doch zunächst richten sich alle Augen erst einmal auf das Niedersachsen-Derby, das Hannover aus mehreren Gesichtspunkten heraus nicht verlieren sollte.
Restprogramm: Braunschweig (A), St. Pauli (H), Hertha (A), Paderborn (H), Karlsruhe (A), Kiel (H)
Durchschnittsplatzierung der Gegner: 7
Ausgangslage: Steffen Baumgart ist nicht der Messias. So will sich der Cheftrainer sicherlich auch nicht verstanden fühlen, denn auch er wird wissen, dass die Bilanz von durchschnittlichen 1,67 Punkten in sechs Spielen derzeit noch nicht für eine Aufholjagd reicht - obwohl die Statistik gut ist. Der HSV ist deswegen nur einen Punkt hinter dem Aufstiegs-Relegationsrang, doch die direkten Aufstiegsplätze sind gleichzeitig schon weit entfernt. Allerdings hält das Restprogramm noch den ein oder anderen Coup bereit, spielen die Hamburger doch noch gegen Kiel und St. Pauli. Zwei Spiele auf Messers Schneide, denn bei weiteren Niederlagen wird der HSV für ein weiteres Zweitliga-Jahr planen müssen. Ein Ritt auf der Rasierklinge ist zu erwarten.
Restprogramm: Magdeburg (A), Kiel (H), Braunschweig (A), St. Pauli (H), Paderborn (A), Nürnberg (H)
Durchschnittsplatzierung der Gegner: 8
Ausgangslage: Im Kader der Fortuna steckt viel Qualität, aber wenig Quantität. Das war in vielen Prognosen vor der Saison zu lesen, sodass schon immer die Devise galt: Bleibt Düsseldorf vom Verletzungspech verschont, dann wird die Mannschaft von Daniel Thioune im Aufstiegskampf ein Wörtchen mitreden. Mittlerweile ist klar, dass die Rheinländer das auch MIT dem Verletzungspech geschafft haben. So konnte sich Düsseldorf inzwischen auch in eine recht vielversprechende Position spielen, sodass am vorletzten Spieltag sogar die Kracher-Partie gegen Kiel über einen direkten Aufstieg entscheiden könnte. Sofern die Fortuna ihre Hausaufgaben weiter macht wie bisher, schließlich gab es zuletzt vier Siege in Folge.
Restprogramm: Wiesbaden (A), Fürth (H), Schalke (A), Nürnberg (H), Kiel (A), Magdeburg (H)
Durchschnittsplatzierung der Gegner: 10
Ausgangslage: Aus der Wundertüte der Liga ist der Favorit auf den Aufstieg geworden. Vielerorts werden die Störche als das stärkste Team der Liga bezeichnet - sogar noch vor St. Pauli. Und das nicht nur, weil die Kieler im Winter die inoffizielle Herbstmeisterschaft feierten. Das Spiel von Marcel Rapp zeichnet eine gewisse Dominanz auf dem Rasen aus, weshalb auch Holstein Kiel zuletzt viermal in Folge als Sieger vom Platz ging. In der Rückrunde stecken die Störche den Top-Mannschaften wieder im Nacken, weshalb die KSV längst selbst eine solche ist. Aber das Restprogramm birgt Gefahren, denn nach heutigem Stand spielen die Kieler nur noch gegen Mannschaften, für die es ebenfalls noch um etwas geht. Entscheidend ist, wie viel Souveränität die Rapp-Elf in der Crunchtime auf den Platz bringen wird.
Restprogramm: Osnabrück (H), Hamburg (A), Kaiserslautern (H), Wiesbaden (A), Düsseldorf (H), Hannover (A)
Durchschnittsplatzierung der Gegner: 10
Ausgangslage: Die Kiezkicker wahren an der Tabellenspitze weiter einen Vorsprung von acht Punkten vor dem dritten Rang, weshalb die Mannschaft von Fabian Hürzeler in der absoluten Favoritenrolle steckt. Schreibt der Fußball die perfekte Geschichte, indem die Kiezkicker nun ausgerechnet im Auswärtsspiel beim Hamburger SV den Aufstieg perfekt machen? Aus eigener Kraft fehlen St. Pauli noch vier Siege. Weniger, wenn die Konkurrenz vorher patzt. Klar ist jedoch, dass es auch die Kiezkicker auf ein Herzschlagfinale hinauslaufen kann, weil St. Pauli hinten heraus auf zwei Gegner im Überlebenskampf trifft. Machen die Hamburger nicht frühzeitig alles klar, kann es knifflig werden. Ob sich die beste Rückrunden-Mannschaft jedoch Blöße gibt, ist zu bezweifeln.
Restprogramm: Elversberg (H), Hannover (A), Rostock (H), Hamburg (A), Osnabrück (H), Wiesbaden (A)
Durchschnittsplatzierung der Gegner: 11