"Das war nichts": Nürnbergs zweites Gesicht sorgt für Fragezeichen
War es die schlechteste Partie der Saison? Nach der 0:3-Niederlage in Hannover waren sich die Beteiligten des 1. FC Nürnberg einig, dass das Spiel bei den Niedersachsen zum Vergessen war. Cheftrainer Cristian Fiél monierte das Zweikampfverhalten, die Spieler haderten mit ihrer Konstanz. Die Gründe sind unerkennbar - gerade im Bezug auf das Personal.
"Hatten einen sehr schlechten Tag"
Drei Tore schoss Fiéls Mannschaft gegen Hansa Rostock, aber die gleiche Elf erhielt drei Gegentore von Hannover 96 - und war im Spiel nach vorne mehr oder weniger chancenlos. Dabei hatte der Cheftrainer keine Veränderungen vorgenommen. "Es wird schwer, wenn man so wenige Zweikämpfe gewinnt. Außerdem wollten wir unsere Standards auch anders verteidigen, als wir es heute getan haben", machte Fiél jedoch schnell den Knackpunkt in der zurückliegenden Partie aus. "Wenn man Spiele gewinnen will, muss man mehr Zweikämpfe für sich entscheiden. Das war heute in allen Belangen eindeutig zu wenig."
Der FCN setzt somit unweigerlich seine wankelmütige Saison fort. Konstanz? Fehlanzeige. "Nach der Pause hatte ich in den ersten zehn Minuten das Gefühl, dass noch etwas gehen kann, aber je länger es ging, desto stärker wurde Hannover wieder", beschrieb Jan Gyamerah den Spielverlauf sinnbildlich. Auch für den Abwehrspieler lag die Krux des Spiels auf der Hand: "Wir hatten heute einen sehr schlechten Tag. Hannover war uns in allen Belangen überlegen."
Horn findet deutliche Worte
Der Gegner war schlichtweg besser. Fragen muss sich der FCN trotzdem, wie die Leistungsunterschiede zustande kommen. "Wir sind super in die Rückrunde gekommen und wollten den Schwung mitnehmen. Aber dann merkst du von der ersten Sekunde, dass Hannover besser drin ist und sie auch viel aggressiver waren. An schlechten Tagen holt man in dieser Liga gegen keinen Gegner etwas", suchte Gyamerah nach Erklärungen. Ein unbefriedigendes Zeugnis ist es allemal. Und Jannes Horn fand sogar noch deutlichere Worte: "Ich bin ein bisschen sprachlos. Wir hatten schon schlechte Spiele in dieser Saison, aber das heute war gar nichts. Es hat heute an allem gefehlt."
Mit 27 Punkten stehen die Nürnberger vorerst auf dem achten Rang, befinden sich damit im gesicherten Mittelfeld der Tabelle. Andersherum aber auch im Niemandsland. Die Leistung in Hannover war ein Spiegelbild der Saison. "Kurz nach der Halbzeit hatten wir mal eine Viertelstunde, aber letztlich sind wir mit dem 0:3 gut bedient", fasste Horn zusammen. "Wir hatten es schon oft in dieser Saison, dass wir ein gutes Spiel hatten und danach eins auf die Mütze bekommen. Das müssen wir in den Griff bekommen." Ein Heimspiel gegen den VfL Osnabrück (Samstag, 13 Uhr) steht in der kommenden Woche an. Dem Gesetz der Serie sollte der FCN dort wieder besser aufspielen.