Derby in Bochum: Zebras wollen die ersten Zähler

Die Wunden sind geleckt, die Fehler aufgearbeitet: Sachlich und leise verdauten die Verantwortlichen an der Wedau die 1:3-Auftaktklatsche gegen Kaiserslautern. Die Niederlage bloß nicht überbewerten, so in etwa muss das Motto unter der Woche gelautet haben. Wenn der MSV am Samstag um 13:00 Uhr beim VfL Bochum antritt, möchte er dies ohne Hintergedanken an die Auftaktpartie. Ob Gino Lettieri die Mannschaft vor dem Westderby umbaut, ist noch unklar.

Lettieri stellt sich vor sein Team

Unter der Woche schützte der Übungsleiter seine stark kritisierte Viererkette. Der Abwehrverbund um Kapitän Bajic agierte bei allen drei Gegentoren gegen die roten Teufel schlichtweg zu lethargisch. Die Fehler jedoch nur in der Abwehr zu suchen, ist laut Lettieri auch keine Lösung: „Das lag nicht an der Abwehr. Es lag vielmehr daran, dass wir bei allen drei Gegentreffern zuvor im Ballbesitz waren und die Bälle leichtfertig verloren haben“, so der Cheftrainer in der "WAZ". Gegen die ebenfalls spielstarken Bochumer wird der Fokus somit vor allem auf der Kompaktheit liegen. Gut stehen, die Null halten und Nadelstiche nach vorne setzen, so in etwa dürfte der Meidericher Machtplan lauten. Außerdem kommt den Zebras die Rolle des Auswärtsteams zugute: Der MSV kann den VfL kommen lassen und muss nicht zwangsläufig sein Heil in der Offensive suchen. Dennoch erwartet Lettieri vor allem im Spielaufbau mehr von seiner Mannschaft. Haarsträubende Fehler wie von Wolze vor dem 0:1 gegen Lautern müssen abgestellt werden, will man in Bochum etwas mitnehmen. Definitiv verlassen kann sich Lettieri auf die Unterstützung der eigenen Anhänger: Mehr als 2000 Duisburger werden den Weg nach Bochum hinter sich bringen und ihre Mannschaft lautstark anfeuern. „Die Stimmung wird ganz bestimmt aufgeheizt sein“, freut sich Tim Albutat. Der Sechser wird in Bochum erneut die Chance im defensiven Mittelfeld erhalten. Dem ehemaligen Freiburger merkte man gegen Lautern leichte Anpassungsschwierigkeiten an die neue Spielklasse an. Diese sollen nun aber der Vergangenheit angehören: „In der zweiten Liga ist alles schneller und zielstrebiger. Daran müssen wir uns zwar erst noch gewöhnen, doch wir werden uns von Spiel zu Spiel verbessern“, blickt der 22 Jährige voraus.

Holland ist da – und eventuell im Kader

Unter der Woche traf die erhoffte Verstärkung für das defensive Mittelfeld ein: Der Australier James Holland unterschrieb einen Einjahresvertrag und stieg am Dienstag ins Mannschaftstraining ein. Zuletzt war der 26 Jährige bei Austria Wien aktiv. Dort spielte er unter anderem unter dem heutigen Kölner Trainer Peter Stöger, welcher ihn als „perfekten Sechser“ charakterisierte. Auch Lettieri zeigt sich bereits angetan: „James ist sehr präsent, willig, läuferisch und technisch stark“, fasst der Aufstiegscoach zusammen. Ob Holland bereits im Derby in Bochum sein Debut geben darf, steht laut noch nicht fest: „Spätestens gegen Schalke wird er dabei sein“, gibt Lettieri jedoch einen ersten zeitlichen Ausblick.

Es gilt also, die ersten Zweittliga Punkte seit zwei Jahren zu sammeln. Ob Lettieri sein Team umstellt, ließ er offen. Bohl für Feltscher oder Meißner für Bomheuer wären denkbare Alternativen. Aber egal welche Mannschaft in Bochum auf dem Platz steht, sie muss sich primär auf eines konzentrieren: Defensive Geschlossenheit.

 

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