Derby-Nachbeben: HSV-Fankritik an St. Paulis Einlasskontrolle
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Das Spiel zwischen dem FC St. Pauli und dem Hamburger SV hat abseits des Rasens für Gesprächsthemen gesorgt. Nun wurden die Kiezkicker vom "HSV Supporters Club" zusätzlich wegen der Einlasskontrollen im Gästebereich kritisiert. Der Klub vom Millerntor nahm Stellung dazu.
HSV-Fans kritisieren Organisation
Im Vorfeld des Hamburger Stadtderbys war es vor dem Millerntorstadion zu einem "massiven Polizeieinsatz" gekommen, für den der FC St. Pauli bereits Aufklärung forderte - auch die Fanvereinigung "HSV Supporters Club" schloss sich dieser Forderung an. Das ist jedoch nicht die einzige Kritik der HSV-Fans, die den Umgang mit den Gästefans am Spieltag betrifft . Auch die Einlasskontrollen waren den Auswärtszuschauern ein Dorn im Auge. "Wir möchten den Einlass am Gästebereich scharf kritisieren. Die Zustände am Freitag waren inakzeptabel", heißt es in einer Stellungnahme in den sozialen Netzwerken.
Aufgelistet wird, dass "die Zeit zum Einlass zu knapp bemessen, das eingesetzte Ordnungspersonal überfordert und zudem etliche Barcodes der 'Print-at-Home'-Tickets unleserlich gewesen sein" sollen. Die Fanvereinigung fordert demnach Verbesserungen vom FC St. Pauli, damit so etwas zeitnah nicht wieder bei Gästefans passiere - der Kiezklub bezog daraufhin seinerseits Stellung.
St. Pauli verweist auf Konzept
Der FCSP weist darauf hin, dass im Vorfeld der Partie ein Konzept erarbeitet worden sei. Darin wurde auch davor gewarnt, dass es "vor dem Stadion bei einem großen Andrang und extra Polizeikräften, die dort eingesetzt werden, eng werden kann". Deshalb habe der Klub "am Gästebereich eine Pufferzone mit vier Schleusen" eingerichtet, um zumindest für räumliche Entlastung zu sorgen. Dies sei auch mit den Vertretern des HSV in einem Sicherheitsgespräch besprochen worden. Vor Ort habe man dann sogar die Tore vor der vereinbarten Uhrzeit um 17 Uhr geöffnet, um den HSV-Fans weitere Zeit für die Vorbereitung ihrer Choreos bekämen.
Der FCSP erklärt weiter: "Verzögerungen beim Einlass hatten vor allem damit zu tun, dass die Polizei noch weitere Kräfte in dem Bereich einsetzen wollte." Zudem verweisen die Kiezkicker darauf, dass vor Ort ebenfalls ein "Kurvengespräch" mit Vertretern beider Vereine geführt wurde, um die Situation rund um Einlasskontrollen "zu besprechen und offene Fragen zu klären". Ihrerseits kritisierten die Verantwortlichen vom Kiezklub das Verhalten einzelner HSV-Anhänger - eine Toilettenanlage wurde "massiv beschädigt", zudem seien "sexistische Banner im HSV-Block" gesehen worden. Klar ist, dass die Aufarbeitung der einzelnen Punkte noch eine Weile andauern dürfte.