Großer Frust in Köln: "Desolat, fürchterlich, enttäuschend"

Im Duell des Bundesligaabsteiger hat der 1. FC Köln am Freitagabend eine krachende Niederlage erlitten. Nach dem 1:5 beim SV Darmstadt 98 wurden alle Beteiligten deutlich und sprachen offensichtliche Mängel an. Trainer Gerhard Struber kündigte eine "klare Analyse" an. 

"Hat mit Profifußball nichts zu tun"

"Desolat, fürchterlich, enttäuschend." Kurz und klar beschrieb Kölns Sport-Geschäftsführer Christian Keller den Auftritt des FC. Dabei bemängelte er insbesondere "die fehlenden Basics": "Dazu gehört, dass ich Zweikämpfe suche, führe und bestenfalls gewinne. Dass ich Laufbereitschaft, vor allem in der defensiven Spielrichtung, und eine taktische Disziplin an den Tag lege", erläuterte Keller. Zwar hatten die Kölner über 60 Prozent Ballbesitz, wussten damit aber häufig nichts anzufangen. "Das sieht phasenweise gut aus, wenn der Ball über mehrere Stationen läuft. Aber das ist am Ende brotlos und hat mit Profifußball nichts zu tun", wurde der Sportboss deutlich.

Bei seiner Wutrede nahm er vor allem die Spieler in die Pflicht: "Das hat nichts mit Taktik, sondern mit Haltung zu tun. Jeder Spieler ist aufgerufen, den Kopf hochzunehmen, die Ärmel hochzukrempeln und zu sagen, dass wir mit den Basics anfangen", so Keller. Innenverteidiger Timo Hübers war sich der Kritik durchaus bewusst und bestätigte: "Das Spiel war super enttäuschend. Die Darmstädter haben uns heute komplett den Schneid abgekauft in ihrer Körperlichkeit und ihrer Wucht. Heute haben wir auf vielen Ebenen auf ganzer Linie versagt", so der Kapitän.

"Über die gesamte Spielzeit überfordert"

Trainer Gerhard Struber zeigte sich in der Pressekonferenz nach dem Spiel überrascht vom Auftreten seiner Mannschaft, die sich nach dem Auftritt gegen Ulm zu stabilisieren schien. "Wir hatten uns richtig gut vorbereitet und viel vorgenommen. Aber wir haben in keiner Phase des Spiels unsere Kontrolle gefunden, um den Gegner vor Probleme zu stellen." Auch er sprach von den fehlenden Grundtugenden, die letztendlich zu individuellen Fehlern und falschen Positionierungen geführt hatten. "Wir waren über die gesamte Spielzeit überfordert und nicht in unseren Prinzipien gut genug, um dagegen zu halten", analysierte Struber, der den Hausherren einen "auch in der Höhe verdienten Sieg" attestierte.

Am kommenden Freitag empfangen die Kölner dann den bisher noch ungeschlagenen SC Paderborn. Damit so ein Auftreten nicht noch einmal vorkommt, will der FC-Coach nun deutliche Töne in der Kabine finden. "Es braucht jetzt eine Mischung aus einer klaren Analyse, die sachlich ist. Aber natürlich erleben mich die Jungs nach dem heutigen Auftritt natürlich auch sauer und enttäuscht. Dennoch muss man da nicht herumschreien, sondern jeder einzelne muss spüren, dass wir dem Anspruch heute in keinster Weise gerecht worden sind. Daraus müssen wir lernen und schnell wieder einstimmen auf die Sachen, die uns ausmachen", so Struber.

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