Die Liga nach dem Saisonstart: Die untere Tabellenhälfte

Die Saison 2023/24 geht in die erste Länderspielpause. Alle 18 Klubs haben fünf Spiele absolviert und werden nun analysieren, welche Erkenntnisse der Start in die neue Spielzeit hervorgebracht hat. liga2-online.de wirft einen Blick auf die aktuellen Situationen der jeweiligen Vereine. Der erste Teil beschäftigt sich mit der unteren Tabellenhälfte:

Die Aufstiegseuphorie an der Bremer Brücke ist verflogen. Zwar haben die Lila-Weißen bisher keine Partie mit mehr als einem Tor in der Differenz verloren, doch am Ende stehen trotzdem vier Niederlagen auf dem Papier. Immerhin zeigen die bisherigen Auftritte, dass sich die Niedersachsen mit der Konkurrenz auf Augenhöhe bewegen kann - angesichts der verhältnismäßig hohen Aktivität auf dem Transfermarkt ist das für den Aufsteiger ein gutes Zeichen. Nun muss Cheftrainer Tobias Schweinsteiger das Team zusammenschweißen, wie er es schon einmal bei seiner Amtsübernahme getan hat.

 


Drei Spiele zum Saisonauftakt ohne eigenen Treffer schienen schnell wieder vergessen zu sein, als die Alte Dame gleich fünf Buden gegen überforderte Fürther erzielte. Das Toreschießen war danach auch in Magdeburg kein Problem mehr, die Verteidigung hingegen zeigte sich desolat - was der Liga immerhin ein historisches 4:6-Ergebnis lieferte, das den Berlinern trotzdem nicht geschmeckt hat. Fest steht mit dem Ende der Transferperiode zumindest mal, auf welchen Kader der Cheftrainer ab sofort bauen kann. Doch Pal Dardai hat noch viel Arbeit vor sich, wenn er den wankenden Hauptstadtklub wieder stabilisieren möchte.

 


Es ging unglücklich los für die Ostwestfalen, die nach acht Spielminuten in der neuen Saison den ersten Platzverweis kassierten und direkt zum Start eine 0:5-Klatsche hinnehmen mussten. Danach schien Lukas Kwasniok die Antworten schnell gefunden zu haben, doch zwei Niederlagen am Stück werfen den SCP wieder gnadenlos zurück. Die Zahnräder, die mit dem Transfer-Coup von Max Kruse in Bewegung gesetzt werden sollten, greifen noch nicht ineinander. Nach dem Karriereende von Urgestein Uwe Hünemeier erweist sich die Abwehr als Schwachpunkt, offenbart beim ausgeprägten Offensivspiel der Paderborner noch einige Lücken. Zudem fehlt es an der Power im Spiel nach vorne.

 


Der amtierende Drittliga-Meister hat dreimal schön gespielt, einmal auf die Mütze bekommen und dann im bisher optisch vielleicht schlechtesten Saisonspiel den ersten Dreier seit dem Aufstieg geholt. Eigentlich waren die Elversberger drauf und dran, einen richtigen Hammer-Start in die Liga hinzulegen, doch an den ersten drei Spieltagen zahlte die Mannschaft von Horst Steffen auch reichlich Lehrgeld nach Führungen. Was den Klub von der Kaiserlinde nach wie vor auszeichnet, ist der Mix zwischen Bescheidenheit und Anspruch auf Spektakel. Langeweile kommt bei der SVE nicht auf.

 


Zwei Spiele zum Start verliefen äußerst mäßig, obwohl die Ergebnisse auf der Anzeigetafel am Ende knapp waren. Dann folgte der Überraschungs-Coup gegen den FC Schalke 04 - knapp eine Woche nach einem beherzten Auftritt im Pokal gegen die Königsblauen, bei dem sich der BTSV nicht belohnen konnte. Der ehemalige Bundesligist hat bei der Eintracht dennoch ein gewisses Selbstvertrauen ausgelöst, das die Braunschweiger im Ergebnis zwar gegen Karlsruhe (0:2) und St. Pauli (1:1) noch nicht widerspiegeln konnten, doch auf dem Rasen ist die Willenssteigerung bei der Härtel-Elf zu erkennen.

 


Die Kleeblätter starteten fulminant als Tabellenführer in die Saison. Und dann? Danach kam nicht mehr viel von den Franken, die sich seither drei Niederlagen einschenken ließen. Gegen ambitionierte Teams wie Hertha (0:5) oder Hannover (1:3) zeigten sich die Fürther zudem über weite Phasen recht chancenlos. Cheftrainer Alexander Zorniger hat noch nicht den richtigen Mix aus den erfahrenen Spielern und den jungen Wilden gefunden, weswegen die Fürther zurzeit ein bisschen in der Luft hängen. Zu was die großartigen Talente in der Lage wären, das haben die Kleeblätter aber schon angedeutet.

 


Dem rasanten Auftaktspiel in Hamburg folgte ein 3:0-Sieg gegen Kaiserslautern. Obwohl die Königsblauen spielerisch noch Luft nach oben hatten, schien der Saisonstart relativ vielversprechend für den selbsternannten Top-Favoriten zu verlaufen. Dann holten die Gelsenkirchener aber nur noch einen Punkt aus drei Partien gegen Gegner, die zum Teil schon früh mit den Königsblauen unten drin stecken. Für die Ansprüche auf Schalke ist das deutlich zu wenig, weswegen der Cheftrainer seinen eigentlich großen Kredit mittlerweile einbüßt. Ausgerechnet das vermeintlich nervenstärkste Team der vergangenen Bundesliga-Rückrunde zeigt sich nun eher verunsichert. Reis muss - nicht nur sprichwörtlich - anpacken.

 


Am Valznerweiher war die Bereitschaft ein großes Thema für Cheftrainer Cristian Fiél, der nach einem Halbjahr als Co-Trainer das Vertrauen für die Chefetage bekommen hat. Nach einem unglücklichen Start steigerte sich der FCN dann Stück für Stück, weil sich für den Coach auch neue Leistungsträger herauskristallisiert haben - wie beispielsweise Can Uzun. Der 17-jährige Mittelstürmer hat sechs Tore und zwei Vorlagen in sechs Pflichtspielen herausgeschüttelt, dazu werden mit Brown und Loune noch weitere Youngsters gefördert. In Nürnberg ist früh zu erkennen, dass etwas entsteht.

 


Die Badener suchen nach einem Saisonstart mit Tops und Flops noch ihre Konstanz. Vier Punkte holte sich das Eichner-Team an den ersten beiden Spieltagen in der Nachspielzeit, was von einer enormen Nervenstärke und Mentalität zeugte. Auch der Rückschlag gegen Wiesbaden (0:1) machte zunächst nichts aus, holte der KSC im darauffolgenden Spiel gegen Braunschweig (2:0) doch wieder alles heraus. Im frühen Verfolgerduell mit Fortuna Düsseldorf, der vielleicht ersten echten Standortbestimmung in der Saison, konnte Eichner jedoch nur seinen Hut vor dem Gegner ziehen. Bei den Karlsruhern läuft entsprechend vieles in die richtige Richtung, doch einige Zahnräder können noch geschmeidiger laufen.

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