Dresden: Corona für Hartmann kein Grund für den Abstieg
Ex-Kapitän Marco Hartmann warnt bei Dynamo Dresden für den angestrebten Neubeginn nach dem bevorstehenden Zweitliga-Abstieg vor Augenwischerei bei der Ursachenforschung. Der langgediente Dynamo-Profi sieht in Problemen im Mannschaftskreis und nicht in den schwierigen Rahmenbedingungen zum Re-Start die ausschlaggebenden Gründe für den sportlichen Niedergang.
"Haben es nicht geschafft, eine Mannschaft zu sein“
"Wir haben es“, meinte Hartmann in der Bild-Zeitung, „als Mannschaft in den vergangenen zweieinhalb Jahren nicht geschafft, wirklich eine Mannschaft zu sein.“ In Details ging der 32-Jährige kaum und sagte nur so viel: "Ich beziehe hauptsächlich das ein, was auf dem Spielfeld passiert ist.“
Entgegen der Klagen innerhalb seines Teams und im Dresdner Umfeld über die außerordentlichen Belastungen beim Saisonwiederbeginn nach der Corona-Pause hält Hartmann die Terminhatz der Sachsen nach ihrer zweiwöchigen Quarantäne für keine taugliche Erklärung für den faktisch besiegelten Absturz in die 3. Liga: "Die Umstände waren nicht einfach. Trotzdem muss man ganz doll aufpassen, dass man die Dinge intern nicht beschönigt.“
Hintergrund von Hartmanns Mahnungen sind die in den zurückliegenden Tagen immer lauter gewordenen Beschwerden über eine vermeintlich unfaire Behandlung der Schwarz-Gelben durch die Deutsche Fußball Liga (DFL). Kollegen wie Chris Löwe attackierten die DFL-Spitze scharf, während die Klubspitze nach einem Vorstoß von Trainer Markus Kauczinski zuletzt auch schon die Überprüfung von Plänen für eine Klage wegen angeblicher Wettbewerbsverzerrung bestätigte.
Sicherlich auch unter der Voraussetzung einer gründlichen Aufarbeitung der Probleme in der Vergangenheit ist Hartmann auch zur Verlängerung seines am Monatsende auslaufenden Vertrages an der Elbe bereit: "Für mich ist Dresden etwas Besonderes. Ich bin dabei, bei allem, was man vorhat, vorwegzugehen. Ich packe immer wiedermit an, wenn es mir möglich ist.“