Dritte Verhandlungsrunde im Vuskovic-Prozess verschoben
Seit Mitte November muss der HSV auf seinen spielstarken Innenverteidiger Mario Vuskovic verzichten, der wegen eines Dopingverdachts vorläufig gesperrt wurde. Für diesen Freitag war die dritte Verhandlungsrunde vor dem DFB-Sportgericht angesetzt. Diese wurde nun aber um eine Woche nach hinten verschoben. Grund hierfür ist neues Material von der Verteidigungsseite.
WADA stellt sich quer
Stephan Oberholz, der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts, berichtet, dass Vuskovics Anwalt am Montag einen neuen, umfangreichen Schriftsatz eingereicht habe, der als Anlage auch vier neue, ergänzende Bewertungen wissenschaftlicher Fachberater enthält. Die notwendige und sachgerechte Auseinandersetzung mit dem neuen Material wäre aus Zeitgründen bis zum eigentlich angedachten Termin diesen Freitag nicht mehr möglich gewesen. Neuer Verhandlungs-Termin ist nun der 17. März in Frankfurt/Main.
Die Vuskovic Seite bestreitet weiterhin die Richtigkeit der positiven Proben. Beim letzten Verhandlungstermin hatte sie vier anerkannte Gutachter präsentiert, die die Laborbilder des WADA-Vertreters Dr. Sven Voss als "falsch positiv" bewerten. Das DFB-Sportgericht hatte daraufhin die Analyse einer C-Probe beantragt, was allerdings von Seiten der (Welt-Anti-Doping-Agentur) WADA mit dem Verweis darauf, dass in den WADA-Statuten nur A- und B-Proben vorgesehen seien, abgelehnt wurde. Mit derselben Begründung hatte die WADA auch einen von Vuskovic angebotenen DNA-Abgleich abgelehnt.
Eine Vorgehensweise, die den deutschen Doping-Experten Hajo Seppelt im "Kicker" zu scharfer Kritik veranlasst: "Die WADA hält eisenhart an ihrem Reglement mit der A- und B-Probe fest. Sie haben Angst, dass das ganze Anti-Doping-System auf dem Prüfstand steht."
HSV-Spieler senden Gruß an Vuskovic
Beim HSV wird Vuskovic nicht nur aufgrund seiner sportlichen Qualitäten schmerzlich vermisst. Beim 3:0 Heimsieg gegen den 1.FC Nürnberg am vergangenen Wochenende widmete Jean-Luc Dompé seinen sehenswerten Freistoßtreffer seinem gesperrten Teamkollegen, indem er das Trikot mit der Nummer 44 präsentierte. Vuskovic bedankte sich am Sonntagnachmittag via Instagram für die Unterstützung. "Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um meinen Teamkollegen, dem Verein, den unglaublichen Fans und allen zu danken, die mich unterstützt und mir in diesen schwierigen Zeiten zur Seite gestanden haben. Ich hoffe, wir sehen uns bald auf dem Feld."
Im Falle eines Freispruchs von Seiten des DFB-Sportgerichts ist davon auszugehen, dass die WADA in Berufung geht. Dennoch wäre Vuskovic laut eines Berichtes der Sportschau in diesem Fall direkt wieder spielberechtigt. Dann würde der Schlusssatz seines Instragram-Posts in Erfüllung gehen.