Düsseldorf: Sorgen um Vermeij befeuern Kader-Kritik

Fortuna Düsseldorf und Meister Bayern München eint momentan eine strukturelle Gemeinsamkeit: Beide Klubs haben für Schlüsselpositionen schlichtweg zu wenig Personal. Gehen den Bayern mitunter die Innenverteidiger aus, plagen die Fortuna spätestens seit der Gehirnerschütterung von Vincent Vermeij zuletzt beim 1:3 gegen Wehen Wiesbaden erhebliche Besetzungssorgen im Angriff – was die schwelende Kritik an der Kaderplanung zunehmend befeuert.

Letzte Sturm-Alternative Niemiec ohne Startelf-Einsatz

Weil Vermeij am Sonntag im richtungsweisenden Spiel bei der SpVgg Greuther Fürth nach seiner Auswechslung gegen Wiesbaden noch fehlen könnte und Daniel Ginczek aufgrund muskulärer Probleme weiterhin nur individuell trainieren kann, ist der Jona Niemiec derzeit der einzige gelernte Stürmer im Kader von Trainer Daniel Thioune. Im bisherigen Saisonverlauf schaffte der 22-Jährige allerdings noch keinmal den Sprung in die Startelf.

Gleichwohl weist Düsseldorfs Sportvorstand Klaus Allofs Vorwürfe wegen einer verfehlten Personalpolitik zurück. "Zum Schluss der Transferperiode hätten wir gerne im Offensivbereich noch etwas gemacht. Leider bestätigt sich das gerade. Es ist aber nicht so, dass wir ein bewusstes Risiko in Kauf genommen hätten, sondern es war einfach ein Handeln nach den Möglichkeiten, die wir hatten“, sagte der frühere Europameister in der Rheinischen Post: "Es ist klar, dass die Quantität eine andere wäre und wir die eine oder andere Entscheidung noch getroffen hätten, wenn wir freie Hand hätten. Wir wissen aber, dass wir uns der wirtschaftlichen Situation und den Gegebenheiten unterordnen müssen.“

Mehrere medizinische Tests für Vermeij

Womöglich aber kann Vermej in Fürth trotz seines Malheurs gegen Wiesbaden – ein Zusammenprall mit Mannschaftskollege Yannik Engelhardt – auflaufen. Mehrere Untersuchungen sollen Angaben des Fachmagazins kicker zufolge im Wochenverlauf Aufschluss über die Verfassung des Niederländers bringen.

Vermeij ist im Fortuna-Lazarett nicht allein. Weiterhin fehlen die Langzeitverletzten Matthias Zimmermann (Stressfraktur im Fuß), Shinta Appelkamp (Muskelverletzung) und Andre Hoffmann (Schulterluxation). Felix Klaus fehlte zu Wochenbeginn wegen einer Erkältung beim Training.

Im Defensivbereich könnte Nicolas Gavory in Fürth, wo der Ex-Pokalsieger mindestens den Anschluss zut Aufstiegszone behalten will, wieder zur Mannschaft gehören. Nach seinem Ausfall gegen Wiesbaden wegen eines Trauerfalls in seiner französischen Familie kehrte Gavory inzwischen wieder an den Rhein zurück. "Dass er am Wochenende spielt“, meinte Thioune, "ist nicht ausgeschlossen.“