Duisburg in Leipzig - Fanszene boykottiert Spiel

Am Sonntag treten die formstarken Zebras beim Tabellenzweiten aus Leipzig an. Die Auswärtspartie gegen die Bullen stellt den Abschluss der Hinrunde da. Vor dem ungleichen Duell bremst Ilia Gruev die Erwartungen der Fans, welche der MSV in Leipzig wohl schmerzlich vermissen wird.

Ungleiches Duell

Wenn der MSV Duisburg bei RB Leipzig antritt, könnte das Duell ungleicher kaum sein. Auf der einen Seite der finanziell arg angeschlagene Traditionsklub aus dem Ruhrgebiet, auf der anderen der wirtschaftliche-, und dadurch sportliche Riese aus dem Osten der Republik. 12 Millionen Euro Kadermarktwert gastieren bei einem 40 Millionen Euro teurem Team. Doch geschlagen geben wird man sich nicht so einfach. Nach der besten Leistung der laufenden Saison, welche mit dem 3:0-Heimsieg über Sandhausen gekrönt wurde, will man auch im ehemaligen Zentralstadion etwas mitnehmen. Am liebsten wäre es dem MSV-Trainer, wenn man bis zur Winterpause ungeschlagen bleiben könnte. Ilia Gruev ist sich dennoch bewusst, wie schwierig die Aufgabe für seine Mannschaft wird: „Das wird unglaublich schwer zu schaffen“. Denn nach der Partie in Leipzig wartet das nächste Auswärtsspiel auf dem Betzenberg in Kaiserslautern. Die Woche darauf empfängt man den VfL aus Bochum, bevor es in die Winterpause geht. Ob Victor Obinna zumindest noch eine der letzten beiden Partien bestreiten kann, ist fraglich. In Leipzig fällt der Nigerianer erneut aus. Hatte Gruev Anfang der Woche noch Hoffnung auf einen Einsatz, ist diese mittlerweile erloschen. Der Bulgare baut nur auf Spieler, die körperlich und mental zu 100 Prozent einsatzbereit sind: „Etwas anderes können wir uns gar nicht erlauben in unserer Situation“. Bitter, denn Obinna könnte mit seiner technischen Klasse einen Unterschied im Spiel gegen die individuell stärkeren Leipziger machen. So wird aller Voraussicht nach erneut Kingsley Onuegbu die Innenverteidiger des Gegners beschäftigen.

Tritt auf die Euphoriebremse

Nach der zweifellos starken zweiten Halbzeit gegen Sandhausen ist neue Hoffnung eingekehrt. Dass diese Hoffnung bei dem einen oder anderen Fan in Euphorie umschlägt, gefällt Gruev überhaupt nicht. Wenn er zu hören bekommt, dass mancher Fan den MSV zu Saisonende zwischen Platz acht und zwölf sieht, schüttelt er nur mit dem Kopf: „Davon sind wir sehr weit entfernt. Wir sind immer noch Letzter“, erinnert der Trainer die Anhänger an die Fakten. Gruev weiß dank seiner langjährigen Erfahrung um die Emotionalität im Umfeld. In Duisburg pfeift und klatscht man des Öfteren schneller als nötig. Dementsprechend fokussiert geht er die letzten drei Partien vor der Winterpause an. Sein Team hat derweil eine interne Punktehochrechnung erstellt, der man bis zum Winter gerecht werden möchte. „Wenn das alle so eintritt…“, schmunzelt Ilia Gruev.

Fanszene ruft zum Boykott auf

Die Ultras des MSV Duisburg rufen zum Boykott der Partie in Leipzig auf. Man könne RB Leipzig am ehesten wehtun, indem man den Verein nicht durch den Kauf von Eintrittskarten für dessen Heimspiele finanziell unterstützt, heißt es in einer Erklärung der Ultra-Gruppierung Proud Generation Duisburg. Ob alle Fanclubs den Boykott mittragen, ist zurzeit noch unklar. Fest steht, dass weitaus weniger Duisburger die lange Reise nach Leipzig antreten, als sonst bei einem Auswärtsspiel üblich.

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